Warum stinken Handtücher nach dem Trockner? 6 Gründe (& Lösungen)

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Warum stinken Handtücher nach dem Trockner

Niemand möchte sich frisch geduscht mit einem müffelnden Handtuch abtrocknen.

Doch was tun, wenn das Handtuch bereits stinkend aus dem Trockner kommt?

In den meisten Fällen sind geruchbildende Bakterien die Ursache für stinkende Handtücher. Diese können entweder direkt im Trockner sein, oder bereits in der Waschmaschine oder noch früher entstehen.

Was Sie über stinkende Handtücher aus dem Trockner wissen müssen – und wie Sie das Problem lösen – erfahren Sie jetzt.

6 Gründe, warum Handtücher nach dem Trockner müffeln

1. Zu kalt gewaschen

Um Energie und Zeit zu sparen sowie die Textilien zu schonen, waschen viele Leute ihre Handtücher ausschließlich bei 30-40°C.

Diese Temperaturen reichen aber bei Weitem nicht aus, um geruchsbildende oder andere Bakterien abzutöten.

Das führt gleich zu zwei Problemen:

Einerseits kommen Handtücher meistes bereits müffelnd in die Wäsche, weil sie benutzt und eventuell sogar verschwitzt sind.

Bei den geringen Waschtemperaturen werden die für diese Gerüche verantwortlichen Bakterien aber nicht beseitigt und landen so auch im Trockner.

Zum anderen führt ständige Kaltwäsche dazu, dass sich im Inneren der Waschmaschine ein Milieu dieser Bakterien entsteht und sich von einer Waschladung auf die nächste verteilt.

So wird die Waschmaschine mit der Zeit eher zur Keimschleuder und verbreitet üblen Geruch, statt die Wäsche sauber und duftend zu machen.

2. Stockflecken oder Schimmel

Möglicherweise kommt der muffige Geruch der Handtücher auch von Stockflecken oder Schimmel in den Fasern des Handtuchs.

Das passiert insbesondere dann, wenn die Handtücher über längere Zeit nicht trocknen, beispielsweise weil sie nach der Benutzung im Bad an einem Haken hängen, wo sie schlecht trocknen.

Wenn dann noch hohe Luftfeuchtigkeit im Bad herrscht, haben die Handtücher kaum eine Chance, bis zur nächsten Benutzung trocken zu werden.

So entstehen schnell muffig riechende Stockflecken oder gar Schimmel, die auch beim kalten Waschen und dem Trocknerdurchlauf nicht verschwinden.

Auch dann, wenn Sie die Handtücher nach der Wäsche und vor dem Trockner lange feucht liegen lassen, kann es schnell zu üblem Geruch kommen, der auch das Trocknen überdauert.

3. Verkeimte Trocknertrommel

Insbesondere Wärmepumpentrockner arbeiten bei relativ geringen Temperaturen (ca. 45°C), weshalb darin viele geruchbildende Bakterien wesentlich besser überleben können, als das bei Kondens- oder Ablufttrocknern der Fall ist.

Sobald Sie einmal übel riechende, feuchte Wäsche in die Trocknertrommel gesteckt haben, können diese dort länger überdauern und so auch ursprünglich frisch duftende Wäsche miefen lassen.

4. Verdreckter Kondensator

Kondenstrockner und Wärmepumpentrockner haben Wärmetauscher (auch Kondensatoren genannt), durch die die feuchtwarme Luft zirkuliert und ihr die Feuchtigkeit entzogen wird.

Mit der Zeit setzen sich dort allerdings jede Menge Flusen und Staub ab – weil sich an dem Wärmetauscher aber ständig Kondenswasser bildet, ist es jedoch eine sehr feuchte Umgebung.

Über die Monate entsteht aus dieser Mischung von Feuchtigkeit, Staub und Flusen ein regelrechter Schleim, der ideale Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze und Bakterien darstellt.

Weil die Luft in diesen Geräten in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert, werden eventuell vorhandene Pilzsporen und Bakterien unweigerlich vom verdreckten Wärmetauscher auch auf die Wäsche verteilt.

5. Verstopftes Flusensieb

Die Flusen bleiben nicht nur am Wärmetauscher hängen, sondern in erster Linie in den Flusensieben.

Alle Trockner haben mindestens ein Flusensieb, die meisten aber zwei oder drei (vor dem Wärmetauscher und eventuell vor dem Enthitzer).

Wenn Sie die Flusensiebe nicht regelmäßig reinigen, bilden sich darin schnell unangenehme Gerüche, die zwangsläufig auf die Handtücher und andere Wäsche übergehen.

6. Kondenswasser

Wärmepumpen- und Kondenstrockner sammeln das entstehende Kondenswasser und pumpen es in ein Fach im oberen Gerätebereich, wo Sie es manuell entleeren müssen.

Wenn Sie das Wasser längere Zeit stehen lassen, können schnell üble Gerüche oder sogar Schimmel entstehen.

Gleiches gilt, wenn Restwasser im unteren Sammelbereich des Trockners für Kondenswasser zurückbleibt, bevor es in das obere Fach gepumpt werden konnte, weil das Trocknerprogramm vorher zu Ende ging.

Bei längeren Standzeiten kann so ein modriger Geruch entstehen, der beim nächsten Trockendurchgang auf die Handtücher übergeht.

Wie lässt sich der Geruch aus den Handtüchern entfernen?

Um stinkende Handtücher wieder frisch zu bekommen, hilft oft nur, sie erneut zu Waschen.

Allerdings müssen Sie vorher unbedingt die Geruchsursache ausfindig machen und beheben, sonst führt erneutes Waschen allein zu nichts.

Insbesondere, wenn die Geruchsquelle in der Waschmaschine oder dem Trockner steckt, müssen Sie diese natürlich zuerst abstellen.

Tipp: Sollten Sie die Geruchsquellen beseitigt haben, hilft beim anschließenden erneuten Waschen oft die Zugabe eines Esslöffels Natron in die Waschmaschine dabei, Gerüche effektiv zu entfernen.

Auch Essig als natürlicher Weichspüler kann gegen Gerüche wirken und sorgt zudem für weiche Handtücher, insbesondere in Kombination mit dem anschließenden Trockner (mehr dazu hier).

Nutzen Sie jedoch niemals Essig und Natron gleichzeitig, da sie sich neutralisieren und so wirkungslos sind.

Im Folgenden finden Sie wichtige Hinweise, die Sie unbedingt vor dem erneuten Waschen und Trocknen durchführen sollten, um das Problem der stinkenden Handtücher zu lösen:

Waschmaschine reinigen

Sollte das Geruchsproblem nicht am Trockner liegen, sondern seine Ursache schon vorher in der Waschmaschine haben, sollten Sie dort ansetzen.

Reinigen Sie das Innere der Waschtrommel, das Flusensieb sowie das Spülmittelfach gründlich mit einem Lappen und Reinigungsmittel oder Essig.

Anschließend machen Sie am besten einen Leerdurchlauf bei 95°, um Bakterien und Verschmutzungen auch von Dichtungen, Schläuchen etc. zu entfernen.

Heiß waschen

Insbesondere Handtücher sind fast immer aus Baumwolle und vertragen deshalb problemlos auch hohe Temperaturen (mehr dazu hier).

Waschen Sie diese deshalb regelmäßig bei mindestens 60° oder sogar 95°C, um die geruchsverursachenden Bakterien sowohl in den Handtüchern, als auch in der Waschmaschine selbst abzutöten.

Das ist natürlich nicht bei jedem Waschgang notwendig, in gewissen Abständen sollten Sie das aber aus hygienischen Gründen tun.

Trockner reinigen

Sollten Sie die Vermutung haben, dass geruchsbildende Bakterien im Trockner die Ursache sind, müssen Sie die Trocknertrommel reinigen.

Das allein reicht jedoch nicht: reinigen Sie zudem auch alle Flusensiebe, den Wärmetauscher und den Kondenswasserbehälter.

Zusätzlich können Sie anschließend einen Leerdurchlauf bei höchster Temperatur machen, um verbleibende Bakterien möglichst abzutöten.

Sollten Sie einen Kondenstrockner haben, ist die Reinigung des Wärmetauschers relativ einfach, weil er sich fast immer aus seinem Schacht herausziehen und dann unter fließendem Wasser gründlich reinigen lässt.

Bei Wärmepumpentrocknern ist seine Reinigung jedoch praktisch unmöglich, weil der Wärmetauscher fest im Gerät verbaut ist – eine komplette Demontage des Trockners wäre dafür nötig.

Deshalb ist es bei Wärmepumpentrocknern nicht unüblich, dass der Wärmetauscher mit der Zeit stark verschmutzt und sich sogar Schimmel und modriger Geruch bilden.

Wäsche nicht nass lagern

Vermeiden Sie es, Ihre Handtücher längere Zeit nass oder feucht zu lagern, bevor Sie das Trocknerprogramm starten.

Dadurch vermeiden Sie es, dass sich durch die Feuchtigkeit ein muffiger Geruch bildet, der auch während des Trocknens nicht verschwindet.

Auch nach dem Trockenprogramm sollten Sie die Handtücher nicht feucht weglegen – entweder Sie trocknen sie auf mindestens „schranktrocken“, oder lassen sie auf der Leine fertigtrocknen.

Programm „Lüften“ verwenden

Je nachdem, was genau die Ursache des muffigen Geruchs und wie stark er ist, können Sie es auch mit dem „lüften“ Programm Ihres Trockners probieren.

Bei manchen Geräten heißt es auch „Auffrischen“ und ist für bereits trockene oder nur leicht feuchte Wäsche gemacht, die aufgelockert und aus denen unangenehme Gerüche entfernt werden sollen.

Mehr zu den Anwendungsbereichen und Vor- und Nachteilen des „Lüften“-Programms erfahren Sie hier.

Trockner nicht schließen

Nachdem Sie Ihre Wäsche aus der Trocknertrommel nehmen, lassen Sie am besten stets die Tür des Gerätes offen stehen.

Normalerweise ist das bei Trocknern weit weniger wichtig als bei Waschmaschinen, weil bei Trocknern das Geräteinnere nach dem Programmende normalerweise nicht sonderlich nass ist.

Je nach eingestelltem Programm kann aber beispielsweise die Option „bügelfeucht“ oder andere kurze Programme zum Antrocknen der Wäsche dazu führen, dass Restfeuchtigkeit in der Trommel zurückbleibt.

Bei geschlossener Tür können sich dadurch geruchsbildende Bakterien oder Pilze vermehren, die dann beim nächsten Durchlauf die Textilien verunreinigen.

Diese Gefahr besteht übrigens eher bei Wärmepumpentrocknern als bei Kondens- oder Ablufttrocknern, weil letztere bei wesentlich höheren Temperaturen arbeiten und dadurch Keime eher abgetötet werden.

Vorsicht bei Dufttüchern

Während Dufttücher oder Duftflakone oft als „Tipp“ für das Problem stinkender Handtücher empfohlen werden, sollten Sie damit vorsichtig sein.

Denn die Gefahr ist groß, dass Sie durch die Zugabe künstlicher Duftstoffe das grundlegende Problem nur überdecken.

Insbesondere dann, wenn die Ursache des üblen Geruchs Keime, Schimmel oder Stockflecken in den Textilien sind, sollten Sie den Geruch als Warnsignal verstehen – statt ihn einfach zu übertünchen.

Besser ist es also, die Ursache abzustellen, um mögliche Gesundheitsrisiken zu vermeiden und die etwaige Ausbreitung der geruchsbildenden Keime aus der Trommel auf andere Wäschestücke zu verhindern.

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