Warum ist mein Schlafzimmer staubig? Wichtiges über Staub (+Tipps)

faktengeprüft

Warum ist mein Schlafzimmer staubig

Staub im Schlafzimmer kennt jeder – und er ist in gewissem Umfang sogar unvermeidbar.

Doch warum entsteht Staub überhaupt scheinbar ständig aus dem Nichts?

Ist Staub im Schlafzimmer gefährlich?

Warum Ihr Schlafzimmer ständig staubig ist, ob Sie das überhaupt vermeiden können, und was Sie sonst noch über Hausstaub wissen müssen, erfahren Sie jetzt.

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Woraus besteht Staub im Schlafzimmer?

Zunächst ist wichtig zu wissen, dass es gar nicht den Staub bzw. den Hausstaub gibt.

Staub ist nämlich lediglich eine Oberbezeichnung von kleinen Partikeln, die eine gewisse Zeit in der Luft schweben können.

Dabei ist übrigens gar nicht in erster Linie die Partikelgröße, sondern vielmehr ihre Schwebfähigkeit entscheidend.

Deshalb können selbst sichtbare Fasern Staub sein, weil sie lange durch die Luft schweben – wohingegen unsichtbare, aber schwerere und deswegen schnell sinkende Partikel gegebenenfalls nicht als Staub zählen.

Der Staub in Ihrem Schlafzimmer unterscheidet sich also nicht nur von dem Ihrer Nachbarn, sondern selbst Ihr Hausstaub variiert sehr wahrscheinlich auch mit der (Jahres-) Zeit.

Typische Bestandteile von Hausstaub sind oftmals:

  • Hautzellen (menschliche und tierische)
  • Haare
  • Textilfasern (durch Abrieb von Kleidung, Möbeln, Teppichen, Bettwäsche)
  • Pollen und andere Pflanzenteile
  • Milben und Milbenkot
  • Bakterien, Viren, Schimmelpilze
  • Spinnweben
  • Insektenreste
  • Straßenstaub
  • Schadstoffe aus der Wohnungseinrichtung

Woher kommt der Staub im Schlafzimmer?

Wie Sie anhand der üblichen Zusammensetzung von Staub sehen, tragen wir Menschen regelmäßig und unvermeidlich zur Staubbildung bei.

Hautzellen

Denn Wissenschaftler haben bewiesen, dass der menschliche Körper pro cm² etwa 1.000 Hautschuppen pro Stunde absondert.

Bei einer durchschnittlichen Körperoberfläche eines erwachsenen Menschen von etwa 2 m² bedeutet das ca. 20 Millionen Hautzellen pro Stunde, was fast einer halben Milliarde Hautzellen pro Tag entspricht.

Diese beeindruckende Menge an Hautschuppen entspricht etwa 1-2 Gramm pro Tag, was bedeutet, dass jeder von uns etwa ein halbes Kilogramm Hautschuppen pro Jahr absondert.

Natürlich gehört zur Wahrheit auch, dass nicht die komplette Menge dieses halben Kilos an Hautschuppen im Hausstaub endet – denn ein Teil davon spülen wir beim Duschen in den Abfluss, bleibt in der Kleidung hängen, oder wir sondern die Zellen außerhalb der eigenen vier Wände ab.

Milben & Mikroorganismen

Eng verbunden mit – und sogar eine direkte Folge aus – dem unerlässlichen Absondern von Hautschuppen sind Milben, insbesondere die Hausstaubmilbe.

Deren wissenschaftlicher Name „Dermatophagoides“ heißt nämlich wörtlich „Hautfresser“, denn diese nur 0,1 – 0,5 mm kleinen Spinnentiere ernähren sich von Hautschuppen.

Bevorzugt in Kopfkissen finden sie hervorragende Lebensbedingungen – reichlich Nahrung und warm-feuchtes Klima – weshalb Experten bestätigen, dass es keine milbenfreie Kopfkissen gibt.

Lebende und tote Milben sind – ebenso wie ihre Eier und Kot – natürlicher Bestandteil der Raumluft und damit Teil des Hausstaubs.

Aufgrund der organischen Zusammensetzung des Hausstaubes (u.a. Hautzellen) finden sich dort praktisch auch immer andere Bakterien, Schimmelpilze und Parasiten, die sich von der organischen Materie ernähren.

Mikrofasern

Wann immer Sie Ihre Kleidung an- und ablegen, sich im Bett bewegen, über den Teppich laufen oder sich auf Polstermöbel setzen, werden kleinste Textilfasern aus den Oberflächen gelöst.

Je nach Art des Materials produzieren Sie dadurch regelmäßig entweder synthetische (z.B. Polyester) oder natürliche (z.B. Baumwolle) Staubpartikel.

Insekten & Schädlinge

Jedes Schlafzimmer beherbergt früher oder später – genau wie jeder andere Raum in Haus und Wohnung – zumindest ein paar Insekten.

Dazu zählen zumeist Spinnen, die zwar an sich nicht nur unschädlich, sondern sogar recht nützlich sind.

Dennoch werden sowohl ihre Spinnweben als auch tote Spinnen oder ihre Beutereste mit der Zeit Teil des Hausstaubes.

Gleiches gilt für Fliegen im Schlafzimmer, deren Exkremente sowie die trockenen Überreste toter Fliegen mit der Zeit als Staubpartikel in die Raumluft übergehen.

Andere ungebetene Mitbewohner – beispielsweise Mäuse – haben Sie hoffentlich nicht im Schlafzimmer.

Denn nicht nur stellen diese Nager eine Gefahr dar, sondern deren Körper und Exkremente verursachen auch Staubpartikel.

Weitere Staubquellen

Zu den bisher genannten typischen Vertretern bei der Staubzusammensetzung gibt es noch unzählige weitere, aus denen Ihr Hausstaub bestehen könnte.

So enthält so gut wie jeder Hausstaub zumindest teilweise immer auch aus Straßenstaub, den wir mit den Schuhen oder Kleidung in die Wohnung tragen.

Beim Lüften kommen Staubpartikel mit der Außenluft ins Schlafzimmer, die je nach Wohnort, Jahreszeit und Umgebung oft Pollen, Pflanzenteile oder landwirtschaftliche Partikel enthält.

Und auch Ihre Schlafzimmereinrichtung wie Möbel, Tapeten, Wandfarben oder Bodenbelag können Chemikalien wie Weichmacher oder Kohlenwasserstoffe in die Raumluft abgeben, die dann Teil der Staubzusammensetzung werden.

Auch Haustiere verursachen Staub – wenn Sie also tierische Mitbewohner haben – insbesondere im Schlafzimmer – tragen deren Hautschuppen, Haare und eventuell schmutzigen Pfoten ebenfalls zum Hausstaub bei.

Wie viel Staub ist normal im Schlafzimmer?

Wie Sie nun bereits wissen, gibt jeder Mensch ca. ein halbes Kilogramm an Hautzellen pro Jahr ab.

Da wir etwa ein Drittel unserer Lebenszeit im Bett verbringen, tragen diese Hautschuppen natürlich erheblich zur Staubzusammensetzung im Schlafzimmer bei.

Wissenschaftler haben berechnet, dass eine Matratze über 10 Jahre bis zu 10% an Gewicht zunehmen kann, alleine durch die Hautzellen, die wir unablässig absondern.

Durch Bewegen oder Bettenmachen werden diese Hautschuppen regelmäßig in der kompletten Schlafzimmerluft als Staub verteilt.

Hautschuppen und Haare machen also unvermeidlich einen relativ großen Anteil des Schlafzimmerstaubes aus, viel mehr als in den meisten anderen häuslichen Räumen.

Wie viel Staub neben dem unvermeidbaren nächtlichen „Häuten“ in Ihrem Schlafzimmer vorhanden ist, hängt vor allem von Ihren Möbeln und Einrichtungsgegenständen ab.

So werden Sie ein deutlich staubigeres Schlafzimmer vorfinden, wenn Sie besonders viele Polstermöbel und einen Teppichboden haben.

Denn Holz- oder Laminatböden und Holzmöbel produzieren deutlich weniger Fasern, die zur Staubbelastung im Schlafzimmer beitragen.

Ist viel Staub im Schlafzimmer ungesund?

Ob Staub im Schlafzimmer ungesund ist, hängt zum einen davon ab, woraus er sich zusammensetzt, und zum anderen von der Empfindlichkeit oder Disposition des einzelnen Menschen.

Ein erheblicher Anteil des Staubes in Ihrem Schlafzimmer besteht zwar aus Hautschuppen, diese sind an sich aber zunächst nicht gefährlich oder ungesund.

Hausstaubmilben

Allerdings ernähren sich – wie weiter oben beschrieben – Hausstaubmilben von menschlichen (und tierischen) Hautzellen. Zudem scheidet eine einzige Milbe bis zu 20 Kotkügelchen pro Tag aus.

Diese lebenden und toten Milben, insbesondere aber deren Kot und Eier, können bei dafür empfänglichen Menschen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder sogar Allergien (Hausstauballergie) auslösen.

Etwa jeder Zehnte ist Allergiker, und unter den Allergikern sind ganze 90% allergisch gegen Hausstaubmilben.

Schimmel im Hausstaub

Ein weiterer Faktor für mögliche allergische Reaktionen oder andere negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit kann Schimmel darstellen.

Selbst wenn Sie andere Schimmelbildung in Ihrem Schlafzimmer vermeiden (wie das geht, erfahren Sie hier), so lässt sich Schimmelwachstum im Hausstaub selbst praktisch nicht vermeiden.

Grund ist, dass der organische Hausstaub – insbesondere die warmen, feuchten Hautzellen im Bett – gute Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze darstellen.

Wissenschaftler haben in Studien sogar herausgefunden, dass bestimme Schimmelpilze (Aspergillus), die auf den Hautschuppen wachsen, den Hausstaubmilben wichtige Nährstoffe liefern, ohne diese sie nicht lange überleben konnten.

Allerdings dürfte die geringe Konzentration bei den meisten (nicht allergischen) Menschen keine Probleme verursachen – besonders bei regelmäßigem Lüften, Saugen und Wechseln der Bettwäsche.

Kann man Staub im Schlafzimmer riechen?

Ob Staub einen für Menschen wahrnehmbaren Geruch hat oder nicht, hängt allein von seiner Zusammensetzung ab.

Hausstaub besteht oftmals aus Partikeln, die völlig geruchlos sind – dazu zählen beispielsweise Hautzellen, Haare, synthetische oder auch Naturfasern.

Auf der anderen Seite können jedoch bestimmte Staubzusammensetzungen durchaus einen Geruch aufweisen, z.B. wenn sie viele tierische Exkremente, riechende Chemikalien oder Pflanzenteile enthalten.

Auch der oftmals typisch muffige Geruch von Schimmel kann – muss aber nicht – Bestandteil des Staubes in der Raumluft sein.

Lässt sich ein Schlafzimmer staubfrei halten?

Nein, Staub im Schlafzimmer lässt sich nicht vermeiden, schließlich halten wir uns dort einen Großteil unseres Lebens auf.

Alleine schon wegen der konstanten und nicht vermeidbaren Absonderung von Hautzellen durch uns Menschen tragen wir unablässig zur Entstehung von Hausstaub bei.

Hinzu kommen die Fasern, die durch Abrieb aus Bettwäsche und eventuell vorhandenen Schlafzimmerteppichen ebenfalls Staub erzeugen.

Und auch durch regelmäßiges, notwendiges Lüften im Schlafzimmer (um Feuchtigkeit zu vermeiden) kommen stetig Staubpartikel von draußen in unsere Schlafzimmer.

Was tun gegen viel Staub im Schlafzimmer?

Staub im Schlafzimmer lässt sich zwar nicht vermeiden, aber zumindest in Grenzen halten.

Erstaunlich gut hilft regelmäßiges Lüften gegen übermäßigen Staub im Schlafzimmer – obwohl das auf den ersten Blick nicht zu erwarten wäre.

Allerdings wird in unseren Breiten und Wetterlagen jedoch praktisch immer wesentlich mehr Staub aus dem Zimmer entfernt als neuer Staub von außen hereinkommt – besonders Durchzuglüften ist dabei effektiv.

Zum anderen helfen gegen zu viel Staub im Schlafzimmer:

  • regelmäßiges Putzen, Wischen und Staubsaugen
  • Vermeidung von „Staubfänger“ Dekoration
  • regelmäßiges Ausschütteln und Wechseln der Bettwäsche
  • Schlafzimmerpflanzen (bei regelmäßiger Reinigung)

Helfen Luftreiniger gegen Staub?

Je nach Art des verwendeten Luftfilters und der Zusammensetzung des Staubes können Luftfilter durchaus sehr effektiv sein.

So entfernen Luftfilter mit sogenannten HEPA Filtern (High Efficiency Particulate Air Filter) – also hocheffiziente Partikel-Luftfilter – sehr effizient Hausstaub aus der Raumluft.

Insbesondere Pollen, aber auch organische Staubpartikel wie Milben, Hautzellen und sogar Schimmelpilzsporen werden von hochwertigen Luftfiltern nahezu vollständig entfernt.

Wichtig zu wissen ist aber, dass diese Geräte natürlich nur gegen in der Luft wirbelnden Staub wirksam sind – gegen auf den Möbeln, Fußboden oder Bett haftendem Staub sind Luftfilter wirkungslos.

Insofern können gute Luftfilter insbesondere für Allergiker eine sinnvolle Ergänzung zur sonstigen Hygiene und regelmäßigem Putzen sein.

Gegen den meisten Feinstaub, verursacht etwa durch Industrie oder Verkehr, sind auch die besten Luftfilter aber entweder wirkungslos oder nur begrenzt wirksam, da sie nur bis zu einer bestimmte Partikelgröße filtern können.

Reduzieren Zimmerpflanzen Staub?

Zimmerpflanzen reduzieren zwar nicht direkt die Staubbelastung im Schlafzimmer, jedoch binden sie den Staub an ihren Blattoberflächen – und sind somit effektive Staubfänger.

Dadurch verringern sie also nicht die im Schlafzimmer vorhandene Staubmenge, aber durch die Bindung des Staubes verhindern sie zum einen, dass er in der Luft herumwirbelt.

Und zum anderen vereinfachen sie dadurch die einfache Entfernung, wenn die Blätter feucht abgewischt werden (was regelmäßig notwendig ist).

Im Übrigen erhöhen Zimmerpflanzen auch die Luftfeuchtigkeit, was herumwirbelnden Staub reduziert, da insbesondere trockene Raumluft zur Staubbildung und -verteilung beiträgt.

Wie oft sollte ich mein Schlafzimmer putzen?

Wie oft Sie Ihr Schlafzimmer putzen, wischen und saugen ist natürlich ein Stück weit davon abhängig, welchen Reinlichkeitsanspruch Sie haben.

Je nach Ihrer Wohnsituation werden Sie beobachten können, dass selbst frisch gewischte Oberflächen schon am nächsten Tag wieder Staub aufweisen.

Als grobe Faustregel ist empfehlenswert, einmal wöchentlich den Fußboden, Teppiche und Polstermöbel (mit speziellem Aufsatz) abzusaugen sowie alle Oberflächen und Pflanzenblätter mit einem feuchten Tuch abzuwischen.

Sie sollten ein feuchtes Tuch übrigens stets einem trockenen Tuch oder Staubwedel vorziehen, da letztere lediglich den Staub verteilen, statt ihn zu entfernen.

Wesentlich häufiger sollten – oder müssen – Allergiker ihre Schlafzimmer von Staub befreien, teilweise sogar täglich. Nur so können sie allergische Reaktionen oder unangenehme Symptome vermeiden oder reduzieren.

Auch für Nicht-Allergiker ist übrigens immer dann häufigeres Putzen, Wischen und Staubsaugen angesagt, wenn mehrere Menschen zusammenwohnen oder Haustiere zu den Mitbewohnern zählen.

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