Geschirrspüler ist immer nass? 8 Ursachen (& Lösungen)

faktengeprüft

Geschirrspüler ist immer nass

Wenn der Geschirrspüler nach der Reinigung nicht richtig trocknet, kann das mehrere Ursachen haben.

Von falscher Bedienung über die Dosierung des Klarspülers bis zu einem Defekt am Gerät.

Nicht immer ist es nötig, den Kundenservice zu rufen.

Stattdessen sollten Sie zuerst folgende Fehlerquellen überprüfen und beheben.

1. Falsches Reinigungsprogramm

Beginnen wir mit der simpelsten Fehlerursache:

Wurde am Geschirrspüler ein Programm ohne Trocknung eingestellt – etwa ein Kurzprogramm?

Dann bleibt das Geräteinnere natürlich nass.

Am besten überprüfen Sie, ob die Einstellungen versehentlich geändert wurden.

Ist das Ergebnis immer noch nicht zufriedenstellend, sollten Sie ein Programm mit längerer Trocknungszeit und höherer Temperatur wählen.

Die meisten Hersteller führen solche Programme unter dem Namen „Extra Trocknen“.

2. Wärmetauscher arbeitet nicht

Der Wärmetauscher erfüllt im Geschirrspüler gleich mehrere Aufgaben – und eine davon ist es, das Trocknen zu unterstützen.

Dafür befindet sich an der linken Seite des Geräts eine Wassertasche, die mit kaltem Wasser gefüllt wird.

Entsteht nun durch den Betrieb Wasserdampf, schlägt er sich an der kalten Tasche nieder, kondensiert und fließt in den Pumpensumpf.

Manchmal jedoch kommt es vor, dass sich die Tasche nicht mit Wasser füllt, bzw. das Wasser sofort abgepumpt wird.

So kann kein Wärmeaustausch stattfinden und die Trocknung wird beeinträchtigt.

Verantwortlich ist meist ein defektes bzw. verstopftes Ventil. Dieses befindet sich rechts unterhalb der Wassertasche.

Begutachten Sie den Stößel am Ventil:

Lässt er sich leicht eindrücken und fährt danach automatisch wieder hoch?

Dann wird das Wasser in der Tasche gehalten, bis der maximale Füllstand erreicht ist.

Ist der Stößel dagegen verdreckt, kann seine Beweglichkeit leiden.

Sie sollten das Bauteil gründlich reinigen oder bei zu starker Verschmutzung ersetzen.

3. Spülmaschine hängt am Warmwasseranschluss

Viele Spülmaschinen können nicht nur an den Kalt-, sondern auch an den Warmwasseranschluss gehängt werden.

Dies spart Strom, da das Wasser nicht – oder nur geringfügig – vom Gerät erhitzt werden muss.

Ein Nachteil: Die bereits erwähnte Wassertasche wird ebenfalls mit heißem Wasser gefüllt.

Deshalb kann dort kein Wasserdampf mehr kondensieren, was die Trocknung beeinträchtigt.

Zum Glück lässt sich dieses Problem relativ einfach lösen.

Sie müssen lediglich den Schlauch der Spülmaschine abnehmen und an den Kaltwasserhahn schrauben.

4. Heizelement kaputt

Wenn das Wasser in der Spülmaschine kalt bleibt, leidet nicht nur die Reinigung.

Es findet auch keine Kondensation mehr statt, sodass der Innenraum nicht getrocknet wird.

Zur Überprüfung des Heizelements benötigen Sie einen Multimeter in Ohmmeter-Einstellung.

Ziehen Sie die Anschlüsse des Heizelements ab und halten Sie die Messspitzen des Multimeters an die Anschlussklemmen.

Wird kein Durchgang registriert oder beträgt der Widerstand deutlich mehr als 30 Ohm, ist das Bauteil defekt und muss ausgetauscht werden.

5. Thermostat kaputt

Selbst, wenn das Heizelement funktioniert, kann es sein, dass es nicht aktiviert wird, weil kein Befehl von der Steuerplatine kommt.

In diesem Fall ist meistens ein kaputter Thermostat verantwortlich.

Je nach Gerät befindet sich das Bauteil in der Tür oder nahe am Wassereinlassventil. Oft wird es auch durch eine Blende verdeckt.

Wenn Sie den Thermostat gefunden haben, können Sie einen Multimeter in Ohmmeter-Einstellung an die Anschlüsse klemmen.

Der Widerstand sollte annähernd Null betragen. Liegt er weit darüber, wird es Zeit für den Austausch.

Lesen Sie hier, wie Sie den Thermostat der Spülmaschine finden und ausbauen können.

6. Zeolith-Trocknung

Zeolith ist ein Mineral, das mittlerweile in vielen Geschirrspülern zur Trocknung eingesetzt wird.

Dabei entzieht das Granulat der Luft Feuchtigkeit und speichert sie.

Die so entstehende Wärme wird per Ventilator in den Innenraum des Geschirrspülers geblasen.

Natürlich muss das Granulat die gespeicherte Feuchtigkeit auch wieder abgeben.

Dafür wird es beim nächsten Waschgang erhitzt. Das Wasser steigt als Dampf auf und kondensiert im kalten Geräteinneren.

Zeolith-Trocknung ist nicht nur energieeffizient. Auch die „Dampfschwaden“ beim Öffnen der Spülmaschine gehören damit der Vergangenheit an.

Beachten Sie jedoch: Werden überwiegend kurze oder kalte Reinigungsprogramme verwendet, reicht die Hitze evtl. nicht aus, um dem Zeolith Feuchtigkeit zu entziehen.

Dann wiederum kann das Granulat beim nächsten Waschgang keine Feuchtigkeit aufnehmen und die Trocknung wird beeinträchtigt.

Besitzer von Zeolith-Geschirrspülern sollten daher regelmäßig Reinigungsgänge mit 65 oder 70° C starten.

7. Zu wenig Klarspüler

Klarspüler verringert die Oberflächenspannung des Wassers, sodass es schneller verdunstet und vom Geschirr abläuft.

Darum ist diese Reinigungskomponente für das Trocknen äußerst wichtig.

Sie verwenden Multi-Tabs, und die Spülmaschine ist nach dem Waschgang noch nass?

Dann reicht die Menge an Klarspüler in den Tabs evtl. nicht aus.

Es empfiehlt sich in diesem Fall, die drei Komponenten Reiniger, Salz und Klarspüler einzeln zu dosieren. 

Wie viel Klarspüler Sie benötigen, hängt von der Wasserhärte ab. Am besten konsultieren Sie dazu die Gebrauchsanleitung der Spülmaschine.

Auch empfiehlt es sich, die Dosierung in kleinen Schritten zu erhöhen, denn: Zu viel Klarspüler kann für bläulich-trübe Rückstände auf dem Geschirr sorgen.

8. Tür nach Waschgang geschlossen

Die Trocknung in der Spülmaschine hat ihre Grenzen – selbst bei modernen Geräten.

Darum empfehlen viele Hersteller, die Tür gleich nach Ende des Waschgangs zu öffnen und feuchte, warme Luft entweichen zu lassen.

Ein Nachteil: Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in der Küche.

Um empfindliche Holzmöbel zu schützen, sollten Sie also gleichzeitig ein Fenster aufmachen.

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