Wie lange braucht ein Trockner? 7 Einflussgrößen (& Beispiele)

faktengeprüft

Wie lange braucht ein Trockner

Wäschetrockner sind nicht zuletzt deshalb so praktisch, weil sie die nasse Wäsche wesentlich schneller trocknen, als das auf der Leine oder dem Wäscheständer möglich wäre.

Doch wie lange brauchen Trockner eigentlich, um die Wäsche zu trocknen?

Tatsächlich gibt es eine Vielzahl von Faktoren, welche die Trocknerlaufzeit beeinflussen – deshalb schwankt diese stark zwischen 20 Minuten und 3 Stunden.

Was die Laufzeit bestimmt und wie Sie diese möglicherweise verkürzen können, erfahren Sie jetzt.

Wie lange braucht ein Trockner im Durchschnitt?

Erstaunlicherweise lässt sich auf diese scheinbar simple Frage tatsächlich keine pauschale Antwort geben.

Denn wie lange die Laufzeit eines Trockners in Ihrem konkreten Fall ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab – welche das sind, sehen wir uns in diesem Artikel an.

Wenn Sie beispielsweise nur 1 oder 2 kg pflegeleichter, dünner Wäsche in den Trockner werfen, ist diese oftmals bereits nach 20-30 Minuten trocken.

Eine 7 kg Ladung dicker Bettwäsche oder Jeans hingegen kann in einem modernen Wärmepumpentrockner durchaus 2,5 Stunden oder länger dauern.

Wie Sie sehen, ist es bei solch großen Zeitspannen eher wenig hilfreich, von durchschnittlichen Trocknerzeiten zu sprechen, weil zwischen 20 Minuten und fast 3 Stunden Welten liegen.

Wenn man dennoch einen groben Orientierungswert errechnet, so liegt die durchschnittliche Laufzeit von Wäschetrocknern bei etwa 60-90 Minuten.

Diese 7 Faktoren beeinflussen die Trocknerlaufzeit

1. Befüllung der Trommel

Ein sehr verbreiteter Fehler ist, die Trocknertrommel zu voll zu stopfen.

Wenn Sie Ihren Trockner zu stark beladen, verlängert sich entweder die Laufzeit deutlich, oder die Wäsche ist nach Programmende noch nass.

Ein häufiger Grund für regelmäßiges Überladen des Trockners ist, dass die Kapazitäten von Waschmaschine und Trockner annähernd gleich sind.

Für eine effiziente und schnellstmögliche Trocknung sollte der Trockner nämlich deutlich mehr Kapazität als die Waschmaschine haben.

Wie Sie die Überladung Ihres Trockners vermeiden, und was die optimale Beladung ist, erfahren Sie im Detail hier.

2. Feuchtigkeit der Wäsche

Je nasser die Wäsche ist, die Sie in den Trockner legen, desto länger braucht der Trockner verständlicherweise auch, um all das Wasser zu verdunsten.

Warum Sie keinesfalls zu nasse Wäsche in den Trockner stecken sollten, erfahren Sie übrigens hier.

Maßgeblich lässt sich die Wassermenge in der Wäsche durch den Schleudergang der Waschmaschine beeinflussen.

Und tatsächlich lohnt es sich, die Wäsche stets so stark zu schleudern, wie es die Textilien erlauben.

Denn ein stärkerer Schleudergang verbraucht zwar etwas mehr Strom als ein schwächerer, allerdings wird das durch die kürzere Trocknerlaufzeit mehr als gut gemacht.

3. Art der Textilien

Welche Art von Wäsche oder Kleidung Sie trocknen, beeinflusst ebenfalls ganz wesentlich, wie lange es dauern wird.

Besonders dicke Stoffe benötigen bei sonst gleichen Bedingungen wesentlich längere Programmlaufzeiten als dünnere Materialien.

Das liegt zum einen daran, weil sie weniger Wasser beinhalten und zum anderen, weil der Luftstrom im Trockner besser durch das Textilgewebe zirkulieren kann.

Außerdem spielt neben der Dicke auch die Textilart eine wichtige Rolle:

Besonders saugfähige Textilfasern wie Baumwolle oder Wolle brauchen länger im Trockner als wenig saugfähige Kunstfasern wie etwa Polyester oder Elasthan.

Das ist übrigens der Grund, warum vor allem Handtücher, Bettwäsche oder Jeans oft besonders lange Trocknerzeiten brauchen:

Sie bestehen nämlich meist vollständig oder zum Großteil aus saugfähiger Baumwolle, und sind zudem oft relativ dick.

Viele Hemden, T-Shirts, Unterwäsche oder Sportsachen bestehen hingegen meistens aus wenig saugfähigen, dünneren und somit schnell trocknenden Textilfasern.

4. Flusen im Trockner

Unterschätzen Sie nicht, welch großen Einfluss der technische Zustand Ihres Trockners auf die benötigte Trocknerlaufzeit hat.

Insbesondere die regelmäßige Reinigung des Flusensiebes nach jedem Durchlauf sollte zu Ihrer Routine gehören.

Ein zugesetztes Flusensieb verringert nicht nur die Trocknereffizienz, sondern kann im schlimmsten Fall sogar zu einem qualmenden oder brennenden Trockner führen (mehr dazu hier).

Die Entstehung von Flusen lässt sich leider auch bei den modernsten Trocknern nicht verhindern, und auch solche mit „Selbstreinigungsfunktion“ reinigen stets nur den Kondensator, nicht aber das Flusensieb an der Tür.

Welche weiteren negativen Folgen Flusen im Trockner haben können, erfahren Sie hier.

Auch mit der Zeit notwendig werdende Reparaturen oder Instandhaltungen des Trommelriemens oder anderer Verschleißteile sollten Sie nicht auf die lange Bank schieben, um die Trocknerleistung aufrecht zu erhalten und noch teurere Folgeschäden zu vermeiden.

5. Trockenprogramm

Alle halbwegs modernen Trockner bieten mehrere wählbare Programme an, beispielsweise:

  • Baumwolle
  • Feinwäsche
  • Bettwäsche
  • bügelfeucht
  • schranktrocken
  • extra trocken
  • schnell trocknen

Je nachdem, welche Textilien Sie trocknen und welches Programm Sie auswählen, variiert die Trocknerzeit durchaus erheblich.

„Bügelfeucht“ arbeitet meist mit niedrigeren Temperaturen und kürzeren Laufzeiten, um noch eine gewisse Restfeuchtigkeit in der Wäsche zu lassen, die für das anschließende Bügeln benötigt wird.

„Schranktrocken“ hingegen läuft normalerweise länger, weil nur minimale Restfeuchtigkeit in der Wäsche bleibt – bei „extra trocken“ sogar noch weniger (und damit noch längere Laufzeit).

Neben der Einstellung der gewünschten Restfeuchtigkeit spielt vor allem eine Rolle, welche Textilart Sie auswählen:

Das Standardprogramm „Baumwolle“ arbeitet in der Regel (je nach Gerätetyp) mit höheren Temperaturen, weil Baumwolle Hitze gut verträgt – gleiches gilt für Programme wie „Jeans“ oder „Bettwäsche“.

„Feinwäsche“, „Synthetik“, „Wolle“ oder „Seide“ hingegen sagen dem Trockner, dass nur sehr niedrige Temperaturen und vorsichtige Trommeldrehungen verwendet werden dürfen.

Insofern könnte man meinen, dass die „gröberen“ Programme schneller fertig sein müssten, als die „sensibleren“ – allerdings sind Baumwoll-Handtücher und Jeans auch schwerer und langsamer zu trocknen als dünne Feinwäsche.

6. Gerätetyp des Trockners

Mittlerweile technisch veraltete Ablufttrockner sind zwar rein auf die Trockenzeit bezogen meistens die schnellsten Gerätetypen, weil sie mit sehr hohen Temperaturen von 80-120°C arbeiten und die feuchte Luft einfach ins freie ableiten.

Allerdings sind sie auch wesentlich aggressiver zur Wäsche und zudem regelrechte Energieschleudern.

Moderne Wärmepumpentrocknern arbeiten mit nur sehr geringen Temperaturen ab ca. 40°C und erzeugen auch praktisch keine Abwärme, sondern verwenden diese größtenteils in einem Wärmekreislauf wieder.

Das spart nicht nur enorm Energie, sondern ist auch sehr schonend zur Wäsche und ermöglicht darüber hinaus auch empfindliche Textilien zu trocknen, für die Ablufttrockner zu heiß wären.

Allerdings kommt die hohe Energieeffizienz und textilschonende Trockenweise von Wärmepumpentrocknern mit einem Wermutstropfen daher: die benötigte Laufzeit ist merklich länger als bei Abluft- und Kondenstrocknern ohne Wärmepumpe.

7. Umgebungstemperatur

Achten Sie darauf, dass Ihr Trockner in einer Umgebung steht, die den idealen Bedingungen laut Gebrauchsanleitung des Herstellers entspricht.

Die genauen Werte entnehmen Sie der Anleitung Ihres Gerätes, bei den meisten Herstellern liegt der empfohlene Bereich in der Regel zwischen 2°C und 35°C.

In den meisten deutschen Haushalten sollte dieser Temperaturbereich zwar kein Problem darstellen – lediglich dann, wenn Sie Ihren Trockner draußen betreiben, könnte dieser Aspekt wichtig werden (mehr dazu hier).

Achten Sie zudem darauf, dass die Luftfeuchtigkeit des Trocknerraums nicht zu hoch liegt, weil sonst die Trocknereffizienz sinkt und sich die Laufzeit verlängert.

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