Darum ist Wäsche aus dem Trockner weicher (& hilfreiche Tipps)

faktengeprüft

Wäsche aus dem Trockner weicher

Harte und kratzige Wäsche mag niemand – angeblich helfen Wäschetrockner dabei, das Problem zu vermeiden.

Tatsächlich tragen Trockner durch ihren warmen Luftstrom und die konstante Bewegung dazu bei, die unliebsame Trockenstarre der Wäsche zu vermeiden.

Warum das funktioniert, wie Sie harte Wäsche wieder weich bekommen, und welche Fehler Sie dabei vermeiden sollten, erfahren Sie jetzt.

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Warum wird Wäsche ohne Trockner überhaupt hart?

Es gibt mehrere Faktoren, die zur der ungeliebten Trockenstarre und Rauheit unserer Wäsche führen:

Kalkhaltiges Wasser

Kalkhaltiges Wasser sorgt nicht nur für unschöne Kalkablagerungen in Bad und Küche, sondern auch in und auf den Textilfasern Ihrer Wäsche.

Je nachdem, wie hart die Wasser in Ihrer Region ist, kann kalkhaltiges Wasser in der Waschmaschine wesentlich zur Starre und Steife der trockenen Wäsche beitragen.

Wenn das Wasser aus den Textilfasern während des Trockenprozesses verdunstet, bleiben die harten, mineralischen Kalkablagerungen an und zwischen den Fasern zurück.

Da Kalkablagerungen chemisch gesehen mineralische Gesteine sind, sind diese an sich natürlich bereits sehr hart und kratzig.

Zudem „zementieren“ sie auf mikroskopischer Ebene die Textilfasern ein, wodurch diese wesentlich unflexibler und unbeweglicher werden.

Falsche Dosierung des Waschmittels

„Viel hilft viel“ ist auch bei der Dosierung des Waschmittels oft das Motto – leider wie so oft aber eine schlechte Entscheidung.

Eine Überdosierung von Waschmittel führt nämlich dazu, dass die Waschmaschine beim Spülen nicht alles davon entfernen kann.

Die zurückgebliebenen Reste des Waschmittels bleiben an und zwischen den einzelnen Textilfasern haften und verkleben sie.

Dadurch verlieren sie ihre Lockerheit und Beweglichkeit, was in einem steif wirkenden Handtuch oder Kleidungsstück resultiert.

Auf der anderen Seite kann aber auch eine eine Unterdosierung des Waschmittels problematisch sein – obwohl die meisten Leute eher überdosieren.

Denn neben unzureichender Reinigungswirkung kann zu wenig Waschmittel dazu führen, dass das Wasser nicht ausreichend entkalkt wird und es somit zu verstärkter Steifheit durch Kalkablagerung in der Wäsche kommt.

Die meisten Waschmittel enthalten nämlich bereits Wasserenthärter – in Pulvern sind das Zeolithe, in Flüssigmitteln Tenside.

Bewegungsmangel

Zu harter und starrer Wäsche kommt es vor allem dann, wenn sie auf der Leine oder dem Wäscheständer ganz in Ruhe trocknet.

Der Betonung liegt auf „in Ruhe“, also ohne jegliche Bewegung – denn dadurch werden Hosen, Handtücher und Co. hart, kratzig und steif wie ein Brett.

Diese Bedingungen herrschen praktisch immer beim Trocknen in Innenräumen sowie and windstillen Tagen im Freien.

Außerdem wird dieses Problem durch sehr schnelles Trocknen in direktem Sonnenlicht oder an der Heizung verstärkt.

Wird Wäsche wirklich weicher im Trockner?

Ja, bei den meisten Textilien werden durch die warme Luft und stetige Bewegung der Trocknertrommel die Fasern aufgelockert und durchlüftet.

Dadurch wird effektiv verhindert, dass sich die harten Kalkablagerungen um die Fasern bilden oder verfestigen können.

Durch die ständige Bewegung und Luftzirkulation werden die Textilfasern aufgerichtet sowie beständig aneinander gerieben und dadurch flauschig.

Diese konstante Bewegung ist übrigens auch der Grund, warum selbst bereits starre Wäsche von der Leine nach einigen Malen Benutzung wieder weich und geschmeidig wird – der Trockner leistet diese notwendig Bewegung direkt vor der Verwendung der Wäsche.

Tipp: um den Effekt der Auflockerung und Aufflauschung des Trockners zu unterstützen, können Sie ein paar Trocknerbälle in die Trommel geben.

Werden alle Textilien weicher im Trockner?

In puncto Flauschigkeit und Weichheit profitieren vor allem solche Textilien vom Trockner, die ohne ihn verstärkt zu Steifheit und Rauheit tendieren.

Das betrifft vor allem besonders saugfähige Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Wolle und Frottee-Handtücher aufgrund ihrer saugfähigen Struktur.

Hosen, Hemden, Handtücher oder Bettwäsche aus diesen Materialien profitieren also besonders von der Auflockerung im Trockner.

Vorsicht: nicht alle dieser Materialien sind jedoch uneingeschränkt trocknergeeignet – beispielsweise gilt besondere Vorsicht bei Leinen oder Wolle (mehr zur Trocknereignung von Leinen erfahren Sie hier).

Weniger oder gar nicht profitieren in der Regel Textilien aus Kunstfasern wie Polyester, Acryl oder Elasthan.

Weil diese Fasern sehr glatt, flexibel und wenig saugfähig sind, neigen sie ohnehin nicht zur Trockenstarre – und auch bei ihnen gilt, dass sie nur mit Vorsicht in den Trockner dürfen (mehr dazu hier).

Welches Trocknerprogramm ist am besten für weiche Wäsche?

Im Grunde genommen spielt es keine Rolle, welches Programm Sie wählen, weil jede maschinelle Trocknung harte und steife Wäsche verhindert.

Allerdings sollten Sie natürlich das für die jeweilige Textilart am besten geeignete Trocknerprogramm wählen.

Dadurch vermeiden Sie zum einen eine Schädigung der Wäsche und zum anderen sorgt der Trocknerdurchlauf für flauschig-weiche Wäsche.

Bei Wäsche aus Baumwolle können Sie also das Standard-Baumwollprogramm wählen, bei Synthetik oder Empfindlichem das entsprechende Schonprogramm bei niedrigen Temperaturen.

Tipp: wenn Ihre Wäsche bereits trocken und hart ist, reicht es zudem oft aus, sie nur für ein paar Minuten im Schonprogramm oder mit dem „Lüften“-Programm in den Trockner zu stecken, um sie wieder weich zu machen.

Insbesondere das „Lüften“-Programm (bei kalter Luft) für wenige Minuten ist eine gute Möglichkeit, selbst eigentlich nicht für den Trockner geeignete Wäsche, die keine Hitze verträgt, wieder flauschig zu machen.

Wie bekommt man Wäsche ohne Trockner weich?

Ohne maschinelle Trocknung bekommen Sie Ihre Wäsche am besten weich, indem Sie den Effekt des Trockners nachahmen:

Das bedeutet also, dass die Wäsche idealerweise unter regelmäßiger Bewegung und bei Luftzug trocknet.

Am besten geht das durch Aufhängen an einem windigen Tag draußen, oder Sie sorgen drin für einen Luftzug (was zudem zu hohe Luftfeuchtigkeit verhindert).

Außerdem ist es sehr effektiv, wenn Sie die Wäsche sowohl direkt vor dem Aufhängen und dann erneut beim Abnehmen kräftig ausschütteln, um die Fasern aufzulockern – genau das macht schließlich die Trommel im Trockner.

Falls die trockene Wäsche beim Abnehmen dennoch nicht flauschig weich ist, können Sie sie auch zusätzlich in den Händen reiben, was ebenfalls die Fasern wieder geschmeidig macht.

Auch die richtige Dosierung des Waschmittels – wie eingangs beschrieben – kann Ihnen bereits einen Großteils des Problems von vornherein ersparen.

Sollte Ihre Wäsche trotz allem aber hart und kratzig sein, hilft folgendes Vorgehen:

Legen Sie die Wäsche ein paar Stunden in einer Mischung aus Essig und Wasser (1:1) ein und waschen und trocknen Sie sie anschließend ganz normal – Essig ist nämlich ein hervorragender Kalkentferner und natürlicher Weichspüler.

Wichtig: Geben Sie nicht zusätzlich Natron (Backsoda) in das Essigbad, obwohl dieser „Tipp“ oft verbreitet wird – Essig und Soda neutralisieren sich lediglich zu Wasser und werden damit inaktiviert.

Apropos Weichspüler: gerade bei flauschigen Frottee-Handtüchern bewirken diese oft das Gegenteil, weil sie einen Film um die Fasern bilden, die dadurch ihre Saugfähigkeit verlieren.

Außerdem sind sie weder gesund noch umweltfreundlich – verzichten Sie deshalb besser ganz auf Weichspüler oder geben Sie einen Schuss Essig ins Weichspülerfach. Keine Sorge, Ihre Wäsche wird deshalb nicht nach Essig riechen.

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