Darf nasse Wäsche ins Babyzimmer? Was Sie wissen sollten

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nasse Wäsche ins Babyzimmer

Ob aus Platzmangel oder zur gezielten Luftbefeuchtung – viele Eltern fragen sich, ob nasse Wäsche ins Babyzimmer darf.

Generell spricht zunächst nichts dagegen – im Gegenteil: die negativen Folgen von zu trockener Raumluft lassen sich durch nasse Wäsche schnell und einfach beheben.

Allerdings müssen Sie auch einige Dinge dabei beachten, um unerwünschte, negative Folgen zu vermeiden.

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Was passiert durch nasse Wäsche im Babyzimmer?

Wenn Sie Ihre nasse Wäsche im Babyzimmer aufhängen, verdunstet das Restwasser aus den Textilien, wodurch sich die Luftfeuchtigkeit im Zimmer erhöht.

Dieser Anstieg der Luftfeuchtigkeit geht so lange weiter, bis die Wäsche entweder vollständig trocken ist, oder die Luftfeuchtigkeit nahe 100% liegt und deshalb keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann.

Wie Sie Ihre nasse Wäsche hervorragend als Luftbefeuchter nutzen können, erfahren Sie genauer hier.

Was Sie dort erfahren, gilt natürlich auch für das Babyzimmer: mit nasser Wäsche können Sie schnell, günstig und einfach die Luftfeuchtigkeit in einen gesunden und angenehmen Bereich bringen.

Ist nasse Wäsche im Babyzimmer schädlich?

Obwohl zu dieser Frage oft verschiedenste Meinungen verbreitet werden, besteht durch das Aufhängen nasser Wäsche im Babyzimmer oder anderen Innenräumen zunächst keinerlei Gefahr.

Wenn vor angeblichen Risiken gewarnt und deshalb vom Trocknen nasser Wäsche im Zimmer abgeraten wird, wird praktisch immer die Gefahr der Schimmelbildung als Begründung angegeben.

Allerdings ist es ein weit verbreiteter Irrglaube, dass durch das Trocknen nasser Wäsche in Zimmern auch zwangsläufig Schimmel entsteht.

Ob und wann durch nasse Wäsche bei Ihnen Schimmelgefahr droht, haben wir ausführlich hier beleuchtet.

Kurzum: Schimmel entsteht niemals über Nacht, sondern nur, wenn über einen längeren Zeitraum Luftfeuchtigkeit von mindestens 70-80% oder Kondenswasser vorhanden ist.

Solange Sie diese Wachstumsvoraussetzungen für Schimmel jedoch vermeiden, können Sie ohne Bedenken nasse Wäsche in Ihren Zimmern trocknen.

Konkret heißt das: Achten Sie mittels eines Hygrometers in der kältesten Ecke des Zimmers regelmäßig auf die relative Luftfeuchtigkeit – diese sollte am besten 65% nicht dauerhaft wesentlich überschreiten.

Die Messung an anderen Stellen des Raumes ist hingegen unzuverlässig, weil die relative Luftfeuchtigkeit an kalten Wänden oder Ecken lokal höher liegt, wodurch dort zuerst Schimmelwachstum droht.

Auch vom Aufhängen nasser Wäsche, die mit Weichspüler gewaschen wurde, wird oft abgeraten.

Weichspüler sind tatsächlich in den meisten Fällen nicht empfehlenswert, weil sie unter anderem Allergien oder Juckreiz auslösen können.

So berichtet etwa der NDR, dass vor allem die Duft- und Konservierungsstoffe nachweislich eine Kontaktallergie auslösen können.

Jedoch besteht diese Gefahr nach derzeitigen Erkenntnissen nur bei direktem Hautkontakt, nicht durch das bloße Einatmen der Duftstoffe.

Während es also aus mehreren Gründen generell empfehlenswert ist, auf Weichspüler zu verzichten, geht von ihnen keine Gefahr aus, wenn Sie damit gewaschene Wäsche im Babyzimmer aufhängen.

Wann sollte nasse Wäsche ins Babyzimmer?

Nasse Wäsche im Babyzimmer aufzuhängen bietet sich immer dann an, wenn dort zu niedrige Luftfeuchtigkeit herrscht.

Zu trockene Raumluft ist vor allem immer dann ein Problem, wenn wir in den Zimmern die Heizungen anstellen.

Wenn die relative Luftfeuchtigkeit deutlich unter 40% sinkt, beeinträchtigt das sowohl unser Wohlbefinden als auch möglicherweise unsere Gesundheit negativ – das ist wissenschaftlich hinlänglich bekannt.

Zu den typischen Folgen zu trockener Luft zählen unter anderem:

  • trockene, rissige Haut
  • Atembeschwerden
  • austrocknende Schleimhäute
  • brennende Augen
  • erhöhter Flüssigkeitsverlust beim Atmen (Dehydrierung)
  • verringerte Sauerstoffaufnahme

Nicht zuletzt deshalb empfehlen Kinderärzte, bei Reizhusten oder trockenen Schleimhäuten feuchte Handtücher im Kinderzimmer aufzuhängen, um Linderung zu schaffen.

Mehr über den gezielten Einsatz von nasser Wäsche bei Husten erfahren Sie übrigens hier.

Ob es empfehlenswert ist, die Luftfeuchtigkeit im Babyzimmer durch nasse Wäsche gezielt zu erhöhen, können Sie nur sicher durch eine Messung mit einem Hygrometer feststellen.

Der empfohlene Bereich liegt zwischen 40-60% relativer Luftfeuchtigkeit, den Sie mit feuchter Wäsche schnell und einfach erreichen werden.

Wann darf nasse Wäsche nicht ins Babyzimmer?

Weil es praktisch keine direkten negativen Auswirkungen von feuchter Luft gibt, sehr wohl aber von zu trockener, spricht zunächst aus diesem Aspekt nichts gegen die Luftbefeuchtung durch nasse Wäsche.

Allerdings droht bei dauerhaft hoher Luftfeuchtigkeit eine andere Gefahr, nämlich Schimmelwachstum.

Ob und wann bei Ihnen Schimmelgefahr durch nasse Wäsche droht, erfahren Sie hier.

Wie Sie dort erfahren, droht bei kurzfristigen Feuchtigkeitsspitzen keine Schimmelgefahr, weil Schimmel stets über längere Zeiträume sehr hohe Luftfeuchtigkeit benötigt.

Mit ausreichend gutem und angemessenem Lüftungsverhalten und regelmäßiger Kontrolle der Luftfeuchtigkeit mittels Hygrometer können Sie problemlos Schimmel vermeiden.

Einzige Einschränkung: falls es sich um ein schlecht isoliertes Zimmer mit Kältebrücken oder besonders kalten Außenwänden handelt, oder keine oder nur unzureichende Lüftungsmöglichkeiten bestehen, sollten Sie eventuell auf das Aufhängen nasser Wäsche verzichten.

Diese beiden Faktoren – kalte Stellen im Raum und fehlende Lüftung – sind nämlich mit Abstand die Hauptfaktoren, welche zu Schimmelwachstum führen.

Was muss ich bei nasser Wäsche im Babyzimmer noch beachten?

Wichtig zu wissen ist, dass sich im Babyzimmer über Nacht ohnehin durch die Atemluft Ihres Kind die Luftfeuchtigkeit erhöht.

Deshalb sollten Sie vor der Entscheidung, die nasse Wäsche gezielt zur Luftbefeuchtung zu nutzen, unbedingt die relative Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer bestimmen.

Liegt der Wert bereits bei 40-50%, ist zusätzliche Befeuchtung möglicherweise gar nicht notwendig, weil sie dann am Morgen schnell bei 70% oder mehr liegen kann – was sich andererseits durch morgendliches Lüften aber auch schnell wieder normalisieren lässt.

Eine weitere Möglichkeit, zu trockene Luft auch ohne zusätzliche Befeuchtung zu vermeiden, ist über die Zimmertemperatur.

Mit jedem Grad höherer Temperatur sinkt die Luftfeuchtigkeit nämlich überproportional (mehr dazu erfahren Sie hier).

Zu warme Zimmer sind also oft die Hauptursache für zu trockene Luft – Experten empfehlen für Schlafzimmer, auch für Kinderzimmer – deshalb 16-19°C.

Möglicherweise möchten Sie die nasse Wäsche auch nur aus Platzgründen im Babyzimmer trocknen.

In diesem Fall ist das natürlich ebenfalls unkritisch, solange Sie die gleichen Ratschläge von weiter oben befolgen – also in erster Linie die Luftfeuchtigkeit messen und diese durch regelmäßiges Lüften zwischen 40-60% halten.

Dann steht dem Aufhängen nasser Wäsche im Babyzimmer nichts entgegen.

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