Handelsübliche Hirseflocken aus Goldhirse sind stets mit dem Hinweis versehen, dass Sie sie nach dem Öffnen kühl stellen und innerhalb weniger Wochen verbrauchen müssen.
Hirseflocken können schnell ranzig werden, denn anders als die lange lagerfähigen Haferflocken werden sie bei der Herstellung nicht gedörrt.
Sie gehören jedoch nicht zwingend in den Kühlschrank, auch ein kühler Raum im Keller kann ideale Bedingungen bieten.
Wie Sie die empfindlichen Flocken am besten lagern und welche Alternative zu fertig gekauften Produkten es gibt, das erfahren Sie in diesem Beitrag.
- 1. Sollte man Hirseflocken im Kühlschrank aufbewahren?
- 2. Warum sind Hirseflocken nicht lange haltbar?
- 3. Wie lange halten sich Hirseflocken im Kühlschrank?
- 4. Wie lagere ich Hirseflocken am besten im Kühlschrank?
- 5. Bei welcher Kühlschranktemperatur halten sich Hirseflocken am längsten?
- 6. Wo sollte ich Hirseflocken im Kühlschrank lagern?
- 7. Kann man Hirseflocken einfrieren?
- 8. Wie erkenne ich, ob Hirseflocken schlecht sind?
- 9. Wie lange halten sich Hirseflocken bei Zimmertemperatur?
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1. Sollte man Hirseflocken im Kühlschrank aufbewahren?
Goldhirseflocken, die Sie in einer luftdichten Verpackung gekauft haben, können Sie originalverpackt an einem trockenen Ort etwa fünf Monate aufbewahren.
Nach dem Öffnen der Packung müssen Sie die Flocken kühl lagern und innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen verbrauchen.
Es ist nicht unbedingt nötig, die Flocken in den Kühlschrank zu stellen, sondern Sie können sie auch in einem kalten, trockenen Kellerraum aufbewahren.
Wichtig ist, dass sie trocken, verschlossen und lichtgeschützt bei unter 20 Grad stehen.
2. Warum sind Hirseflocken nicht lange haltbar?
Hirseflocken sind schnell verderblich, weil die natürlichen Schutzfunktionen des ganzen Korns durch das Schälen und Flocken verloren gegangen sind.
Die in Deutschland beliebteste Hirseart ist die Goldhirse.
Da ihre Körner sehr harte Schalen haben, die sich nicht zum Verzehr eignen, werden sie bereits geschält, bevor sie in den Handel kommen.
Dann wird beim Walzen oder Flocken der Kern geöffnet.
Ein Getreidekorn ist von der Natur als kleiner Tresor konzipiert: Der fett- und eiweißhaltige Keimling sitzt im Inneren und wird durch Mehlkörper, Innen- und Außenschale gut geschützt.
In und direkt unter der Schale befinden sich Abwehrstoffe gegen Schimmelpilze und andere Schädlinge.
Ganze Getreidekörner sind deshalb über Jahre lagerfähig, je stärker ein Getreide aber ausgemahlen ist, also von Keimling und Schale befreit wurde, desto geringer fällt seine Haltbarkeit aus.
Nach dem Flocken ist das Korn ein leichtes Ziel für Schimmelpilze und andere Angreifer.
Außerdem kann eine Getreideflocke ranzig werden, wenn die enthaltenen Fette mit Luftsauerstoff in Kontakt kommen und oxidieren.
Hirse hat für Getreide einen mittleren Fettgehalt von etwa 4 %, geringer als Hafer mit etwa 7 %, aber höher als die meisten anderen Getreidesorten mit nur 1 bis 2 % Fett.
Im Vergleich zu Haferflocken, die Sie nahezu unbegrenzt lagern können, sind Hirseflocken schneller verderblich, weil Haferflocken einen besonderen Herstellungsprozess durchlaufen.
Haferflocken werden in der industriellen Produktion gedörrt, das heißt, trockener Wärme von etwa 80 Grad ausgesetzt.
Diese Dörre oder Darre hemmt die Aktivität bestimmter Enzyme, die für die Spaltung der Fettsäuren zuständig sind, und beugt so der Oxidation vor.
Die Darre beim Hafer dient vor allem als Vorbereitung, um die schwer lösbaren Spelzen leichter entfernen zu können.
Bei anderen Getreidearten wie der Hirse lassen sich die Spelzen mechanisch ablösen, weshalb das Dörren entfällt.
Goldhirse, Braunhirse & Instant-Flocken
Hirseflocken können Sie in Deutschland in drei gängigen Varianten kaufen: Goldhirseflocken, Braunhirseflocken und Instant-Produkte für Babybrei.
Bei Braunhirse handelt es sich um eine kleinere Art als Goldhirse mit einer weichere Schale.
Deshalb kommt diese Sorte auch ungeschält in den Handel und Sie können Braunhirseflocken als Vollkornprodukt kaufen.
Auch Braunhirseflocken müssen Sie unbedingt kühl und trocken lagern, sie verderben aber nach dem Öffnen der Packung nicht so schnell wie die geschälten Goldhirseflocken.
Eine weitere Variante sind Instant-Flocken für Babybrei.
Diese kleinen, sogenannten Zartblatt- oder Kleinblatt-Flocken werden aus Goldhirse hergestellt, aber nicht aus ganzen, sondern aus zerschnittenen Körnern.
Aus einem Korn entstehen mehrere kleine Flocken mit feiner Textur, die leicht löslich sind.
Meistens werden auch diese Flocken aber nicht durch ein Dörrverfahren oder ähnliche Prozesse haltbar gemacht, weshalb sie schnell verderblich sind.
Informieren Sie sich beim Kauf in den Herstellerangaben auf der Packung.
3. Wie lange halten sich Hirseflocken im Kühlschrank?
Große Goldhirseflocken können Sie nach Anbruch der Packung gut zwei Wochen im Kühlschrank lagern.
Auch Instant-Flocken für Babys sind nach den Empfehlungen der Hersteller zumeist zwischen zwei und drei Wochen gekühlt haltbar.
4. Wie lagere ich Hirseflocken am besten im Kühlschrank?
Um die maximale Haltbarkeit zu erreichen, müssen Sie Hirseflocken in einem luftdichten Behälter aufbewahren.
Geben Sie sie in eine verschließbare Plastikbox oder in einen Gefrierbeutel.
Getreide kann leicht Aromen von außen annehmen, die den Geschmack beeinträchtigen.
Achten Sie daher darauf, keine gewürzten Speisen und keine stark aromatischen Lebensmittel wie Kaffee oder Fisch in der Nähe zu lagern.
5. Bei welcher Kühlschranktemperatur halten sich Hirseflocken am längsten?
Hirseflocken bleiben bei einer hohen Kühlschranktemperatur von etwa 10 Grad am längsten frisch.
Noch besser halten sie sich in einem kühlen, trockenen Kellerraum bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad.
Wenn Sie aber keinen Raum mit solchen Bedingungen haben, lagern Sie sie lieber im Kühlschrank als bei Zimmertemperatur.
6. Wo sollte ich Hirseflocken im Kühlschrank lagern?
Hirseflocken sollten Sie im obersten Regal direkt unter dem Eiswürfelfach oder im Gemüsefach aufbewahren, denn dies sind mit 8 bis 10 Grad die wärmsten Plätze.
Im oberen Fach schieben Sie sie möglichst weit nach hinten, damit sie nicht zu nah an der Tür stehen.
Dann sind sie vor Temperaturschwankungen geschützt, die beim Öffnen der Tür entstehen können.
7. Kann man Hirseflocken einfrieren?
Einfrieren ist keine empfehlenswerte Methode, um Hirseflocken haltbar zu machen.
Sie können Hirseflocken zwar tiefkühlen und sie dann mehrere Monate lagern, allerdings werden sie nach dem Auftauen nicht mehr so knusprig und lecker sein.
Wenn Sie die Flocken nach wenigen Tagen wieder auftauen, befinden Sie sich vielleicht noch im Originalzustand.
Nach längerer Zeit im Gefrierfach verlieren Hirseflocken jedoch immer mehr an Konsistenz und Geschmack.
Falls Sie die Flocken zu Brei verarbeiten möchten, wird die veränderte Konsistenz Sie vielleicht nicht stören.
Probieren Sie es aus: Geben Sie die Flocken portionsweise in Gefrierbeutel, drücken Sie die Beutel flach und legen Sie sie bei minus 18 Grad in die Gefriertruhe.
Zum Auftauen lassen Sie den Gefrierbeutel über Nacht im Kühlschrank liegen.
Ebenso können Sie auch fertig gekochten Hirsebrei einfrieren.
Die Flocken bleiben dann lange essbar, aber werden mit zunehmender Zeit immer weniger aromatisch und bissfest.
Hirseflocken selbst herstellen
Falls Sie gern und oft Müsli mit knackigen Hirseflocken essen, lohnt sich für Sie eventuell die Anschaffung einer Flockenquetsche.
Dann kaufen Sie sich Hirsekörner, die lange lagerfähig sind, und bereiten sich alle zwei Wochen frische Flocken zu.
Hirse im ganzen Korn können Sie einige Monate im kühlen Keller aufbewahren, sofern die Körner dort trocken liegen und vor Schädlingen geschützt sind.
Sie können die Hirse entweder im Reformhaus oder im Bioladen getrocknet kaufen oder ganz frische Körner direkt vom Bauernhof erwerben.
Die frische Hirse müssen Sie zuerst trocknen: Bereiten Sie sie auf Backblechen aus und lassen Sie sie zwei Tage bei Zimmertemperatur liegen.
8. Wie erkenne ich, ob Hirseflocken schlecht sind?
Ob Hirseflocken verdorben sind, erkennen Sie am Geruch und an äußeren Anzeichen für Schimmel oder Schädlingsbefall.
Wenn das Öl oxidiert, entwickelt die Hirse einen ranzigen, muffigen Geruch.
Ranzige Hirseflocken schmecken bitter und sind nicht mehr genießbar.
Falls Sie sie aus Versehen gegessen haben, müssen Sie sich aber keine Sorgen machen.
Der Verzehr von ranzigem Fett ist normalerweise nicht akut gesundheitsschädlich.
Gefährlich wird es erst, wenn die Hirseflocken verschimmelt oder von Schädlingen befallen sind.
Schimmel können Sie an dunklen Verfärbungen erkennen.
Sehen Sie viele Beschädigungen oder kleine Löcher an den Flocken, waren vermutlich Insekten am Werk.
Falls Sie die Hirseflocken unverschlossen gelagert haben, könnten auch Mäuse daran geknabbert haben.
9. Wie lange halten sich Hirseflocken bei Zimmertemperatur?
Wenn Sie Hirseflocken bei Zimmertemperatur aufbewahren, können Sie sie mit etwas Glück auch noch nach zwei Wochen genießen.
Falls Sie Pech haben, werden Sie aber schon nach einigen Tagen ranzig.
Wie schnell die Flocken verderben, hängt nicht nur von der Lagertemperatur ab, weitere entscheidende Faktoren sind Feuchtigkeit und Licht.
Lagern Sie Hirseflocken unbedingt trocken, dunkel und verschlossen, dann werden sie auch bei höheren Temperaturen nicht ganz so schnell schlecht.
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