Maus im Schlafzimmer? Was Sie wissen & tun sollten (+Tipps)

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Maus im Schlafzimmer

Eine Maus im Schlafzimmer zu sehen, ist für viele Menschen oft ein großer Schreck.

Da Mäuse nicht nur Schäden an der Bausubstanz und Elektroinstallationen verursachen können, sondern auch ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko sind, sollten Sie einen Befall durch die Nagetiere verhindern.

Wie Sie das tun, was Sie über Mäuse im Schlafzimmer wissen sollten und wie Sie diese ungebetenen Mitbewohner zukünftig vermeiden, erfahren Sie jetzt.

Ist eine Maus im Schlafzimmer gefährlich?

Mäuse sind zwar extrem scheu und greifen deshalb Menschen nicht direkt an (es sei denn, sie werden in die Enge getrieben und sehen keine Fluchtmöglichkeit).

Sollten Sie wider Erwarten von einer Maus gebissen oder gekratzt werden, müssen Sie unbedingt zum Arzt, da durch die Vielzahl der Keime eine üble Infektion oder sogar eine Blutvergiftung verursacht werden kann.

Zudem gehören Mäuse zu den Hygieneschädlingen, die dem Menschen auf indirekte Weise durchaus gefährlich werden können.

Denn Mäuse verunreinigen durch Kot, Urin und Speichel menschliche Lebensmittel, wodurch sie jede Menge Bakterien und Parasiten auf uns übertragen können.

Außerdem können Mäuse, vor allem die weit verbreitete Rötelmaus, das gefährliche Hanta-Virus übertragen.

Zwar verläuft eine Infektion mit der in Deutschland üblichen Variante des Hantavirus oft unbemerkt und ist nur selten lebensbedrohlich.

Sie kann aber durchaus auch grippeartige Symptome mit Fieber verursachen oder im schlimmsten Fall sogar zu Nierenversagen führen.

Das Hantavirus sowie andere Krankheitserreger werden dabei übrigens nicht nur durch Kontamination angefressener Lebensmittel übertragen, sondern können auch beim Saugen oder Fegen von trockenem Mäusekot aufgewirbelt und somit eingeatmet werden.

Zudem verursachen Mäuse auch oft bauliche Schäden sowie an der Hauseinrichtung, wenn sie Bausubstanz für ihre Nester aushöhlen oder die Kabel elektrischer Geräte und Isolierungen anknabbern.

Warum kommen Mäuse ins Schlafzimmer?

Mäuse kommen grundsätzlich immer dann ins Schlafzimmer – oder generell in menschliche Behausungen – wenn sie dort genügend Nahrung vorfinden.

Insbesondere im Herbst und Winter suchen die kleinen Nagetiere gerne Unterschlupf in unseren warmen Behausungen, um dann nachts ungesehen Haus oder Wohnung nach Fressen zu durchsuchen.

Haben Sie Haustiere? Falls ja, sollten Sie wissen, dass deren Futter auch den Mäusen hervorragend schmeckt.

Dabei bauen Mäuse ihre Nester übrigens fast immer in unmittelbarer Nähe der Nahrungsquelle, oft nur wenige Meter.

Die einzige Ausnahme davon machen sie, wenn der Nestbau in Futternähe nicht möglich ist – entweder aufgrund baulicher Gegebenheiten, oder weil der Ort bereits von einer anderen Mäusefamilie besetzt ist.

Mäuse können sich explosionsartig vermehren

Wichtig zu wissen dabei ist auch, dass Mäuse sich extrem schnell vermehren können: so können aus einem Mäusepaar innerhalb eines Jahres bis zu 2000 Mäuse werden!

Das liegt daran, dass jede Maus bis zu sechsmal im Jahr schwanger werden kann und jeweils bis zu 8 Junge wirft – die dann schon bereits nach 4 Wochen wiederum geschlechtsreif sind.

Grundsätzlich begrenzt ausschließlich das Nahrungsangebot die Populationsgröße von Mäusen – bei weniger Angebot werden auch weniger Nachkommen gezeugt.

Wie kommen Mäuse ins Schlafzimmer?

Mäuse kommen selbst durch die kleinsten Spalten und Ritzen von nur wenigen Millimetern ins Schlafzimmer – ein offenes oder angekipptes Fenster ist für sie deshalb überhaupt gar keine Herausforderung.

Als grobe Faustregel können Sie sich merken: wo Sie einen Stift durchstecken können, passt auch eine Maus durch.

So kann selbst eine undichte Stelle am Fenster, ein kleines Loch in der Hauswand oder nicht komplett dichte Kabelschächte den Mäusen als Zugang dienen.

Auch unter Türspalten, durch offene Kellerfenster oder den Dachboden kommen Mäuse problemlos ins Haus und suchen sich dann den Weg in andere Zimmer – eventuell eben auch ins Schlafzimmer.

Decken- und Wanddurchbrüche, die benachbarte Zimmer und Etagen mit Kabeln verbinden, können Mäuse ebenfalls als Passage nutzen.

Wie bekomme ich die Maus wieder aus dem Schlafzimmer?

Zuallererst ist es wichtig zu verstehen, dass ein bloßes „Wegfangen“ der Mäuse in der Regel nicht ausreicht.

Nahrungsquelle entziehen

Stattdessen müssen Sie dafür sorgen, dass Sie den Mäusen die Nahrungsquelle entziehen – ansonsten werden Sie die ungebetenen Mitbewohner sehr wahrscheinlich nicht los.

Überprüfen Sie also zunächst, dass Sie wirklich nirgendwo im oder in der Nähe des Schlafzimmers etwas Fressbares für die Mäuse lagern und beseitigen Sie diese Nahrungsquellen.

Ohne Nahrung werden Mäuse übrigens früher oder später von selbst verschwinden – aber möglicherweise werden Sie bei akutem Mäuseproblem nicht darauf warten wollen.

Mäuse fangen

Den meisten bekannt ist sicher die Schnappfalle – auch Schlagfalle genannt. Während Sie damit durchaus Mäuse fangen können, ist davon gleich aus zweierlei Hinsicht abzuraten:

Zum einen bedeutet diese Art von Mausefalle einen brutalen und qualvollen Tod der Tiere – und zum anderen sind Mäuse clever und entwickeln Köderscheue, wenn sie verendete Artgenossen an solchen Fallen sehen.

Völlig ungiftig, tierfreundlicher und deshalb empfehlenswert sind Lebendfallen, da in diesen Fallen die Tiere weder getötet, noch verletzt werden.

Platzieren Sie einfach Rosinen, Nüsse, Käse oder am besten Erdnussbutter in dem kleinen Metallkäfig und setzen Sie die gefangene Maus mindestens 100 m vom Haus entfernt ins Freie aus.

Achten Sie lediglich beim Aussetzen darauf, dass Sie von der verängstigten Maus nicht versehentlich gebissen werden und sie einen Fluchtweg hat.

Keine Giftköder verwenden

Auch Giftköder sollten keinesfalls verwenden, und zwar aus gleich mindestens drei Gründen:

Erstens bereitet das Gift den Mäusen einen extrem leidvollen Tod durch inneres Verbluten, was absolut unnötig und grausam ist.

Zweitens wirkt das Gift zeitverzögert, was bedeutet, dass die Mäuse an ganz anderen Orten im Haus verenden, als der Köder steht – oftmals in ihrem unzugänglichen Nest.

Dadurch haben Sie sich dann plötzlich ein weiteres Hygieneproblem geschaffen, denn der verwesende Mäusekadaver stinkt nicht nur übel, sondern ist an sich eine zusätzliche Gesundheitsgefahr.

Drittens ist Mäusegift nicht nur für die kleinen Nager, sondern auch für Menschen und Haustiere extrem gefährlich und kann auch bei ihnen innere Blutungen verursachen.

Was nicht hilft

Das Geld für Ultraschall-Geräte, die angeblich Mäuse fern halten oder vertreiben sollen, können Sie sich übrigens sparen.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben nämlich festgestellt, dass diese Geräte keinerlei gewünschte Wirkung erzielen.

Wie vermeide ich zukünftig Mäuse im Schlafzimmer?

Entscheidend ist zu verstehen, dass Mäuse nur bei ausreichend Nahrung in unsere Zimmer, Keller oder Vorratskammern kommen.

Achten Sie deshalb streng auf Ihre Lebensmittelhygiene und lassen Sie keine Essensreste stehen, bringen Sie den Müll regelmäßig raus und lassen Sie keine Krümel herumliegen.

Auch die Mülltonnen vor dem Haus könnten die Nahrungsquelle der Mäuse sein – verschließen Sie diese gut und stellen Sie die Tonnen möglichst weit entfernt von der Hauswand.

Auch eine maussichere Lagerung Ihrer Lebensmittel ist wichtig, denn Mäuse fressen sich mühelos durch Papier, Pappe oder sogar dünne Plastikverpackungen.

Dicht verschlossene Glas- oder Metallbehälter sind hingegen sichere Aufbewahrungsorte.

Haustiere und Haustierfutter

Wenn Sie Haustiere haben, lassen Sie deren Futter nicht lange offen stehen (vor allem nicht nachts) und lagern Sie es in einem für Mäuse nicht zugänglichen Behälter aus dickem Kunststoff oder Metall.

Auf der anderen Seite kann eine Katze als Haustier durchaus abschreckend auf Mäuse wirken, schließlich sind sie ihre natürliche Beute.

Zwar sind die meisten Haustiger zwar regelmäßig gut gesättigt und jagen Mäuse deswegen nicht wirklich zuverlässig – aber so ganz wohl ist es den meisten Mäusen in einem Haus mit Katzen wohl dennoch nicht.

Zugänge versperren

Außerdem ist es wichtig, den Mäusen möglichst den Zugang ins Haus oder die Wohnung zu versperren.

Dichten Sie deshalb alle Löcher, Spalten und Ritzen ab, die Ihnen bekannt sind.

Gummidichtlippen oder Bürstenleisten unter den Türen verhindern, dass Mäuse darunter durchkrabbeln können.

Offene oder angeklappte Kellerfenster sind außerdem oft eine Beliebte Eintrittsstelle für Mäuse – schließen oder vergittern Sie diese (engmaschig).

Zudem ist es empfehlenswert, wenn Sie Versorgungsleitungen und Kabelschächte mit Silikon abdichten sowie Löcher und Hohlräume mit Eisenwolle füllen – einem der wenigen Materialien, durch welches sich Mäuse nicht nagen können.

Oftmals zu lesen und als Hausmittel gegen Mäuse empfohlen werden stark riechende Substanzen wie Minze, Nelken oder Essig.

Allerdings ist deren Wirkung nicht nachgewiesen und Sie können sich darauf nicht verlassen – bei größerem Mäusebefall reicht das jedenfalls sehr wahrscheinlich nicht aus.

Was tun bei Mäusen in der Mietwohnung?

Als Mieter ist grundsätzlich Ihr Vermieter für die Beseitigung des Mäusebefalls verantwortlich.

Es gibt bereits eine ganze Reihe von Gerichtsurteilen die bestätigen, dass der Vermieter dem Mieter die Wohnung „mausfrei“ zu überlassen hat und auch in diesem Zustand halten muss.

Es spielt auch keine Rolle, dass der Vermieter die Mäuseplage nicht selbst verursacht hat, beseitigen muss er sie trotzdem.

Dabei wurden sogar schon Mietminderungen von 100% als rechtmäßig beurteilt – allerdings waren das Extremfälle, in denen die Wohnung unbewohnbar war.

Aber auch verhältnismäßig geringere Mietminderungen sind meist gerechtfertigt, etwa wegen Krabbel- und Scharrgeräuschen in der Zwischendecke oder Urin und Exkrementen der Nagetiere, welche die Wohnqualität einschränken.

Entscheidend dabei ist allerdings immer, dass Sie Ihren Vermieter umgehend darüber informieren, sobald Sie Mäuse auch nur vermuten und ihn bitten (auffordern), sich darum zu kümmern.

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