11 Gründe, warum es morgens im Schlafzimmer stinkt (+4 Tipps)

faktengeprüft

warum es morgens im Schlafzimmer stinkt

Ihr Schlafzimmer riecht und Sie fragen sich, woran das liegt?

Viele der weit verbreiteten Volksweisheiten zu dieser Frage entpuppen sich als sachlich falsch.

Ein unangenehmer Geruch im Schlafzimmer kann eine ganze Reihe von Ursache haben, die sich mehr oder weniger einfach beheben lassen.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zum Mief im Schlafzimmer und was Sie dagegen tun können.

2 Mythen, warum die Luft im Schlafzimmer riecht

Sie haben sicher bereits die ein oder andere „Volksweisheit“ zum Thema stinkendes Schlafzimmer gehört.

Jedoch stellen sich einige von Ihnen bei genauer Betrachtung als schlichtweg falsch heraus.

1. „Verbrauchte“ Luft

Als Grund für müffelnde Schlafzimmerluft wird oft gerne die erhöhte CO2 Konzentration genannt.

Und obwohl das im ersten Moment plausibel klingen mag, ist es dennoch Unsinn und schlichtweg falsch.

Natürlich ist es wahr, dass in geschlossenen Räumen der CO2 Gehalt durch menschliche Atmung ansteigt.

Aber CO2 ist ein völlig geruchloses Gas – insofern kann ihm nicht die Schuld für den Mief untergeschoben werden.

2. Feucht-warme Luft

Ebenso beliebt als Begründung für den Geruch im Schlafzimmer – manchmal sogar in Verbindung mit dem CO2 – wird „feucht-warme“ Raumluft angeführt.

Und auch hier sollten Sie nicht zu schnell zustimmen – auch wenn es zunächst logisch klingen mag.

Tatsächlich steigen zwar oftmals sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Temperatur der Schlafzimmerluft während der Nacht an – weshalb wir dies vorschnell als Grund akzeptieren mögen.

Doch eine nähere Betrachtung zeigt: keine der beiden Komponenten – also weder Wärme noch Luftfeuchtigkeit – führen in irgendeiner Weise an sich zu Geruchsbildung.

Anders ausgedrückt: saubere, geruchlose Luft bleibt selbstverständlich auch dann geruchlos, wenn sich mehr Wassertröpfchen in ihr befinden oder sie sich erwärmt.

11 Ursachen für muffigen Geruch im Schlafzimmer

1. Schimmel

Schimmel im Schlafzimmer führt in den meisten Fällen zu einem muffigen oder modrigen Geruch – besonders bei größerem Befall.

Verursacht wird dieser typische Geruch durch flüchtige organische Verbindungen, die von Schimmelpilzen als Stoffwechselprodukte gebildet werden.

Der genaue Geruch hängt übrigens von der Art des Schimmelpilzes ab.

Problematisch am Schimmelgeruch ist übrigens, dass sich diese stinkenden flüchtigen organischen Verbindungen auch in Möbeln anreichern und dadurch selbst nach Beseitigung des Schimmelpilzes noch für Geruch sorgen können.

Insbesondere, wenn sich der Schimmelbefall außer Sichtweite hinter Möbeln befindet und nur schwer zu erreichen ist, kann er lange unentdeckt bleiben.

3. Körpergeruch

Seien wir ehrlich – natürlich kommt auch die Körperhygiene der im Schlafzimmer nächtigenden Personen als mögliche Ursache in Betracht.

Zum einen duschen manche Menschen stets vor dem Zubettgehen – andere stattdessen lieber erst morgens.

Natürlich ist das eine individuelle Entscheidung und eine oftmals lang erprobte Routine.

Fakt ist aber dennoch:

Frisch geduscht ins Bett zu gehen verringert natürlich deutlich den Anteil, den Körpergeruch zum Geruch der Schlafzimmerluft beiträgt.

Und dabei geht es keineswegs nur um typischen, beißenden Schweißgeruch.

Denn je nach körperlicher Aktivität und Umgebung ist ein menschlicher Körper natürlich nicht mehr sauber, wenn er ca. 14-16 Stunden nach der letzten Dusche ins Bett geht.

Zudem kommt, dass der individuelle Körpergeruch ohnehin von Mensch zu Mensch variiert – unabhängig von der Hygiene.

2. Mundgeruch

Unzureichende Mundhygiene führt nicht nur tagsüber, sondern auch nachts zu übel riechender Atemluft – und diese reichert sich natürlich in der Schlafzimmerluft an.

Doch auch bei tadelloser Mundhygiene bleibt es bekanntlich niemandem erspart, morgens mit Mundgeruch aufzuwachen.

Der Grund dafür liegt übrigens in erster Linie am verringerten Speichelfluss während des Schlafes.

Dadurch trocknet der Mund aus und spült Bakterien nicht mehr weg (weshalb ein trockener Mund übrigens auch am Tag zu Mundgeruch führt).

Insofern kann auch dieser „unvermeidliche“ Mundgeruch zum Schlafzimmermief beitragen – insbesondere, wenn wir mit offenem Mund schlafen.

3. Nahrung & Genussmittel

Was wir essen und trinken beeinflusst ebenfalls die Zusammensetzung der Schlafzimmerluft.

Einschlägige Beispiele sind Knoblauch und Zwiebeln sowie Genussmittel wie Tabak oder Alkohol.

Gerüche, die durch einige Nahrungs- und Genussmittel entstehen – wie etwa Knoblauch oder Alkohol – lassen sich übrigens selbst durch beste Mundhygiene nicht eliminieren.

Der Grund dafür ist, dass der Ort der Geruchsentstehung nicht (nur) der Mundraum ist.

Stattdessen werden in diesem Fall riechende Stoffwechselprodukte vom Körper über die Atemluft sowie den Schweiß abgegeben – insofern hilft auch ein geschlossener Mund nicht.

4. Matratze

Wussten Sie, dass Ihre Matratze in einem Jahr etwa 180 Liter Schweiß aufsaugt?

Im Durchschnitt sondert nämlich jeder Mensch ca. 1 Liter Schweiß pro Nacht ab – und dieser Schweiß wird größtenteils von der Matratze und Bettwäsche aufgenommen.

Schweiß besteht zwar größtenteils aus Wasser, enthält aber ebenfalls unter anderem:

  • Salz
  • Ammoniak
  • Harnstoff
  • Milchsäure
  • Fett

Diese Mischung – zusammen mit organischem Schmutz – bietet vielen Bakterien und Milben eine ausgiebige Nahrungsquelle, die bei der Verstoffwechselung dann Gerüche bilden.

5. Bettwäsche

Genau wie die Matratze ist natürlich insbesondere die Bettwäsche dem nächtlichen Schweiß direkt ausgesetzt und saugt ihn auf.

Das betrifft die Bettlaken, Kopfkissen, Bettdecke sowie die Bettbezüge.

Neben dem Schweiß bieten zudem jede Menge abgestorbene Hautzellen, Haare und andere organische Schmutzpartikel mit der Zeit reichlich Nahrung für geruchsbildende Bakterien.

6. Lüftung

Schlafen Sie bei geschlossenen Fenstern und Türen?

In diesem Fall steigt die Konzentration der Geruchsmoleküle während der Nacht natürlich wesentlich höher an, als wenn Sie für Lüftung sorgen.

Grund ist, dass keinerlei Luftaustausch oder Zirkulation stattfinden kann und sich somit der Geruch im Zimmer anreichert.

7. Raumgröße

in einem kleinen Schlafzimmer reichern sich unangenehme Gerüche natürlich wesentlich schneller an als in einem großen.

Ein kleines Schlafzimmer macht sich insbesondere in Kombination mit dem vorab genannten Punkt fehlender Lüftung bemerkbar.

Zudem spielt auch eine Rolle, wie viele Personen in dem Schlafzimmer nächtigen.

8. Fürze

Fakt ist: im Durchschnitt pupst jeder Mensch bis zu 20-mal pro Tag.

Auch wenn die meisten Menschen dieses Thema als Tabu behandeln, ist es dennoch eine völlig normale Körperfunktion.

Und obwohl die Darmtätigkeit nachts etwas nachlässt, kommt sie nicht zum Stillstand – die Darmgase entweichen also auch nachts regelmäßig (meistens unbemerkt).

Nächtliche Fürze tragen also – je nach Häufigkeit und chemischer Zusammensetzung – mehr oder weniger stark zum Schlafzimmergeruch bei.

9. Teppich

Ein schmutziger Teppich kann durchaus mit der Zeit anfangen zu müffeln.

Je nachdem, woraus genau die Verschmutzungen bestehen, riechen diese entweder direkt selbst, oder Bakterien zersetzen diese mit der Zeit – was in übel riechenden Abfallprodukten resultieren kann.

Dies gilt insbesondere für schwer zu reinigende Teppiche, deren Unterseite, sowie schwer zugängliche Bereiche des Schlafzimmerbodens.

10. Bodenbelag

Je nachdem, welchen Bodenbelag Sie verwenden, kann dieser den Geruch im Schlafzimmer verursachen oder dazu beitragen.

Insbesondere Bodenbeläge aus PVC sind dafür berüchtigt, teils sogar gesundheitsschädliche Substanzen wie Weichmacher oder Kohlenwasserstoffe in die Raumluft abzugeben – diese riechen oft sehr unangenehm.

Aber auch generell unbedenkliche Bodenbeläge wie Laminat oder Holz können einen Eigengeruch besitzen.

Übrigens kommen auch beim Verlegen des Bodenbelags eventuell verwendete Klebstoffe als Geruchsquelle in Frage.

11. Andere Geruchsquellen

Zu guter Letzt kommen auch ganz andere Geruchsquellen in Frage, die speziell bei Ihnen individuell vorkommen.

Haben Sie eventuell Blumentöpfe im Schlafzimmer, die zu viel gewässert sind und deren Erde modrig riecht?

Schlafen Haustiere bei Ihnen mit im Schlafzimmer, die eventuell zum Geruch beitragen?

Auch der Haufen schmutziger Wäsche könnte eine Geruchsquelle darstellen.

4 Tipps gegen Geruch im Schlafzimmer

Wie Sie anhand der oben genannten Geruchsursachen erkennen können, lassen sich nicht alle davon abstellen.

Denn weder Sie werden leider weder den morgendlichen Mundgeruch noch das nächtliche Schwitzen verhindern können.

Auf der anderen Seite gibt es durchaus einige Dinge, die Sie ganz leicht ändern können:

1. Richtige Temperatur

Vermeiden Sie es, zu warm zu schlafen.

Das bezieht sich sowohl auf die Zimmertemperatur als auch auf Ihre Bettwäsche sowie eventuelles Schlafzeug.

Dadurch vermeiden Sie nämlich, übermäßig zu schwitzen.

Wie wir bereits gesehen haben, schwitzt jeder Mensch ohnehin ca. 1 Liter pro Nacht aus.

Allerdings gibt es keinen Grund, die normale Schweißabsonderung noch unnötig zu erhöhen.

Experten empfehlen zwischen 16°C und 19°C als ideale Temperatur für einen erholsamen Schlaf.

2. Bettwäsche pflegen

Ziehen Sie morgens die Bettdecke zurück oder hängen Sie sie gegebenenfalls separat zum Lüften auf.

Dadurch lassen Sie die Feuchtigkeit, welche Ihre Matratze und Bettwäsche durch nächtliches Schwitzen aufgenommen haben, möglichst gut verdunsten.

Gutes Lüften im Schlafzimmer ist dabei gleichzeitig nötig, da Feuchtigkeit nur schlecht in bereits feuchter Raumluft verdunsten kann.

Außerdem gehört die gesamte Bettwäsche regelmäßig in die Waschmaschine.

3. Matratze pflegen

Wie Sie nun bereits wissen, ist Ihre Matratze erheblichen Schweißmengen ausgesetzt.

Deshalb sollten Sie darauf achten, dass diese auch genügend Möglichkeit hat, die aufgenommene Feuchtigkeit wieder abzugeben.

Zum einen sollten Sie deshalb ein Bettgestell mit genügend Luft unter Ihrem Bett haben – denn eine auf dem Boden liegende Matratze lüftet von unten praktisch gar nicht.

Zum anderen sollten Sie die Matratze auch regelmäßig wenden, damit nicht ständig die gleiche Seite dem Schweiß ausgesetzt ist und auch Gelegenheit bekommt, zu trocknen.

Sollte Ihre Matratze einen Schonbezug haben, sollten Sie diesen regelmäßig waschen.

4. Sorgen Sie für Frischluft

Wenn es draußen nicht zu kalt ist, kann ein geöffnetes Fenster wahre Wunder gegen Schlafzimmermief bewirken.

Alternativ – oder zusätzlich – sorgt auch eine geöffnete Schlafzimmertür für deutlich mehr Luftaustausch.

Ist muffiger Geruch im Schlafzimmer gesundheitsschädlich?

Das hängt ganz davon ab, was die Quelle des Geruchs ist.

In aller Regel besteht bei muffigem Geruch im Schlafzimmer keine Gesundheitsgefahr und somit kein Grund zu Sorge.

Wie Sie den möglichen Ursachen in diesem Artikel entnehmen können, sind fast alle genannten Punkte an sich harmlos.

Lediglich Schimmel ist eine Ursache, die ein Problem darstellen und möglicherweise sogar gesundheitsschädlich sein kann.

Obwohl viele Behauptungen dazu verbreitet werden, ist die gesundheitliche Gefährdung durch Schimmel in der Wohnung nicht wissenschaftlich geklärt.

Viele Studien haben zwar einen Zusammenhang zwischen Schimmelbefall und Atemwegsbeschwerden gefunden.

So können z.B. Atemwegsreizungen oder allergische Reaktionen ausgelöst werden, insbesondere bei dafür empfindlichen Personen.

Ab welchen Konzentrationen jedoch welche Auswirkungen auf die Gesundheit stattfinden können, ist bislang unklar – deshalb gibt es beispielsweise auch keine Grenzwerte.

Unabhängig von einer möglichen Gesundheitsgefahr ist Schimmel aber zweifellos ein Hygieneproblem und verringert ganz klar Ihre Wohnqualität – insofern sollten Sie es in jedem Fall beheben lassen.

Gibt es einen typischen Schlaf-Geruch?

Da der Geruch des Schlafzimmers am Morgen durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann, gibt es nicht den einen „typischen“ Schlafzimmergeruch.

Natürlich wird jeder Mensch den Geruch seines eigenen Schlafzimmers als „typisch“ erkennen.

Und auch die „üblichen Verdächtigen“ unter den Geruchsquellen (Schweißgeruch, Knoblauch, etc.) erkennen die meisten von uns.

Allerdings riecht es bei weitem nicht in jedem Schlafzimmer nach Schweiß oder Knoblauch.

Deshalb kann es im Schlafzimmer eines anderen Haushalts aufgrund ganz anderer Geruchsquellen völlig anders riechen als im eigenen.

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