Was bedeutet „lüften“ beim Trockner? Wichtige Infos (einfach erklärt)

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Was bedeutet lüften beim Trockner

Nicht alle Trockner haben das Programm „Lüften“ – und selbst wenn, dann fristet es oft ein Schattendasein.

Allerdings gibt es eine ganze Reihe guter Gründe, dieses textil- und energieschonende Programm bewusst einzusetzen.

Vom effizienten Fertigtrocknen feuchter Wäsche, über Geruchsentfernung bis zum Auflockern steifer Wäsche bietet das Programm „Lüften“ jede Menge Einsatzmöglichkeiten.

Was Sie über die Funktion „Lüften“ Ihres Trocknes wissen müssen, erfahren Sie jetzt.

Was genau macht das Programm „Lüften“?

Immer mehr moderne Trockner bieten neben den Standardfunktionen auch ein sogenanntes „Lüften“ Programm an.

Die meisten dieser Trocknermodelle haben zudem sogar gleich zwei Versionen dieses Programms:

  1. Lüften kalt
  2. Lüften warm

Im Grunde genommen handelt es sich bei den Lüften-Programmen um zeitgesteuerte Programme, bei denen bei reduzierter Temperatur warme Luft durch die Wäsche zirkuliert, während sie in der Trommel gedreht und aufgelockert wird.

Bei dem Programm „lüften kalt“ passiert das Ganze genauso – nur eben ohne jegliche Erwärmung der Luft – stattdessen wird einfach Luft mit Raumtemperatur in die Trommel geblasen.

Dadurch bietet sich „lüften kalt“ speziell für solche Wäsche an, die gelüftet, aufgelockert und aufgefrischt werden soll, aber nicht erwärmt werden muss oder darf.

Wie lange diese Programme laufen, können Sie bei den meisten Trocknern individuell einstellen.

Wann ist die Verwendung von „Lüften“ sinnvoll?

Im Wesentlichen kommen für den Einsatz der „Lüften“-Programme folgende vier Szenarien in Frage:

Erstens wenn Sie feststellen, dass einige Wäschestücke nach dem regulären Trocknerdurchlauf noch nicht vollständig trocken sind.

Das passiert häufig bei Textilien, die mehrlagig sind und deshalb unregelmäßig trocknen – beispielsweise bei Schlafsäcken, bestimmten Jacken oder etwa Kissen.

Anstatt dann ein zweites „volles“ Programm zu starten oder die Wäsche aufzuhängen, bietet sich in diesem Fall das Programm „Lüften warm“ hervorragend an, um die Wäsche schnell und schonend fertig zu trocknen.

Wie auch in der Gebrauchsanleitung von Miele zu deren Wärmepumpentrockner auf Seite 34 empfohlen, sollten Sie eher mit relativ kurzen Zeiten beginnen, anstatt eine zu lange Zeit zu wählen.

Denn bereits vorgetrocknete Wäsche trocknet bei warmem Lüften in der Regel sehr schnell fertig.

Die zweite Verwendungsmöglichkeit des Programms „Lüften warm“ ist, wenn Sie von vornherein nur einzelne Textilien zu trocknen haben – etwa ein paar Geschirrtücher, Handtücher oder etwa Bademäntel.

Der dritte Verwendungszweck ist, wenn Sie Wäsche auflockern und flauschig weich machen wollen, die durch Lufttrocknung hart und steif geworden ist.

Dieses Phänomen der Trockenstarre von Textilien ist weit verbreitet und nicht nur bei kratzigen Handtüchern unbeliebt – mehr über die Ursachen und Lösungen dazu erfahren Sie hier.

Wenn Ihre Wäsche also bereits trocken ist, reichen einige Minuten bei „Lüften kalt“ aus, um die Fasern schonend wieder weich zu bekommen.

Und schließlich der vierte Einsatzzweck von „Lüften warm“ ist, wenn Sie Gerüche aus ansonsten sauberen Textilien entfernen oder reduzieren wollen.

So lassen sich etwa Küchengerüche oder Zigarettenrauch relativ gut aus den Textilien entfernen.

Um das effektiv zu machen, sollten Sie die Wäsche vorher anfeuchten und zudem einen Duftflakon verwenden, wenn Sie einen Miele Trockner haben.

Bei anderen Trocknern ohne Duftflakon können Sie alternativ auch Trockner-Dufttücher mit in die Trommel geben.

Hinweis: das Anfeuchten der Wäsche ist wichtig, weil sich Gerüche dann einerseits wesentlich besser entfernen lassen und anderseits Duftstoffe besser aufgenommen werden.

Zudem funktioniert das Auffrischen und Entfernen von Gerüchen vor allem bei Baumwolle sehr gut – bei synthetischen Textilien wie etwa Polyester eher weniger.

Sind alle Textilien für „Lüften“ geeignet?

Generell sind die meisten Textilien, die in den Trockner dürfen, auch für das Programm „Lüften“ problemlos geeignet.

Letztendlich wird dabei nur warme oder sogar ausschließlich kalte Luft verwendet, wodurch das Programm sehr schonend zu den Textilien ist.

Lediglich bei Textilien, die zum Verfilzen neigen – allen voran Wolle – sollten Sie vorher prüfen, dass das Kleidungsstück es auch verträgt.

Denn obwohl nur geringe – oder sogar überhaupt keine – Hitze verwendet wird, kann die mechanische Belastung durch die Trommeldrehung den Wollfasern schaden – mehr dazu erfahren Sie hier.

Abgesehen von dieser Ausnahme ist aber insbesondere „Lüften kalt“ hervorragend geeignet, auch solche Textilien aufzufrischen oder aufzulockern, die eigentlich nicht in den Trockner dürften – beispielsweise Leinen, Seide oder empfindliche Kunstfasern wie Viskose, Modal oder Lyocell.

Denn weil dabei ausschließlich kalte Luft verwendet wird, nehmen selbst sehr temperaturempfindliche Textilfasern keinen Schaden.

Was ist der Unterschied zwischen „Lüften“ und „Auffrischen“?

„Lüften“ und „Auffrischen“ sind im Grunde die gleichen Funktionen und werden von verschiedenen Herstellern lediglich unterschiedlich bezeichnet.

Es mag zudem bei einigen Modellen möglich sein, dass unter „Auffrischen“ der Aspekt der Duftbeimischung im Vordergrund steht – allerdings arbeitet in erster Linie Miele mit sogenannten Duftflakons und nennt die Funktion dennoch einfach „Lüften“.

Allerdings ist zu beachten, dass „Lüften warm“ besser geeignet ist, wenn es um das Auffrischen der Kleidung aus dem Gesichtspunkt der Geruchsentfernung oder Duftzugabe durch Dufttücher oder ein Duftflakon geht.

Der Grund dafür ist, dass Düfte wesentlich besser von feuchten Textilien aufgenommen werden, die dann aber natürlich bei warmer Luft getrocknet werden müssen.

„Lüften kalt“ hingegen kann zwar grundsätzlich auch zum Auffrischen und Auflockern verwendet werden, die Geruchsannahme durch Dufttücher oder einen Flakon ist aber nicht so wirkungsvoll wie bei „Lüften warm“.

Allerdings lassen sich mit „Lüften kalt“ dennoch grundsätzlich saubere Sachen auflockern und auffrischen.

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