Schimmel im Schlafzimmer an der Außenwand? 5 Ursachen (& Lösungen)

faktengeprüft

Schimmel im Schlafzimmer an der Außenwand

Schimmel im Schlafzimmer entsteht besonders in der kalten Jahreszeit schnell an kalten Außenwänden.

Doch warum ist das eigentlich so?

Und wie lässt sich Schimmel im Schlafzimmer mit Außenwänden verhindern?

Zwar ist es richtig, dass Schimmel im Schlafzimmer vorrangig an den Außenwänden wächst. Die Ursache dafür ist jedoch stets dieselbe: zu hohe Feuchtigkeit.

Wie es zu diesem Problem kommt – und wie Sie es verhindern können – erfahren Sie jetzt.

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Entsteht Schimmel zwangsläufig an Schlafzimmer-Außenwänden?

Nein, glücklicherweise sind Sie nicht zu Schimmel in Ihrem Schlafzimmer verdammt, nur weil es eine Außenwand hat.

Es gibt viele Schlafzimmer, die eine oder sogar mehrere Außenwände besitzen, ohne von Schimmel befallen zu sein.

Und gleichzeitig kann Schimmel auch an ganz anderen Stellen im Schlafzimmer wachsen, die keine Außenwand sind, solange es dort feucht genug ist.

Auf der anderen Seite muss man aber klar sagen, dass Außenwände gerade in der kalten Jahreszeit durchaus einen Risikofaktor darstellen bezüglich Schimmelwachstum im Schlafzimmer.

Grundsätzlich entsteht Schimmel immer nur dann, wenn er gute Wachstumsvoraussetzungen vorfindet.

Zu diesen Wachstumsbedingungen zählen in erster Linie ausreichend Feuchtigkeit, welche sich aus verschiedenen Ursachen besonders leicht im Schlafzimmer an Außenwänden bilden kann.

Mehr dazu, wann Schimmelwachstum in Ihrem Schlafzimmer droht, erfahren Sie hier.

5 Ursachen für Schimmel an der Außenwand im Schlafzimmer

1. Schlechte Wärmeisolierung

Der Hauptgrund, warum sich vor allem an Außenwänden Schimmel im Schlafzimmer bildet, ist die Tatsache, dass es an ihnen oft wesentlich kälter ist als an anderen Oberflächen im Schlafzimmer.

Und weil Luftfeuchtigkeit stets zuerst an kalten Oberflächen kondensiert, bildet sich genau an diesen kalten Außenwänden zuerst Kondenswasser im Schlafzimmer.

Dabei ist nicht einmal immer tatsächlich Kondenswasser für die Bildung von Schimmel notwendig:

Über einen längeren Zeitraum reicht es für Schimmelbildung sogar aus, wenn die Luftfeuchtigkeit bei mindestens 80% liegt.

Und direkt an den kalten Außenwänden oder in ihrer unmittelbarer Nähe liegt die relative Luftfeuchtigkeit schnell deutlich höher als in wärmeren Bereichen des Schlafzimmers. 

Der Grund für solchen kalten Außenwände im Schlafzimmer ist oft eine ungenügende Wärmedämmung der Außenwand, wodurch sogenannte Wärmebrücken entstehen.

Über diese Wärmebrücken – manchmal auch als “Kältebrücken” bezeichnet – wird verstärkt Wärme aus dem Innenraum des Schlafzimmers an die Außenseite des Mauerwerks geleitet.

2. Feuchte Bausubstanz

Feuchtigkeit an den inneren Seiten der Schlafzimmer-Außenwand muss jedoch nicht immer durch mangelnde Dämmung oder hohe Luftfeuchtigkeit im Innenraum verursacht werden.

Stattdessen kann die Feuchtigkeit auch direkt aus dem Mauerwerk stammen.

Einerseits kann unvollständig abgetrocknete Bausubstanz bei Neubauten oder nach Umbauarbeiten die Ursache dafür sein.

Auch Beschädigungen an der Außenverkleidung des Gebäudes oder Löcher oder Risse im Außenputz können zum Eindringen von Feuchtigkeit ins Mauerwerk führen.

Verstärkt wird diese Gefahr noch, wenn die Außenwand an der Wetterseite liegt und somit verstärkt Regen und Schnee ausgesetzt ist.

Zudem können auch Wasserschäden in einem benachbarten Raum oder ein defektes Regenrohr zum Eindringen von Wasser ins Mauerwerk führen.

In all diesen Fällen lässt sich Schimmelwachstum im Schlafzimmer praktisch nicht vermeiden, falls die Ursache des feuchten Mauerwerks länger bestehen bleibt.

3. Schlafzimmer zu kalt

Gar nicht – oder zu wenig – beheizte Schlafzimmer sind ein häufiger Grund für Schimmelwachstum.

Insbesondere in Kombination mit einer ohnehin schon kalten Außenwand bildet sich bei zu geringen Innenraumtemperaturen besonders schnell Kondenswasser an der kalten Wand des Schlafzimmers.

Luft kann umso weniger Feuchtigkeit speichern, je kälter sie ist. Dabei nimmt ihre Kapazität zur Feuchtigkeitsaufnahme mit jedem Grad Celsius exponentiell ab (mehr dazu hier).

Dabei muss es in einem zu kalten Schlafzimmer gar nicht direkt zur Kondenswasserbildung kommen, sondern es reicht bereits aus, wenn die Luftfeuchtigkeit dauerhaft über 80% liegt.

Derart hohe relative Luftfeuchtigkeitswerte können an den kalten Außenwänden im Schlafzimmer gerade im Winter besonders schnell erreicht werden.

Obwohl viele Menschen gerne im kühlen Schlafzimmer schlafen und Experten 18 bis 19°C als optimale Temperatur empfehlen, sollten Sie dennoch ein komplettes Auskühlen Ihres Schlafzimmers vermeiden.

Der einfachste Weg dazu ist, das Heizungsthermostat gerade im Winter dauerhaft so eingestellt zu lassen, dass die Temperatur nie unter 15°C sinkt. 

4. Fehlende Luftzirkulation

Um Schimmel zu vermeiden, müssen Sie durch regelmäßiges, richtiges Lüften dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit aus dem Schlafzimmer transportiert wird.

Stoßlüften am Morgen und Abend für 15 Minuten sind dafür in der Regel am besten geeignet und ausreichend.

Das Problem: trotz ausreichenden Lüftens kann es aufgrund von Möbeln dazu kommen, dass keine ausreichende Luftzirkulation an der kalten Außenwand stattfindet.

Wenn also beispielsweise Ihr Bett, eine Schrankwand oder Kommode direkt oder sehr nah an einer kalten Außenwand stehen, bildet sich dahinter stehende Luft, die nicht oder kaum ausgetauscht werden kann.

Das führt schnell dazu, dass sich in diesem schlecht belüfteten Zwischenraum ein sehr feuchtes Milieu bildet, in dem die relative Luftfeuchtigkeit lokal sehr hoch liegt, wodurch es an dieser Stelle zu Schimmelwachstum an der Wand kommen kann.

5. Feuchtigkeitsquelle im Schlafzimmer

Die Entstehung von Feuchtigkeit lässt sich im Schlafzimmer praktisch nicht verhindern, weil alle Menschen nachts durch Atmen und Schwitzen teils erhebliche Mengen an Wasser an die Umgebungsluft verdunsten.

Doch darüber hinaus gibt es im Schlafzimmer durchaus noch andere Feuchtigkeitsquellen, die oftmals übersehen oder vernachlässigt werden.

Dazu zählen unter anderem Zimmerpflanzen, aber auch Aquarien oder beispielsweise dekorative Zimmerspringbrunnen.

Und auch das regelmäßiger Trocknen von nasser Wäsche im Schlafzimmer kann dazu führen, dass die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ansteigt.

Wie Sie dennoch Ihre nasse Wäsche im Schlafzimmer trocknen können, ohne Schimmel zu riskieren, erfahren Sie im Detail hier.

Wie entfernt man Schimmel von der Außenwand im Schlafzimmer?

Bevor Sie sich an die Beseitigung von Schimmel im Schlafzimmer machen, müssen Sie unbedingt zuerst die Ursachen für das Schimmelwachstum abstellen.

Andernfalls ist das eine Sisyphusarbeit, da der Schimmel dann zwangsläufig zurückkommen wird.

Falls Sie die Feuchtigkeitsursache jedoch bereits abgestellt haben, können und sollten Sie natürlich den Schimmel sicher und effektiv aus dem Schlafzimmer entfernen.

Es werden zwar allerlei Hausmittel und Chemikalien empfohlen, allerdings ist die einfachste, ungefährlichste und günstigste Variante zur Schimmelentfernung die Verwendung von Alkohol.

Sie können dazu am besten 70 oder 80 prozentigen Alkohol aus der Apotheke verwenden. Damit besprühen Sie die befallene Fläche und wischen sie mit einem Tuch oder Lappen ab.

Hinweis: der Alkohol tötet zwar die Schimmelpilze ab, jedoch nicht die Schimmelsporen. Genau deshalb ist es so wichtig, die Feuchtigkeit als Ursache abzustellen, weil die Sporen sonst erneut Pilze bilden würden.

Wichtig: Schimmel sollten Sie nur dann selbst beseitigen, falls Sie weder allergisch sind noch ein geschwächtes Immunsystem haben.

Außerdem sollten Sie stets Handschuhe, Atemschutz und eine Schutzbrille tragen sowie für ausreichend Belüftung sorgen, um so wenig wie möglich mit den Schimmelsporen in Kontakt zu kommen.

Ausreichend Belüftung ist zudem nicht nur wegen der Schimmelsporen, sondern vor allem auch wegen der Alkoholdämpfe wichtig, die eine Explosions- und Gesundheitsgefahr darstellen.

Zudem darf die betroffene Fläche nicht allzu groß sein, sondern weniger als ein Quadratmeter.

Ansonsten sollten Sie direkt eine Fachfirma beauftragen, da das Gesundheitsrisiko andernfalls zu hoch wäre.

Wie verhindere ich die Neubildung von Schimmel an der Außenwand im Schlafzimmer?

Schimmel im Schlafzimmer zu verhindern scheint oftmals sehr kompliziert und fast eine Wissenschaft zu sein.

Dabei ist es letztendlich sehr einfach: ohne ausreichend Feuchtigkeit kann Schimmel weder im Schlafzimmer noch anderswo wachsen.

Aus diesem Grund ist die einzig effektive Maßnahme zur Verhinderung von Schimmel im Schlafzimmer die für sein Wachstum benötigte Feuchtigkeit zu verhindern.

Praktisch bedeutet das zweierlei: Erstens müssen Sie sicherstellen, dass die Bausubstanz an sich trocken ist und kein Wasser von außen ins Mauerwerk dringt.

Zweitens müssen Sie zu hohe Luftfeuchtigkeit sowie Kondensation im Schlafzimmer verhindern.

Kondensationsfeuchtigkeit wiederum entsteht durch die Kombination von zu hoher Luftfeuchtigkeit und kalten Oberflächen.

Wenn Sie also einerseits die Luftfeuchtigkeit regelmäßig im Blick behalten – beispielsweise mit Hilfe eines Hygrometers – haben Sie schon einen großen Schritt in Richtung Vermeidung von Schimmel getan.

Zweitens sollten Sie darauf achten, dass es nirgends wo im Schlafzimmer deutlich kälter als an anderen Stellen ist (Stichwort: Wärmebrücken).

Denn an solchen kalten Stellen oder Außenwänden liegt die Luftfeuchtigkeit stets deutlich höher als im Rest des Raumes – oder ist bildet sich sogar Kondenswasser.

Tipp: aus diesem Grund ist es bei der Überwachung der Luftfeuchtigkeit in Ihrem Schlafzimmer übrigens empfehlenswert, das Hygrometer direkt an die kälteste Stelle im Schlafzimmer zu stellen, um dort die lokale relative Luftfeuchtigkeit zu messen.

Wer ist für Schimmel an der Außenwand verantwortlich?

Als Mieter haben Sie zunächst die Pflicht, das Schimmelwachstum im Schlafzimmer bei Ihrem Vermieter zu melden, da es sich hierbei um einen Mietmangel handelt.

Dadurch geben Sie dem Vermieter die Möglichkeit, seiner Pflicht nachzukommen, diesen Mietmangel zu beheben.

Idealerweise setzen Sie ihm bei der Anzeige des Mietmangels eine angemessene Frist zur Behebung.

Leider versuchen Vermieter oft zunächst, ihren Mietern die Schuld für das Schimmelwachstum in die Schuhe zu schieben.

So werden oft unzureichendes Lüften oder zu nahe an den Wänden stehende Möbel als vermeintliche Ursache angeführt.

Natürlich können diese Gründe tatsächlich schnell zu Schimmelwachstum führen und Mieter sind verpflichtet, regelmäßig zu lüften, um Schimmel zu verhindern. 

Doch diese Schuldzuweisungen sind oft auch unzulässig: Vermieter sind gesetzlich verpflichtet nachzuweisen, dass das Schimmelwachstum nicht durch einen baulichen Mangel verursacht wird. 

Gerichte haben außerdem bereits bestätigt, dass Mieter ihre Möbel aufstellen können, wo sie wollen. Ein Mindestabstand zur Wand kann vom Vermieter daher nicht verlangt werden.

Fotografieren und dokumentieren Sie unbedingt das Schimmelwachstum. Sinnvoll kann außerdem das Führen eines Lüftungsprotokolls sein.

Sollte seitens des Vermieters nichts passieren oder die eingeleiteten Maßnahmen unwirksam bleiben, kommt als nächster Schritt infrage, sich professionellen Rat durch einen Gutachter oder Anwalt zu holen.

Äußerst vorsichtig sollten Sie dagegen sein, die Mietzahlung selbstständig zu kürzen.

Sollte sich nämlich im Nachhinein rausstellen, dass Sie die Miete über das zulässige Niveau hinaus gekürzt haben, droht Ihnen seitens des Vermieters eine fristlose Kündigung.

Diesen Schritt der Mietminderung sollten Sie deshalb ausschließlich nach Rücksprache mit einem Anwalt erwägen.

Die sicherere Variante hingegen ist es, die Miete zunächst nur unter Vorbehalt zu zahlen und das auch so bei der Überweisung im Verwendungszweck zu vermerken.

Wird nämlich später die Höhe der rechtlich zulässigen Mietkürzung festgestellt, können Sie den Differenzbetrag zurückfordern oder bei zukünftigen Mietzahlungen zurückhalten.

Wenn Sie Haus- oder Wohneigentümer sind, dann sind Sie natürlich in jedem Fall stets selbst verantwortlich für die Vermeidung und Behebung des Schimmels.

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