Warum stinkt mein neuer Trockner? 11 häufige Gründe (& Lösungen)

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Warum stinkt mein neuer Trockner

Sie haben den neuen Trockner freudig erwartet, doch beim Aufstellen oder bei der ersten Benutzung stellen Sie einen unangenehmen Geruch fest.

Ist das Gerät defekt, oder ist der Geruch anfangs normal?

Neue Trockner können zu Beginn zwar tatsächlich einen gewissen Eigengeruch aufweisen, allerdings gibt es auch viele andere Geruchsquellen, die Sie ausschließen sollten.

Was Sie über stinkende, neue Trockner wissen sollten, erfahren Sie jetzt.

Ist es normal, dass ein neuer Trockner riecht?

Bei komplett neuen Geräten kann es durchaus normal sein, dass diese anfangs etwas riechen – oftmals empfinden wir das als den typischen Neugeruch.

Grund dafür sind oftmals die diversen Plastikkomponenten sowie Dichtungen aus Gummi oder Silikon, die teilweise einen merklichen Eigengeruch haben.

Diese Art von normalem Anfangsgeruch sollte aber in recht kurzer Zeit (wenige Benutzungen) nachlassen und schließlich nahezu vollständig verschwinden.

Nicht normal sind allerdings eine Reihe andere Gerüche, die dauerhaft bleiben oder neu hinzukommen (mehr dazu im Folgenden).

Denn diese weisen oftmals auf Fehlverarbeitung oder einen technischen Defekt hin und sind ein Fall für den Geräteservice oder Fachmann.

11 Gründe, warum Ihr neuer Trockner stinkt

1. Neugeruch

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass bei vielen Trocknern ein gewisser, typischer „Neugeruch“ normal ist.

Wir alle kennen das von vielen Produkten, beispielsweise riechen auch neue Autos typisch neu – ohne, dass das auf ein Problem hindeuten würde.

Auch Trocknern können je nach verwendeten Materialien anfangs unterschiedlich stark nach „neu“ riechen.

Dieser Geruch verfliegt aber nach kurzer Zeit – wenn er Sie sehr stört, können Sie anfangs einfach ein altes Baumwollhandtuch im Standardprogramm trocknen, bevor Sie Ihre normale Wäsche erstmalig trocknen.

2. Kabeldefekt

Ein technischer Defekt an der Elektronik lässt sich leider auch bei neuen Geräten nicht komplett ausschließen – eventuell hat der Trockner auch etwas beim Transport abgekriegt.

Sollte Ihr neuer Trockner also bereits von Anfang an verschmort oder stechend riechen, sollten Sie ihn abstellen und den Stecker ziehen.

Stellen Sie zudem sicher, dass Sie den Trockner nicht über ein Verlängerungskabel betreiben – durch den hohen Stromverbrauch der meisten Geräte kann sich dadurch das Kabel erwärmen oder es im schlimmsten Fall sogar zum Kabelbrand kommen.

Prüfen Sie sowohl das Stromkabel aus auch die Steckdose auf äußere Beschädigungen und rufen Sie den Service oder einen Experten an, um das Problem ausfindig zu machen und zu beheben, bevor Sie den Trockner erneut verwenden.

3. Motor

Eventuell kommt der Geruch auch vom Motor, der die Trommel antreibt.

Wir alle kennen es, dass manche Elektrogeräte bei der ersten Benutzung einen typischen „Elektrogeruch“ von sich geben.

Allerdings sollte der nicht stechend oder verschmort riechen und nach wenigen Benutzungen verschwinden.

Ansonsten deutet das auf ein Problem mit dem Motor hin und ist ein Fall für den Herstellerservice oder Fachmann.

4. Trommellager

Der Motor kann auch anfangen zu riechen, wenn er überlastet ist – und das passiert oft, wenn es ein Problem mit dem Trommellager gibt.

Wenn die Trommel nämlich nicht frei läuft, schleift oder eine Unwucht hat, muss der Motor mehr arbeiten, als er sollte – was nicht nur Geruch verursachen kann, sondern auch seine Lebensdauer verkürzt.

Prüfen Sie bei ausgeschaltetem Trockner, ob die Trommel sich frei und leicht drehen lässt.

Zudem kann auch die schleifende Trommel selbst einen unangenehmen, verschmorten Geruch verursachen.

5. Riemen

Bei einem neuen Trockner sollte der Antriebsriemen natürlich noch nicht verschlissen sein – aber er kann durchaus falsch sitzen.

Überprüfen Sie, ob er sowohl an der Trommel, dem Motor sowie der Spannrolle wie vorgesehen sitzt und nirgends schleift.

Ansonsten kann durch die Reibung ein stechender Geruch oder ein Geruch nach Gummi entstehen und auch der Motor überlastet werden.

Falls Ihr Trockner zudem qualmen sollte, besteht in jedem Fall sofortiger Handlungsbedarf – mehr dazu erfahren Sie hier.

6. Flusen

Selbst bei neuen Trockner beginnt das Problem der Flusenbildung direkt mit der ersten Benutzung.

Das Flusensieb fängt zwar einen Großteil der entstehenden Textilfasern ab, aber eben nicht alle.

Wenn diese Flusen dann auf die Heizelemente des Trockners kommen, kann es schnell zu einem verschmorten Geruch kommen.

Bei Textilien aus Kunstfasern kann es dann auch schnell chemisch und nach geschmolzenem Plastik riechen.

Achten Sie zunächst darauf, dass das Flusensieb unbeschädigt ist und korrekt in seiner Halterung sitzt – falls Ihr Trockner ein zweites Sieb vor dem Wärmetauscher hat, prüfen Sie auch das auf Beschädigung und korrekten Sitz.

Reinigen Sie außerdem das Sieb nach jeder Benutzung – wenn der Geruch nicht verschwindet, öffnen Sie die Trocknerabdeckung und saugen sichtbare Flusen im Inneren des Gerätes ab.

Mehr zum Problem der Flusenbildung erfahren Sie hier.

7. Kunststoff

Riecht Ihr neuer Trockner nach Kunststoff, kann dies zum einen am Gerät selbst liegen: viele Komponenten des Trockners bestehen aus Plastik, die sich durch die heiße Luft und speziell in der Nähe der Heizelemente stark erwärmen können und anfangen zu riechen.

Das Problem besteht aber bei Ablufttrocknern und Kondenstrocknern weit häufiger als bei Wärmepumpentrocknern, weil letztere bei niedrigeren Temperaturen arbeiten.

Allerdings sollte dieser Kunststoffgeruch nach wenigen Benutzungen verschwinden und ohnehin nicht zu stark ausfallen.

Ansonsten deutet es auf ein technisches Problem hin, weil sich etwa eventuell eine Plastikkomponente gelöst hat und die Heizstäbe berührt.

Außerdem kommt auch Ihre Wäsche in Frage als Ursache für Kunststoffgeruch: wenn Sie Textilien aus Kunstfasern trocknen, können diese bei zu hohen Temperaturen sogar schmelzen und deshalb anfangen zu stinken.

Mehr zur Trocknereignung von Kunstfasern erfahren Sie hier.

8. Gummi

Die Lamellen und Dichtungen des neues Trockners bestehen oft aus Gummi oder Silikon, die sich bei der ersten Benutzung erhitzen und Gerüche erzeugen können.

Das ist beispielsweise auch von Silikonbackformen bekannt, die deshalb vor dem ersten Kontakt mit Lebensmitteln immer einmal leer vorgeheizt werden sollten, damit bei der Herstellung zurückgebliebene flüchtige Stoffe ausdünsten können.

Genauso können auch im Trockner bei erster Erhitzung flüchtige Bestandteile aus den Dichtungen als Geruch wahrnehmbar werden.

Dieses Problem sollte allerdings nach wenigen Benutzungen verschwinden – wenn Sie den Geruch nicht in der Wäsche wollen, können Sie auch ein oder zwei Leerdurchläufe machen.

9. Öl

Viele Trockner werden zumindest teilweise in Handarbeit zusammengebaut – natürliche Fett- und Ölrückstände menschlicher Hände auf den Trocknerkomponenten können also bei der ersten Benutzung durch die Hitze einen öligen oder verbrannten Geruch erzeugen.

In diesem Fall sollten Sie den Trockner einfach 15-20 Minuten bei hoher Temperatur leer laufen lassen und danach gut lüften.

Ein Ölgeruch im Trockner kann auch dann auftreten, wenn Sie Wäsche mit verölte oder mit Fettflecken verschmutzte Textilien in den Trockner geben.

Je nach Gerätetyp entstehen bis zu 125°C im Trockner, wodurch das Öl anfangen kann, unangenehm zu riechen.

Das Problem dabei: das Öl macht sich dann im Trockner breit und verschmutzt nicht nur zukünftige Ladungen, sondern sorgt auch weiterhin für den Ölgeruch.

Wischen Sie deshalb den Trockner gründlich mit einem Lappen oder Schwamm sowie Seifenwasser aus, um das Öl zu entfernen.

Sollten Sie aber sicher sein, dass kein Öl oder Fett über die Wäsche in den Trockner gelangt ist, deutet das stark auf ein technisches Problem hin.

In diesem Fall sollten Sie in jedem Fall den Service oder einen Fachmann Bescheid geben, um die Ursache des Öllecks zu beheben.

10. Wäsche

Sollte Ihr neuer Trockner direkt nach der ersten Benutzung komisch riechen, kann das auch an der Wäsche liegen, die Sie getrocknet haben.

Insbesondere bei Kleidung, die verschwitzt oder stark verschmutzt war, können sich schnell übel riechende Bakterien breit machen.

Das gilt besonders bei Textilien aus Kunstfasern wie etwa Polyester – weil diese aber oft nur kalt oder bei 40°C gewaschen werden dürfen, werden unter Umständen nicht alle geruchsbildenden Bakterien entfernt.

Durch Duftstoffe im Waschmittel oder Weichspüler werden diese Gerüche aber direkt nach der Wäsche oft verdeckt.

Wenn die Wäsche dann aber im Trockner landet und dort die Duftstoffe verfliegen, kann der üble Geruch anschließend wieder hervortreten.

In diesem Fall sollten Sie Ihre Waschmaschine gründlich reinigen, um die dortigen Bakterien zu entfernen, die den muffigen Geruch erzeugen und auf die nächste Wäsche übertragen würden.

11. Abluftschlauch

Bei Kondenstrocknern kann auch der Abluftschlauch die Ursache für Geruch sein.

Bei neuen Geräten sollten im Schlauch abgelagerte Flusen eigentlich (noch) nicht die Ursache für den Gestank sein.

Aber der Schlauch an sich besteht in aller Regel aus Kunststoff und kann anfangs einen künstlichen Geruch erzeugen, wenn die heiße Luft ihn erwärmt.

Dieser Geruch sollte aber zeitnah verschwinden – falls nicht, sollten Sie ihn gut durchspülen und eventuell mit Seifenwasser reinigen (anschließend gut trocknen lassen).

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