Warum sind Trockner so teuer? 5 Gründe (& 3 günstige Alternativen)

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Warum sind Trockner so teuer

Trockner sind doch vermeintlich einfache technische Geräte – warum sind sie dann oft überraschend teuer?

In diesem Artikel erfahren Sie, warum Wäschetrockner teurer sind, als viele auf den ersten Blick als gerechtfertigt ansehen.

Außerdem erfahren Sie, wie teuer welche Trockner langfristig tatsächlich sind und welche günstigen Alternativen es gibt.

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Warum sind Trockner so teuer? (5 Gründe)

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass Trockner doch sehr simple Geräte sind und deshalb nicht viel Geld kosten können.

Schließlich dreht sich vereinfacht gesagt in einem Metallgehäuse nur eine Trommel, auf die warme Luft geblasen wird, richtig?

Nun ja, so einfach ist das in Wirklichkeit jedoch nicht.

1. Geräteart und Technik

Die eingangs erwähnte vereinfachte Darstellung beschreibt nämlich selbst die ältesten – und mittlerweile als veraltet geltenden – Ablufttrockner nicht korrekt.

Denn neben der Heizspirale besteht selbst diese vergleichsweise einfache Trocknerart aus einer Vielzahl von mechanischen sowie elektrischen Bauteilen und Komponenten wie Computerchips und Platinen, Keilriemen, Luftgebläse und vielem mehr.

Kondenstrockner und die modernen Wärmepumpentrockner sind sogar tatsächlich sehr komplizierte Geräte und haben aus technischer Sicht nur noch wenig mit den alten Ablufttrocknern zu tun.

So beinhalten sie unter anderem Kondensatorboxen, Luft-Umwälzpumpen, Kondenswasserpumpen sowie Wärmepumpen, wobei letztere für sich allein genommen schon recht komplexe Maschinen sind.

Zudem besitzen alle auch nur halbwegs modernen Wäschetrockner ausgefeilte Regelungs-, Sicherungs- und Steuerungselektronik, Sensoren sowie umfangreiche Programmfunktionen.

2. Herstellungsland

Natürlich spielt bei Preis des Trockners auch eine entscheidende Rolle, von welchem Hersteller er stammt, denn die Herstellungskosten unterscheiden sich teilweise erheblich von Land zu Land.

Das betrifft vor allem das unterschiedliche Lohnkostenniveau, was bekanntlich in Deutschland und anderen westlichen Staaten wesentlich höher liegt als beispielsweise in vielen Ländern Asiens.

Und trotz hochgradiger Automatisierung in der Fertigung ist es selbst bei deutschen Herstellern keineswegs so, dass dort keine Lohnkosten anfallen würden.

Denn gerade in Hochlohn-Ländern wie Deutschland sind es hochspezialisierte, hervorragend ausgebildete Mitarbeiter – oftmals Ingenieure – die die Roboter in der Fertigung steuern, überprüfen und instand halten.

Auch die Qualitätskontrolle erfordert immer ein geschultes menschliches Auge – und all diese qualifizierten Mitarbeiter schlagen sich natürlich über die Lohnkosten im Produktpreis nieder.

Die Materialkosten hingegen unterscheiden sich in der Regel übrigens nicht allzu stark von Land zu Land, da alle Ländern praktisch aus den gleichen Erzeugerländern ihre Rohmaterialien wie Stahl und Elektrokomponenten beziehen.

3. Markenimage

Wir alle kennen die Aussage, dass man beim Produktpreis „den Markennamen mitbezahlt“ – und da ist auch fast immer tatsächlich etwas dran.

Beispielsweise zahlt man für Trockner von weltweit bekannten Hausgeräteherstellern wie AEG, Miele, Bosch oder Siemens praktisch immer einen Aufpreis für den guten Ruf der Marken.

Dieser Mehrpreis bringt jedoch fast immer einen echten Mehrwert für die Kunden, es ist sozusagen ein Aufschlag für das Versprechen von:

  • neuesten technischen Innovationen
  • hochwertiger Verarbeitungsqualität
  • Sicherheit (gegen Brand, Wasserschaden, etc.)
  • Zuverlässigkeit durch intensive Qualitätskontrolle
  • hochwertige verwendete Materialien
  • lange Lebensdauer
  • guter Kundenservice
  • umfangreiche Garantie
  • Kulanz

Wie Sie sehen, haben tatsächlich viele der genannten Punkte gar nichts direkt mit den Herstellungskosten des Trockners zu tun.

Das an dem guten Ruf tatsächlich auch etwas dran ist, bestätigte übrigens auch Stiftung Warentest unlängst, als sie Miele’s Trockner zum Testsieger auslobte und dem Modell zudem auch eine deutlich geringere Fehlerquote gegenüber vielen Mitbewerbern attestierte.

4. Innovationen & Service

Ein wesentlicher Teil des höheren Preises von Markenherstellern wird in die Forschung und Entwicklung gesteckt, um auch zukünftig die technisch neuesten, sparsamsten und nützlichsten Hausgeräte anbieten zu können.

Letztendlich stehen nämlich auch die Premiumanbieter in starker Konkurrenz zueinander und sind deshalb darauf angewiesen, technisch nicht hinter die Mitbewerber zurückzufallen.

Auch der ganze Bereich des Qualitätsversprechens, umfangreicher Produktgarantien sowie Kundenservice muss natürlich auch bezahlt werden.

Bei unbekannten Herstellern, die ihre Trockner zum Kampfpreis anbieten, werden an mehreren dieser Aspekte oftmals Abstriche gemacht, um bei dem Preis noch profitabel zu sein.

Technisch werden dann meist keine Innovationen verbaut, und auch mit ausgiebigem Kundenservice und Garantieansprüchen können Sie nicht zwangläufig rechnen.

Natürlich ist bei all dem bisher gesagten sicher auch ein gewisser Anteil des höheren Preises schlichtweg höhere Gewinn für den Markenhersteller.

Denn wenn beispielsweise ein Trockner von Miele als Testsieger von Stiftung Warentest ausgezeichnet wird, spricht das natürlich einerseits objektiv für die hohe Qualität des Trockners.

Gleichzeitig ist wohl aber durch ein solch hohes Lob sicher auch ein gewisser „Premiumaufschlag“ nicht zu weit hergeholt.

5. Funktionsumfang

Während alle modernen Trockner natürlich im Wesentlichen die gleiche Basisfunktionalität zur Verfügung stellen, so unterscheiden sich dennoch die angebotenen Funktionen von Hersteller zu Hersteller und über die zwischen den verschiedenen Modellen über die Preisklassen hinweg.

Beispielsweise bieten hochwertige und entsprechend teurere Modelle Komfortfunktionen wie:

  • Selbstreinigung des Kondensators (keine Flusen mehr manuell entfernen)
  • WLAN Konnektivität
  • App-Steuerung auch von unterwegs
  • vollautomatische Anpassung von Temperatur und Feuchtigkeit
  • Glasfenster
  • Trommelbeleuchtung
  • Touch-Display

Wie Sie sehen, sind diese und weitere Funktionen zwar nicht absolut notwendig, machen vielen Anwendern die Benutzung des Trockners jedoch deutlich einfacher und angenehmer.

Und natürlich kosten Trockner mit derartigen Komfortfunktionen auch mehr als einfache Basismodelle.

Wie viel kosten Wäschetrockner?

Die günstigsten Trockner sind mittlerweile als technisch veraltete angesehene Ablufttrockner, die Sie bereits ab ca. 250 € bekommen.

Allerdings sind Ablufttrockner sehr stromhungrig und alles andere als energieeffizient oder umweltfreundlich.

Deshalb ist ihr niedriger Anschaffungspreis nur die halbe Wahrheit, denn auf Dauer sind sie tatsächlich wesentlich teurer als modernere, energiesparende Modelle.

Solcher moderneren Trockner sind sogenannte Kondensationstrockner, die Sie ab ca. 330 € kaufen können.

Die neuesten Wärmepumpentrockner starten ab ca. 400 € und sind technisch eigentlich ebenfalls Kondenstrockner.

Allerdings sind sie aufgrund der Wärmerückgewinnung durch die verbaute Wärmepumpe nochmal ca. 50% energiesparender als Modelle ohne Wärmepumpe.

Langfristig sind Wärmepumpentrockner deshalb tatsächlich die günstigste Trocknerart aufgrund der geringen Stromkosten – und am umweltfreundlichsten sind sie ebenfalls.

Welche sind die günstigsten Trockner?

Abgesehen von den einmaligen Anschaffungskosten sind mittel- und langfristig tatsächlich moderne Wärmepumpentrockner am günstigsten.

Es sind also genau diese modernen Trockner, die zwar den etwas höheren Kaufpreis haben, sich aber aufgrund ihrer enormen Energieeffizienz besonders schnell rechnen.

So hat Test.de etwa ermittelt, dass die sparsamsten Modelle von Wärmepumpentrocknern bei einer vierköpfigen Familie ca. 47 € Stromkosten pro Jahr verursachen.

Berücksichtigen man nun, dass Wärmepumpentrockner mindestens 50% weniger Energie verbrauchen als Trockner ohne Wärmepumpe, dann wird sofort klar, dass sich der geringe Mehrpreis gegenüber Kondenstrocknern innerhalb kürzester Zeit rechnet – je nach Nutzung oft schon nach 2-4 Jahren.

Anschließend sparen Sie dann jedes Jahr bares Geld – und bei stetig steigenden Energiepreisen zukünftig wohl sogar noch mehr.

Wenn es Ihnen nur um möglichst geringe initiale Anschaffungskosten geht, sind natürlich die alten und stromhungrigen Abluft- sowie Kondenstrockner ohne Wärmepumpe am preiswertesten – allerdings wie gesagt nur auf kurze Sicht.

Was kostet ein Trockner pro Ladung?

Das hängt natürlich ganz entscheidend davon ab, ob es sich um einen sparsamen Wärmepumpentrockner oder eine ältere Geräteart handelt.

Als grobe Orientierung können Sie davon ausgehen, dass entsprechend der Gesetze der Thermodynamik etwa 0,5 kWh Energie benötigt werden, um 1 kg feuchte Wäsche in einem einfachen Trockner zu trocknen.

Das entspricht bei einer Trocknerladung von 6 kg also ca. 3 kWh, was bei angenommenen 0,30 € pro kWh Strompreis somit 0,90 € pro Ladung macht.

Moderne Wärmepumpentrockner sind jedoch wie gesagt mindestens 50% energiesparender, weshalb die gleiche angenommene 6 kg-Ladung dann nur ca. 0,45 € kosten würde.

Lohnt sich ein Trockner für mich?

Ob sich die Anschaffung eines Trockners für Sie persönlich lohnt, hängt im Wesentlichen von folgenden Punkten ab:

  1. Wie oft und wie viel Wäsche ist regelmäßig zu trocknen?
  2. Haben Sie die Möglichkeit, Wäsche im Freien aufzuhängen?
  3. Besteht erhöhte Schimmelgefahr in Ihren Räumen?
  4. Ist Ihnen der Komfort etwas höhere Stromkosten wert?

Wie Sie sehen, sind die Antworten auf die Fragen sehr individuell, und letztendlich können nur Sie selbst entscheiden, ob sich ein Trockner für Sie „lohnt“ – denn einige Aspekte der Entscheidung sind subjektiv.

Falls Sie allerdings nur relativ wenig Wäsche waschen und trocknen müssen, und dazu noch einen Garten oder Balkon haben, können Sie viel günstiger und umweltschonender die Wäsche im Freien trocknen.

Familien mit Kindern beispielsweise werden hingegen dankbar sein, mit einem Trockner recht schnell auch große Menge an Wäsche trocken zu bekommen – unabhängig vom Wetter.

Und wenn Sie etwa auf das Trocknen in Innenräumen angewiesen sind und zudem aufgrund baulicher Gegebenheiten ohnehin Schimmelrisiko besteht, ist ein Trockner wohl eher einem Wäscheständer vorzuziehen.

3 Alternativen zum Trockner

1. Wäscheständer

Die mit Abstand günstigste und umweltfreundlichste Art die Wäsche zu trocknen, ist an der frischen Luft – idealerweise bei Wind und Sonnenschein.

Doch auch ein Wäscheständer in Haus oder Wohnung ist durchaus eine Option – achten Sie dann aber unbedingt auf ausreichend Lüften, um Schimmel zu vermeiden.

Mehr dazu, wie Sie Ihre Wäsche drinnen trocknen können, ohne Probleme durch zu hohe Luftfeuchtigkeit zu bekommen, erfahren Sie hier.

2. Waschtrockner

Waschmaschine und Trockner in einem Gerät heißen Waschtrockner.

Und obwohl sich diese Kombination zunächst hervorragend anhört, kommt sie tatsächlich mit einer ganzen Reihe von Nachteilen daher.

So verbrauchen diese Geräte praktisch immer sowohl mehr Strom als auch Wasser, als es jeweils separate Einzelgeräte tun.

Außerdem können Sie nur rund die Hälfte der Wäsche waschen und trocknen, oder müssen bei voller Waschladung anschließend in zwei Trockendurchgängen jeweils die Hälfte der Menge trocknen.

Dennoch haben Waschtrockner zwei Vorteile: zum einen sind sie oft deutlich günstiger in der Anschaffung als zwei getrennte Geräte, und zum anderen beanspruchen sie auch nur etwa die Hälfte an Platz.

Deshalb eignen sich Waschtrockner besonders gut für kleine Wohnungen, wenn Sie keinen Platz für einen separaten Trockner oder Wäscheständer haben.

3. Luftentfeuchter

Luftentfeuchter können in Kombination mit einem Wäscheständer in der Wohnung dafür sorgen, dass Sie sowohl schnell als auch sicher Ihre nasse Wäsche trocken bekommen.

Denn diese kleinen, mobilen und recht günstigen Geräte vermeiden effektiv, dass die Luftfeuchtigkeit während des Trocknens im Raum zu hoch ansteigt und beugen somit dem Schimmelrisiko vor.

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