Ein klammes Schlafzimmer ist nicht nur unangenehm, sondern kann sich auch schnell zu einem echten Problem entwickeln – insbesondere durch Schimmelbildung.
Glücklicherweise lässt sich die Ursache für ein feuchtes Schlafzimmer meist schnell finden und mit einfachen Methoden beseitigen.
Welche Gründe zu klammen Schlafzimmern führen können und wie Sie das Problem in den Griff bekommen, erfahren Sie jetzt.
- Ist ein feuchtes Schlafzimmer normal?
- Wie viel Feuchtigkeit ist normal im Schlafzimmer?
- 8 mögliche Ursachen für ein klammes Schlafzimmer
- Ist ein feuchtes Schlafzimmer ungesund?
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Ist ein feuchtes Schlafzimmer normal?
Normal ist, dass während der Nacht die relative Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer teils deutlich ansteigt.
Das ist ein Stück weit unvermeidlich durch unsere feuchte Atemluft sowie nächtliches Schwitzen, was übrigens alle Menschen tun.
Deswegen müssen Sie vor allem durch regelmäßiges und richtiges Lüften dafür sorgen, diese nächtliche Feuchtigkeit aus dem Zimmer und es so abtrocknen zu lassen.
Nicht normal – oder zumindest keinesfalls empfehlenswert – ist es, wenn Wände, Möbel oder andere Oberflächen im Schlafzimmer dauerhaft spürbar klamm sind.
In diesem Fall liegt es entweder an Verhaltensweisen, welche Sie beeinflussen können, oder an baulichen Gründen.
Welche das genau sind, sehen wir uns in diesem Artikel an.
Wie viel Feuchtigkeit ist normal im Schlafzimmer?
Die ideale relative Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer wird von Experten zwischen 40-60% angegeben.
In diesem Bereich ist die Luft weder zu trocken (warum das ungesund sein kann, erfahren Sie hier) noch zu feucht, sodass auch kein Schimmel entstehen kann.
Ob die relative Luftfeuchtigkeit bei Ihnen in diesem empfohlenen Bereich liegt, können Sie ganz einfach mit einem Hygrometer messen.
Allerdings müssen Sie folgendes unbedingt beachten beim Schimmelrisiko:
Ob in Ihrem Schlafzimmer Schimmel eine Chance hat oder nicht, können Sie nicht zwangsläufig allein von der gemessenen Luftfeuchtigkeit ableiten.
Denn die Luftfeuchtigkeit kann an kalten Oberflächen (Fenster, kalte Ecken, etc.) deutlich höher sein als im Durchschnitt des Raumes, schnell auch über 80%.
Mehr dazu, unter welchen Bedingungen Schimmel in Ihrem Schlafzimmer entstehen kann, erfahren Sie hier.
8 mögliche Ursachen für ein klammes Schlafzimmer
1. Sie lüften zu wenig
Ihr Schlafzimmer kann in den meisten Fällen nur klamm werden, wenn Sie die überschüssige Feuchtigkeit nicht aus dem Zimmer lassen.
Sorgen Sie deshalb morgens nach dem Aufstehen sowie abends vor dem Schlafengehen für ein paar Minuten Durchzug.
So tauschen Sie die feuchte Luft aus und senken schnell und einfach die relative Luftfeuchtigkeit.
Dadurch können zum einen die Matratzen, Wände und Schlafzimmereinrichtung abtrocknen, und andererseits hat die Luft dann mehr Kapazität, Feuchtigkeit während der Nacht aufzunehmen.
Überprüfen Sie am besten mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit – Sie werden feststellen, dass diese durch regelmäßiges Lüften deutlich sinkt und sich im vernünftigen Bereich befindet.
2. Sie lüften falsch
Obwohl Sie in der Regel schon viel richtig machen, wenn Sie die Schlafzimmerfenster öffnen, gibt es dennoch einiges zu beachten, um nicht falsch zu lüften.
Erstens sollte Sie immer Stoßlüften, also wenige Minuten für Durchzug sorgen.
Lassen Sie also Ihre Fenster nicht stundenlang offen – das ist unnötig und sogar kontraproduktiv, da Ihr Zimmer dadurch auskühlt und das Risiko der Kondenswasserbildung steigt.
Zweitens sollten Sie zur richtigen Zeit lüften, da ein Fehler hierbei sogar ungewollt die Luftfeuchtigkeit erhöhen kann!
Das kann beispielsweise passieren, wenn Sie die warme Außenluft im Sommer hereinlassen, die oftmals eine hohe Menge an Wasserdampf enthält.
Deshalb lüften Sie am besten immer morgens und abends, wenn die Außenluft kühl ist.
So kann sie beim Erwärmen im Zimmer jede Menge Feuchtigkeit aufnehmen.
3. Ihr Bett ist feucht
Wussten Sie, dass jeder Mensch pro Nacht im Durchschnitt 1 Liter Schweiß absondert? (Hier erfahren Sie mehr darüber).
Übrigens ist es keineswegs so, dass nur ein zu warmes Schlafzimmer oder zu warme Bettwäsche nächtliches Schwitzen verursachen – diese Faktoren verstärken es lediglich.
All diese Feuchtigkeit wird in erster Linie von Ihrer Bettwäsche sowie Ihrer Matratze aufgenommen.
Und eben weil Ihr Bettzeug und Matratze jede Nacht derart viel Feuchtigkeit ausgesetzt sind, sollten Sie ihnen ausreichend Gelegenheit geben, abzutrocknen.
Ziehen Sie morgendlich die Bettwäsche zurück oder hängen Sie sie sogar separat zum Trocknen auf.
Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Ihre Matratze auch von unten genügend Raum hat, um trocknen zu können.
Wenn Sie dann noch Ihre Matratze regelmäßig wenden, sollte Feuchtigkeit dort wenig Chancen haben.
Im Zweifel kann jedoch auch ein Matratzenschoner helfen, überschüssigen Schweiß aufzunehmen und von der Matratze fern zu halten.
4. Sie heizen falsch
Ihr Schlafzimmer ist sicherlich einer der kühlsten Räume – und schließlich empfehlen Experten ja auch 16-19°C als ideale Temperatur zum Schlafen.
Dennoch sollten Sie Ihr Schlafzimmer nicht zu kalt werden lassen – das bedeutet insbesondere, dass Sie es vor allem bei kalten Außentemperaturen regelmäßig heizen müssen.
Wichtig dabei ist, dass Sie es tatsächlich dauerhaft beheizen, nicht etwa nur 1-2 Stunden pro Tag.
Ansonsten kühlen die Wände nämlich aus und bieten der Raumfeuchtigkeit eine ideale Kondensationsfläche – klamme Wände sind dann die Folge.
5. Ihr Schlafzimmer ist sehr klein
Kleine Schlafzimmer beinhalten weniger Kubikmeter Luft als größere, wodurch sich die Luftfeuchtigkeit in ihnen deutlich schneller erhöht.
Das liegt einfach daran, dass sich der Wasserdampf weniger Raum hat, um sich zu verteilen und somit seine Konzentration schneller ansteigt.
Ihr Schlafzimmer können Sie natürlich nicht ohne Weiteres vergrößern.
Aber wenn Sie Tür oder Fenster nachts offen lassen, steigt die Luftfeuchtigkeit weniger stark an.
Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Schlafzimmer nicht auskühlt, wenn Sie das Fenster offen lassen.
Deshalb sollten Sie das Schlafzimmerfenster tagsüber schließen, damit der Raum sich erwärmen und somit besser abtrocknen kann.
6. Verdunstungsquellen im Schlafzimmer
Haben Sie Zimmerpflanzen im Schlafzimmer?
Diese tragen nämlich nicht unwesentlich zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei.
Auch Aquarien, dekorative Brunnen oder andere Wasserquellen könnten für mehr Feuchtigkeit durch Verdunstung beitragen, als Ihr Schlafzimmer verkraften kann.
7. Sie haben eine Wärmebrücke
Wärmebrücken sind Bereiche im Schlafzimmer, welche die Wärme besonders gut nach außen leiten.
Dies führt dazu, dass diese Stellen oft deutlich kälter sind als die Zimmertemperatur – besonders in der kalten Jahreszeit.
Grund für diese Wärmebrücken sind meistens konstruktive Mängel oder unzureichende Dämmung oder Isolation.
Fensterrahmen, Rollladenkästen oder Zimmerecken – vor allem an der Wetterseite des Hauses – sind häufige Beispiele solcher Wärmebrücken.
Das Problem an Wärmebrücken: weil ihre Oberflächentemperatur wesentlich niedriger als die Raumtemperatur ist, bildet sich an ihnen sehr schnell Kondenswasser.
Das passiert selbst dann, wenn die durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit im Raum absolut im Rahmen ist (warum das so ist, erfahren Sie im Detail hier).
8. Beschädigung an der Außenwand
Wenn Sie permanent mit feuchten Wänden oder Ecken im Schlafzimmer zu tun haben, kann eine Beschädigung an der Außenseite des Mauerwerks die Ursache sein.
Eine beschädigte Fassade, Fallrohr oder Putz können dazu führen, dass das Mauerwerk durchfeuchtet – wodurch es wiederum schneller auskühlt und eher zu Kondensation im Innenraum führt.
Insbesondere, wenn das Problem der feuchten Bereiche bei oder nach Regen oder nassem Wetter auftritt, liegt dieser Verdacht nahe.
Natürlich kann auch ein defektes Fallrohr oder sogar ein Leck in Wasserleitungen in der Wand für dauerhafte Feuchtigkeit sorgen.
Ist ein feuchtes Schlafzimmer ungesund?
Feuchtigkeit im Schlafzimmer ist für sich genommen zunächst zwar nicht gesundheitsschädlich.
Allerdings werden Sie bei dauerhafter Nässe oder sehr hoher Luftfeuchtigkeit höchstwahrscheinlich bald mit Schimmelwachstum zu tun haben.
Zwar konnten wissenschaftliche Studien bisher nicht eindeutig klären, ab welcher Konzentration von Schimmelsporen in der Raumluft es zu welchen Gesundheitsgefahren kommen kann (weshalb übrigens auch keine Grenzwerte existieren).
Andererseits haben mehrere Studien jedoch bereits nachgewiesen, dass Schimmel in der Wohnung durchaus Atemwegsprobleme, Atemwegsreizungen oder sogar allergische Reaktionen und Asthma verursachen können – insbesondere bei dafür empfänglichen Menschen.
Deshalb sollten Sie vor allem sicht- und spürbare Feuchtigkeit in Ihrem Schlafzimmer vermeiden und die Ursachen dafür beheben.
Zusätzlich sollte die Luftfeuchtigkeit nicht dauerhaft über 80% liegen – im besten Fall sogar unter 70%.
So beugen Sie Schimmelbildung im Schlafzimmer effektiv vor.
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