Wann sollte ich den Pizzateig aus dem Kühlschrank holen? 5 häufige Fragen (beantwortet)

faktengeprüft

Wann sollte ich den Pizzateig aus dem Kühlschrank holen

Wasser, Mehl, Hefe und Öl – für einen Pizzateig braucht man nicht viele Zutaten.

Dafür sind das Timing und die Temperaturen beim Verarbeiten umso wichtiger.

Der Teig muss genug Zeit haben, um im Kühlschrank zu reifen, denn nur so genügen Konsistenz und Geschmack höchsten Ansprüchen.

In diesem Artikel verraten wir Ihnen den richtigen Zeitpunkt, um Pizzateig aus dem Kühlschrank zu holen – und wie Sie übriggebliebenen Teig am besten in Kühlschrank oder Gefriertruhe lagern.

1. Wie lange vor dem Verarbeiten sollte ich Pizzateig aus dem Kühlschrank nehmen?

Generell gilt: Sie sollten den Pizzateig eine Stunde vor dem Ausrollen und Belegen aus dem Kühlschrank nehmen, damit er noch einmal aufgehen kann.

Dabei spielt es keine Rolle, wie lange der Teig vorher gekühlt wurde.

Allerdings empfiehlt es sich, den Pizzateig in kleinere Portionen zu unterteilen, weil sich die von der Hefe produzierten CO2-Gase so besser ausbreiten können und der Teig fluffiger wird.

2. Was, wenn ich den Pizzateig zu früh aus dem Kühlschrank nehme?

Um diese Frage zu beantworten, sollten wir uns vor Augen halten, was mit dem Pizzateig im Kühlschrank passiert bzw. nicht passiert.

Entgegen der landläufigen Meinung findet im Kühlschrank nur eine eingeschränkte Gärung statt.

Das liegt daran, dass Hefe warme Temperaturen bevorzugt und sich bei diesen am besten vermehrt.

Wer wenig Zeit hat, kann seinen Pizzateig also nur kurz oder gar nicht im Kühlschrank aufbewahren und einige Stunden nach dem Kneten ausrollen. 

Doch was passiert nun im Kühlschrank?

Durch die kalte Lagerung über 12-24 Stunden kann ein Pizzateig reifen (Experten sprechen von der „kalten Führung“).

Dabei gärt die Hefe wesentlich langsamer, aber dafür gleichmäßig, was laut Meinung vieler Köche den Geschmack verbessert.

Und damit nicht genug:

  • Bei der kalten Führung können sich die im Mehl enthaltenen Enzyme spalten, wodurch der Teig bekömmlicher wird.
  • Ein lange reifender Pizzateig wird lockerer, da sich im Inneren mehr CO2 bilden kann.
  • Durch die langsame, aber gleichmäßige Gärung ist weniger Hefe vonnöten – perfekt für alle, die den Eigengeschmack dieser Zutat nicht mögen.
  • Im Kühlschrank verändert sich das Klebeprotein (Gluten) im Mehl. Der Teig wird elastischer.

Aus diesen Gründen empfehlen Pizza-Profis, den Teig mindestens 12 Stunden im Kühlschrank zu lagern.

3. Was passiert, wenn ich den Pizzateig zu kurz vorher herausnehme?

Wenn der Pizzateig zu kurz vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank genommen wird, ist seine Konsistenz evtl. noch zu fest.

Dann lässt er sich nur schwer ausrollen und die Teigklumpen ziehen sich immer wieder zusammen, da die Elastizität fehlt.

4. Wie lange ist Pizzateig ungekühlt haltbar?

Pizzateig hält sich bei Zimmertemperatur nur kurz.

Er sollte also spätestens 3 Stunden, nachdem er aus dem Kühlschrank genommen wurde, verarbeitet werden.

Das hat mehrere Gründe:

  • Zum einen würde sich die Hefe bei Zimmertemperatur weiter vermehren und dem Teig einen immer stärkeren Hefegeschmack verleihen – nicht jedermanns Sache.
  • Wenn der Pizzateig zu lange aufgeht, entsteht Alkohol, der einen unerwünscht sauren Geschmack abgibt.
    Essbar ist der Teig zwar immer noch – seinen Gästen sollte man die Pizza dann jedoch nicht mehr servieren.
  • Ungekühlter Pizzateig ist anfällig für Keime und Bakterien. Außerdem kann er an der Luft austrocknen und wird beim Backen nicht mehr locker-fluffig.

Sie sind sich unsicher, ob Ihr ungekühlter Pizzateig noch genießbar ist?

Dann machen Sie am besten den Geruchstest.

Riecht der Teig bereits säuerlich, sollte er nicht mehr verzehrt werden.

Das Gleiche gilt natürlich, wenn bereits Schimmel auf dem Teig zu sehen ist.

Dann ist er in jedem Fall reif für den Abfalleimer.

5. Kann ich übrigen Pizzateig anschließend wieder in den Kühlschrank stellen?

Wenn Sie nicht den ganzen Pizzateig verarbeiten möchten, ist es kein Problem, die Reste anschließend wieder in den Kühlschrank zu stellen.

Dort hält sich der Teig bei maximal 7° C etwa 2–3 Tage.

Folgende Hinweise sind für die optimale Lagerung wichtig:

Sie sollten den Teig nicht offen stehen lassen, sondern abdecken, damit er nicht austrocknet.

Frischhaltefolie ist dafür ideal, denn so bleibt der Teig feucht und behält seinen Geschmack. Außerdem hält die Folie Bakterien und Keime ab.

Noch besser ist die Lagerung in einer Schüssel, die Sie mit einem sauberen, feuchten Baumwolltuch abdecken – feucht darum, weil der Teig so vor dem Austrocknen bewahrt wird.

Wenn Sie nur kleine Portionen verarbeiten möchten, empfiehlt es sich, den Teig in Klumpen zu teilen.

Diese werden einzeln verpackt. Sie können die Klumpen jedoch auch mit Olivenöl bestreichen, damit sie im Behältnis nicht aneinanderkleben.

Pizzateig sollte möglichst weit unten im Kühlschrank gelagert werden, da dort die kältesten Temperaturen herrschen.

Pizzateig einfrieren – ja oder nein?

Wer die Haltbarkeit seines Pizzateigs verlängern möchte, kann ihn auch einfrieren.

Dann bleibt er bis zu vier Monate genießbar.

Allerdings empfehlen wir maximal 3 Monate, da der Geschmack bei längerem Einfrieren leiden kann.

Am besten wickeln Sie den Teig in Frischhaltefolie und zusätzlich in eine Vakuumverpackung.

Eingefrorener Pizzateig sollte nicht sofort in die warme Küche gestellt werden.

Stattdessen empfiehlt es sich, ihn etwa 12 Stunden im Kühlschrank zu lagern, damit er schonend auftauen kann.

Sobald er knetbar ist, lassen Sie den Teig für weitere 30–60 Minuten in der Küche ruhen.

Wer genug Platz hat, kann Pizzateig übrigens auch aufgerollt einfrieren.

So lässt er sich nach dem Auftauen schneller und einfacher verarbeiten.

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