Dürfen Pullover in den Trockner? Was Sie wissen sollten

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Dürfen Pullover in den Trockner

So gut wie jeder besitzt Pullover und wäscht sie damit auch regelmäßig – doch wie sieht es mit der anschließenden Trocknung aus?

Oftmals werden teils widersprüchliche Informationen dazu verbreitet, ob Pullover in den Wäschetrockner dürfen oder nicht.

Fakt ist: manche Pullover können problemlos in den Trockner, andere niemals, und wieder andere unter Umständen. Entscheidend ist sowohl das Material, als auch Ihr Trocknertyp.

Wie Sie Ihre Pullover richtig trocknen, und ob der Wäschetrockner dafür in Frage kommt, erfahren Sie jetzt.

Sind Pullover trocknergeeignet?

Ob Sie Ihren Pullover in den Wäschetrockner stecken können, entscheidet vor allem das Material, aus dem er hergestellt ist.

Zusätzlich sollten Sie sich stets an den Pflegehinweisen im eingenähten Etikett orientieren – wenn das Trocknersymbol (Quadrat mit Kreis im Inneren) durchgestrichen ist, rät der Hersteller vom Trockner ab.

Das bedeutet dann zwar nicht zwangsläufig, dass der Pullover unter keinen Umständen maschinell getrocknet werden kann – mehr dazu weiter unten – aber besonders achtsam sollten Sie dann in jedem Fall sein.

Neben dem Material spielt für die Trocknereignung auch eine wichtige Rolle, ob die Textilfasern vom Hersteller vorgewaschen und vorgetrocknet wurden – dadurch reduziert sich nämlich erheblich das Risiko, dass der Pullover im heimischen Trockner einläuft.

Warum manche Sachen im Trockner einlaufen, erfahren Sie übrigens hier.

Allerdings ist dieser Schritt zeit- und kostenintensiv, weshalb ihn sich die meisten Textilhersteller sparen – insbesondere, wenn es sich im günstige Pullover handelt.

Selbst bei trocknergeeigneten Pullovern müssen Sie übrigens damit rechnen, dass diese ein Stück weit kleiner werden.

Bei stattgefundener Vorwäsche oftmals kaum merklich, andernfalls durchaus eine Kleidergröße.

Generell beeinflussen natürlich auch die Qualität der Textilfasern, ihre Stärke sowie Verarbeitung, ob oder wie gut der Pullover den Trocknerdurchlauf verkraftet.

Zu guter Letzt spielt auch Ihr Trocknertyp eine wichtige Rolle – technische veraltete Ablufttrockner beispielsweise sind wesentlich härter zu den Textilfasern als moderne Wärmepumpentrockner.

Mehr zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Trocknertypen erfahren Sie übrigens hier.

Welche Pullover dürfen in den Trockner?

Pullover aus Baumwolle sind generell sehr gut für den Trockner geeignet – kaum eine andere Textilfaser ist so widerstandsfähig und gleichzeitig hitzeresistent und beständig gegen Faserabrieb wie diese Naturfaser.

Sehen Sie deshalb stets zuerst im Textiletikett nach – wenn Sie dort „100% Baumwolle“ ablesen, können Sie den Pullover in den allermeisten Fällen problemlos in den Trockner stecken.

Es mag sein, dass die Pflegehinweise ein Trocknersymbol mit nur einem Punkt im Inneren zeigen – dann sollten Sie den Pullover nur bei niedriger bis mittlerer Hitze trocknen.

Oftmals verträgt reine, weiße Baumwolle zwar auch sehr hohe Temperaturen problemlos – viele Pullover sind aber gefärbt oder besonders fein verarbeitet, weshalb niedrigere Temperaturen schonender zu Farben und Material sind.

Bei Pullovern aus synthetischen Fasern wie etwa Polyester, Polyamid oder Polyacryl wird oftmals behauptet, dass diese auf gar keinen Fall in den Trockner dürften – das stimmt jedoch erfreulicherweise so pauschal schlichtweg nicht.

Richtig ist, dass Kunstfasern wie Polyester und Co. durchaus empfindlicher sind als Baumwolle – vor allem bei zu hohen Temperaturen neigen sie zum Einlaufen, können sich verziehen oder sogar schmelzen.

Dank technischer Fortschritte in der Trocknertechnik ist es heutzutage aber durchaus möglich, selbst empfindlichere Kunstfasern, die früher keinesfalls in den Trockner durften, maschinell zu trocknen.

Voraussetzung dafür ist jedoch praktisch immer, dass Sie einen modernen Wärmepumpentrockner haben und dort das entsprechende Schonprogramm wählen (oftmals „Synthetik“, „Feines“, „Wolle“ oder „Seide“ genannt).

Wärmepumpentrockner sind deshalb erforderlich, weil sie bei wesentlich niedrigeren Temperaturen arbeiten als technisch ältere Abluft- oder auch Kondenstrockner ohne Wärmepumpe.

Welche Pullover dürfen nicht in den Trockner?

Es gibt auch eine Reihe von Textilmaterialien, die Sie unter keinen Umständen in den Trockner stecken sollten – selbst dann nicht, wenn Sie einen Wärmepumpentrockner besitzen. Dazu gehören Pullover aus:

  • Wolle
  • Kaschmir
  • Seide
  • Viskose
  • Lyocell
  • Modal

All diese Materialien vertragen selbst die moderate Hitze moderner Trockner nur schlecht oder gar nicht – Sie würden damit Ihren Pullover direkt ruinieren – zumindest aber einlaufen oder ausleiern lassen.

Einige Pullover oder Hoodies bestehen aus Leinen – dieses Material weist zwar viele Vorteile auf, muss aber im Trockner mit Vorsicht behandelt werden.

Die meisten Hersteller von Leinen-Pullovern empfehlen ausschließlich die Lufttrocknung – falls Sie den Pullover dennoch maschinell trocknen wollen, sollten Sie ihn immer nur antrocknen und die Restfeuchte an der Luft verdunsten lassen.

Warum das so ist, und was Sie über die Trocknereignung von Leinen wissen sollten, erfahren Sie im Detail hier.

Dürfen Pullover aus Mischgewebe in den Trockner?

Mischgewebe sind auch bei Pullovern an der Tagesordnung, weil dadurch die Vorzüge unterschiedlicher Materialien kombiniert werden.

Beispielsweise ist die oft verwendete Mischung wie etwa „60% Baumwolle – 40% Polyester“ saugfähiger als reines Polyester, aber dehnbarer und schneller trocknend als reine Baumwolle es wäre.

Grundsätzlich gilt bei Pullovern aus Mischgewebe: das empfindlichste Material bestimmt, wie der gesamte Pullover gepflegt werden muss.

Oftmals werden Sie das auch direkt am Pflegeetikett ablesen können: Ein Baumwoll-Polyester-Mix ist beispielsweise nicht oder nur eingeschränkt als trocknergeeignet ausgewiesen – obwohl die Baumwollfasern das problemlos verkraften könnten.

Altern Pullover schneller im Trockner?

Ja, generell altern Pullover – genau wie alle Textilien – schneller im Wäschetrockner, als wenn Sie sie an der Luft trocknen ließen.

Wäschetrockner setzen den Pullover schließlich unvermeidlich zusätzlicher Belastung aus: zum einen der Reibung durch die Trommeldrehung und zum anderen der thermischen Belastung durch die warme oder gar heiße Luft.

Insbesondere die Reibung führt zu verstärktem Faserabrieb, von welchem Sie sich übrigens selbst nach jedem Trocknerdurchgang überzeugen können, wenn Sie das Flusensieb reinigen (mehr zur Flusenbildung hier).

Dadurch werden die Pullover langsam aber sicher dünner und können ausfransen oder aufrauen, weil die Fasern brüchig werden.

Natürlich findet derartiger Faserabrieb unausweichlich auch beim normalen Tragen und Waschen statt – wird aber durch den Trockner noch ein Stück weit beschleunigt.

Welches Programm für Pullover im Trockner?

Am besten ist es, wenn Sie sich stets an die Pflegeanweisungen des Herstellers halten und insbesondere auf das Trocknersymbol achten – bei nur einem Punkt sollten Sie also stets nur die niedrigste Trocknertemperatur einstellen.

Als generelle Empfehlung ist es oftmals am besten, stets das Schonprogramm Ihres Trockners zu wählen.

Das Standardprogramm von Trocknern ist Baumwolle – allerdings ist es selbst für Pullover aus 100% Baumwolle durchaus schonender, sie im Schonprogramm zu trocknen.

Bei Pullovern aus Mischgeweben oder komplett aus Kunstfasern wie Polyester bestehenden Pullovern dürfen ohnehin ausschließlich diese Schonprogramme gewählt werden.

Diese heißen je nach Gerätehersteller eventuell unterschiedlich – meistens jedoch „Wolle“, „Synthetik“, „Feines“, „Empfindliches“ oder „Seide“.

Falls Ihr Gerät es erlaubt, stellen Sie zusätzlich die Temperatur so niedrig wie möglich (oft entscheidet aber bereits das Programm über die Temperatur).

Was ist die schonendste Art, Pullover zu trocknen?

In Bezug auf maschinelle Trocknung ist die schonendste Möglichkeit, einen modernen Wärmepumpentrockner im Schonprogramm zu nutzen.

Diese nutzen nur 45-50°C und sind deshalb wesentlich schonender zu allen Textilien als Abluft- oder Kondenstrockner (85-125°C).

Zusätzlich ist es oft besser für die Textilfasern, den Pullover nicht komplett im Trockner zu trocknen, sondern eine gewisse verbleibende Restfeuchte an der Luft verdunsten zu lassen.

Die schonendste Variante, Ihre Pullover zu trocknen, ist aber die gute alte Lufttrocknung – dadurch altern sowohl Fasern als auch Farben am langsamsten.

Tipp: Schleudern Sie den Pullover in der Waschmaschine gut vor (je nach Material), rollen Sie ihn anschließend in ein saugfähiges Handtuch und drücken Sie es aus (nicht wringen).

Anschließend lassen Sie den Pullover liegend trocknen – entweder auf einem trockenen Handtuch (ab und zu wenden), oder über mehrere Leinen gelegt.

Je nach Saugfähigkeit des Materials können nasse Pullover nämlich sehr schwer sein und sich durch ihr eigenes Gewicht verziehen oder ausleiern, wenn sie auf der Leine hängen.

Wie Sie Ihre nasse Wäsche auch drinnen trocken bekommen, ohne Schimmel zu riskieren, erfahren Sie übrigens hier.

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