Was tun, wenn sich der Trockner vorzeitig von selbst abstellt?
Die Ursachen für einen Abbruch des Trocknerdurchlaufs können vielfältig sein, von eingeschränktem Luftstrom über defekte Sensoren bis hin zum überhitzten Motor.
Glücklicherweise bedeutet das nicht in jedem Fall einen Totalschaden Ihres Trockners – einige der Ursachen können Sie sogar schnell und einfach selbst beheben.
Was Sie über vorzeitig stoppende Trockner wissen müssen, erfahren Sie jetzt.
- Ist es normal, dass sich Trockner selbst abschalten?
- 9 mögliche Gründe, warum Ihr Trockner sich vorzeitig ausschaltet
- Verwandte Artikel
Ist es normal, dass sich Trockner selbst abschalten?
Moderne Trockner besitzen oft eine Automatik-Funktion, bei denen der Trocknerdurchlauf automatisch beendet wird, sobald die Feuchtigkeitssensoren feststellen, dass die Wäsche ausreichend trocken ist.
Insofern kann ein Trockner sich durchaus eher abstellen, als man das erwartet hatte – in diesem Fall ist das eine ganz normale Funktionsweise des Gerätes.
Allerdings deutet ein Programmabbruch nach nur wenigen Minuten oder Sekunden auf ein technisches Problem hin.
Ebenso stimmt meistens etwas mit dem Trockner nicht, wenn die Wäsche nach Programmende noch nass ist (mehr dazu hier).
Je nach Ursache lässt sich das Problem schnell und einfach beheben, manchmal ist aber auch die Hilfe eines Fachmanns oder eine Reparatur notwendig.
Was genau zum Abschalten Ihres Trockners führen kann, sehen wir uns im Folgenden genauer an.
9 mögliche Gründe, warum Ihr Trockner sich vorzeitig ausschaltet
1. Flusensieb
Ein zugesetztes Flusensieb ist eine der Hauptursachen für alle möglichen Probleme mit Wäschetrocknern – von verringerter Effizienz über nasser Wäsche bis hin zu Trocknerbränden.
Weil ein zugesetztes Flusensieb unter anderem den Luftstrom stark einschränkt, kann das schnell dazu führen, dass der Trockner sich aus Sicherheitsgründen ausschaltet.
Oftmals weisen moderne Trockner in diesem Fall sogar direkt darauf hin, indem eine spezielle Warnleuchte für Flusen leuchtet oder blinkt (mehr dazu hier).
Zudem kann ein reduzierter Luftstrom dazu führen, dass die Temperatur im Inneren übermäßig ansteigt und sich der Trockner aus Sicherheitsgründen abschaltet.
Glücklicherweise lässt sich das Problem ganz leicht erkennen und beheben: entnehmen Sie das Flusensieb in der Tür und reinigen Sie es gründlich.
Mehr zu dem Problem und den möglichen Gefahren durch Flusenbildung erfahren Sie hier.
2. Wärmetauscher
Im Gegensatz zu Ablufttrocknern leiten Kondens- und Wärmepumpentrockner die feuchtwarme Abluft nicht einfach nach außen ab, sondern führen sie in einem geschlossenen Luftkreislauf durch einen Wärmetauscher.
Dort gibt die warme Luft ihre Wärmeenergie an die Kühlrippen an, wodurch sie sich abkühlt und die enthaltende Feuchtigkeit kondensiert und dadurch aus der Luft entfernt wird. Deshalb wird der Wärmetauscher übrigens auch Kondensator genannt.
Durch diesen kontinuierlichen Luftstrom setzen sich dort allerdings – wie fast überall im Trockner – leider auch Flusen ab, welche mit der Zeit die Funktion des Wärmetauschers einschränken.
Deshalb muss der Wärmetauscher ebenfalls in gewissen Abständen gereinigt werden – das genaue Intervall verrät Ihnen die Gebrauchsanweisung Ihres Trockners.
Wenn der Wärmeaustausch durch Verschmutzung des Kondensators nicht mehr funktioniert, erkennt der Trockner ein technisches Problem und kann deshalb vorzeitig das Programm abbrechen.
Wenn Sie einen Kondenstrockner besitzen, ist die Überprüfung und Behebung dieses Problems erfreulicherweise schnell selbst erledigt und es ist nicht notwendig, einen Fachmann zu rufen:
Entnehmen Sie den Kondensator aus dem unteren Schacht des Gerätes und spülen Sie es unter fließendem Wasser aus, bis Sie durch die Rippen blicken können.
Lassen Sie den Wärmetauscher vor dem Einsetzen unbedingt vollständig trocknen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Bei Wärmepumpentrocknern hingegen ist es leider nicht möglich, den Wärmetauscher zum Zwecke der Reinigung zu entnehmen, da er fest verbaut ist.
Bei diesen Geräten können Sie lediglich den Filter vor dem Wärmetauscher reinigen sowie die vorderen Kühlrippen mit einem Staubsauger oder Pinsel.
Der Großteil des Wärmetauschers und der darin verfangenen Flusen bleibt aber in aller Regel unerreichbar.
Bei allen Vorteilen bezüglich Energieeinsparung und Schonung der Textilien ist diese fehlende Reinigungsmöglichkeit des Wärmetauschers ein klarer Nachteil von Wärmepumpentrocknern gegenüber Kondenstrocknern.
Hinweis: einige moderne Wärmepumpentrockner besitzen eine sogenannte „Selbstreinigungsfunktion“ des Wärmetauschers, wodurch automatisch Flusen weggespült werden sollen.
Allerdings verschmutzt der Wärmetauscher trotz dieser Funktion bei regelmäßigem Gebrauch über die Dauer dennoch zunehmend, weil für eine gründliche Reinigung ein starker Wasserstrahl von verschiedenen Winkeln notwendig wäre.
Zudem müssen Sie trotz „Selbstreinigung“ dennoch regelmäßig das zweite Flusensieb vor dem Wärmetauscher reinigen.
3. Abluftschlauch
Bei älteren Ablufttrocknern wird die feuchtwarme Luft aus dem Gerät über einen Schlauch nach außen abgeführt.
Dieser muss entweder aus dem Fenster gehängt oder über einen Abluftschacht in der Außenwand befestigt werden.
Mit der Zeit lagern sich immer mehr Flusen in diesem Schlauch ab, wodurch der Luftstrom stark eingeschränkt werden kann – auch eine mechanische Blockierung des Schlauchausgangs an der Außenseite des Hauses kann dazu führen.
Weil der Trockner in solch einem Fall die heiße Luft nicht los wird, schlägt in der Regel zuerst die interne Temperaturmessung Alarm und das Gerät schaltet sich ab, um eine Überhitzung zu verhindern.
Bauen Sie den Schlauch ab und spülen Sie ihn mit Wasser gründlich durch, bis alle Verschmutzungen und Verstopfungen gelöst sind.
Um Schimmelbildung und Gerüche zu vermeiden, lassen Sie ihn aber unbedingt gründlich trocknen, bevor Sie ihn wieder anschließen.
4. Kondenswasserbehälter
Wenn Sie einen Kondens- oder Wärmepumpentrockner haben, müssen Sie regelmäßig den Behälter leeren, in dem sich das Kondenswasser sammelt.
Bei den meisten Geräten befindet sich der Behälter als herausziehbares Fach an der vorderen, oberen Seite des Trockners.
Wenn der Behälter einen gewissen Füllstand erreicht hat und nicht geleert wird, schalten sich die meisten Geräte aus, um ein Überlaufen des Behälters zu verhindern.
Eine Überprüfung und Behebung dieser Ursache ist also sehr schnell und einfach durchgeführt – leeren Sie den Behälter, setzen Sie ihn wieder richtig ein und schon sollte der Trockner wieder anstandslos laufen.
5. Feuchtigkeitssensoren
Viele moderne Trockner, vor allem Wärmepumpentrockner, besitzen Sensoren, welche die verbleibende Feuchtigkeit messen.
Dadurch kann der Trockner die gewünschte Restfeuchtigkeit der Wäsche präzise erreichen – was mit zeitgesteuerten Programmen nicht möglich ist.
Mit der Zeit können sich an diesen Sensoren jedoch Kalk, Weichspülerreste sowie Flusen ablagern, welche zum vorzeitigen Abschalten des Trockners führen können.
Der Grund ist ganz einfach: wenn die Feuchtigkeit die Sensoren nicht mehr direkt erreicht, weil sie mit Kalk oder Flusen bedeckt sind, misst der Trockner beispielsweise die trockenen Flusen und „denkt“, dass die Wäsche trocken ist.
Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie die verflusten oder verschmutzten Feuchtigkeitssensoren allerdings recht schnell und einfach selbst reinigen.
Wie das geht, sehen Sie anschaulich hier:
6. Temperatursensoren
Der interne Temperatursensor dient dazu, eine Überhitzung des Gerätes zu vermeiden und die Feuergefahr zu reduzieren.
Wenn der Temperatursensor eine Überschreitung der gemessenen Temperatur über die Grenzschwelle feststellt, wird entweder die Stromzufuhr zu den Heizelementen oder der Wärmepumpe gestoppt – oftmals schaltet sich der Trockner aber direkt ganz aus.
Die Ursachen für eine gemessene Temperaturüberschreitung können verschieden sein: oftmals sind eine eingeschränkte Luftzirkulation aufgrund von Flusen der Grund.
Aber auch eine Verschmutzung oder Fehlfunktion des Temperatursensors selbst kommen in Frage – in diesem Fall wird ein Austausch des Sensors notwendig. Überlassen Sie das besser dem Fachmann oder Herstellerservice.
7. Antriebsriemen
Der Antriebsriemen sorgt dafür, dass die Trocknertrommel sich dreht – leider ist der Riemen ein Verschleißteil, ähnlich wie der Keilriemen beim Auto.
Wenn der Keilriemen gerissen, ausgeleiert oder verklemmt ist, kann das dazu führen, dass sich der Trockner unmittelbar nach Programmstart wieder ausschaltet.
Indem Sie die Verkleidung abnehmen, können Sie relativ einfach den Zustand und Sitz des Riemens überprüfen.
Achten Sie neben offensichtlichen Verschleißspuren auch auf den korrekten Sitz des Riemens an der Trommel, dem Motor sowie der Spannrolle.
Bei Verschleißerscheinungen muss der Riemen in jedem Fall ausgewechselt werden – glücklicherweise können Sie das durchaus auch selbst erledigen, ein Fachmann ist dafür nicht zwingend notwendig.
8. Motor
Ein überhitzender Motor ist eine häufige Ursache dafür, dass sich Wäschetrockner vorzeitig abschalten.
Die Antriebsmotoren gehen nicht zwangsläufig von jetzt auf gleich defekt – manchmal kündigt sich das Problem auch mit einem summenden Geräusch, verschmortem Geruch oder Qualm an.
Zur Überlastung des Motors führen häufig:
- überladene Trommeln (mehr dazu hier)
- ein schleifendes Trommellager
- Unwucht in der Trommel
- verklemmter Riemen
- abgenutzte Trommelführungsrollen
Wenn das Trocknerprogramm nach einigen Minuten Unterbrechung von alleine wieder weitergeht, spricht das für einen überhitzten Motor als Ursache.
In diesem Fall werden Sie durch einen Ersatz durch einen Fachmann nicht herumkommen, die Reparatur ist selten wirtschaftlich lohnenswert.
9. Türverriegelung
Praktisch alle halbwegs modernen Trockner haben einen Sicherheitsmechanismus am Türschloss.
Dadurch lassen sie sich gar nicht erst starten, wenn die Tür nicht korrekt verriegelt ist und schalten sich sofort aus, sobald die Tür geöffnet wird.
Der Mechanismus der Türverriegelung kann mit der Zeit verschleißen oder kaputt gehen, sodass sich die Tür während des Trockenvorgangs entriegelt oder sogar leicht öffnet – wodurch der Trockner natürlich sofort ausgeht.
Dabei muss sich die Tür übrigens gar nicht weit öffnen, sodass das Problem schnell übersehen wird.
Versuchen Sie zunächst, die Tür erneut zu schließen und zu prüfen, ob die Verriegelung richtig einrastet.
Glücklicherweise lässt sich die Verriegelung relativ einfach austauschen und kostet auch nicht die Welt, sodass sich das Problem recht schnell beheben lässt – falls Sie technisch versiert sind, können Sie das sogar selbst machen.
Verwandte Artikel
- Wie putzt man einen Edelstahl-Kühlschrank? 7 wichtige Fakten
- Kann man den Kühlschrank auf den Trockner stellen? 6 wichtige Fakten
- Warum staubt es im Badezimmer? (8 hilfreiche Tipps)
- Wie viel Platz braucht ein Trockner? Wichtige Infos (& Tipps)
- Warum kein Verlängerungskabel für Trockner? Wichtige Infos
- Muss ein Trockner 24 Stunden stehen? Was Sie wissen müssen
- Warum riecht Wäsche nach dem Trockner nicht mehr? (Wichtige Infos)
- Warum stinken Handtücher nach dem Trockner? 6 Gründe (& Lösungen)
- Gehen Handtücher im Trockner kaputt? (& 4 Tipps)
- Was bedeutet „lüften“ beim Trockner? Wichtige Infos (einfach erklärt)