Viele Produkte müssen „kühl und trocken“ gelagert werden – doch was genau heißt das?
Ist der Kühlschrank der richtige Lagerplatz für Produkte mit diesem Hinweis?
Grundsätzlich gilt: in den meisten Fällen bietet der Kühlschrank tatsächlich gute Lagerbedingungen für solche Produkte und Sie können sie ohne Bedenken dort lagern.
Allerdings gibt es einige Ausnahmen und wichtige Dinge zu beachten.
Was Sie über die „kühle und trockene“ Lagerung im Kühlschrank wissen müssen, erfahren Sie jetzt.
- Was bedeutet „kühl und trocken“ lagern?
- Was muss kühl & trocken gelagert werden?
- Ist ein Kühlschrank trocken?
- Sind Kühlschränke zu kalt für „kühl & trocken“?
- Fazit: eignen sich Kühlschränke für „kühl & trocken“?
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Was bedeutet „kühl und trocken“ lagern?
Viele Produkte haben auf ihrer Verpackung den Hinweis „kühl und trocken lagern“ – doch was genau bedeutet das eigentlich?
Bei diesem Hinweis herrscht deswegen oft Unklarheit, weil es sich dabei um keine definierte Bezeichnung handelt, hinter der spezifisch festgelegte Lagerbedingungen stehen würden.
Und so kommt es dazu, dass ein Hersteller unter „kühl und trocken“ mitunter etwas abweichende Lagerbedingungen meint als ein Hersteller eines anderen Produkts.
Generell lässt sich aber Folgendes als grobe Orientierung festhalten:
Mit „kühl“ meinen die meisten Hersteller und Experten eine Lagerung bei höchstens 15°C, selten bis maximal 18°C.
Bei Produkten der Pharmaindustrie ist der Begriff „kühl“ sogar recht konkret definiert als Bereich zwischen 8-15°C.
Der zweite Teil der Lagerempfehlung lautet „trocken„, wobei sich die meisten Quellen darin einig sind, dass dies eine relative Luftfeuchtigkeit von höchstens 70% bedeutet.
Was muss kühl & trocken gelagert werden?
Sie können den Hinweis „kühl und trocken lagern“ auf den verschiedensten Produkten finden, wie beispielsweise:
- Verpackte Lebensmittel (Süßigkeiten, etc.)
- Lose Lebensmittel (Nudeln, Reis, etc.)
- Medikamente
- Nahrungsergänzungsmittel
- Cremes
- uvm.
Zu den Lebensmitteln zählen nicht nur luftdicht verpackte Produkte wie etwa der Schoko-Keks-Riegel, auf dem der Hinweis direkt stehen mag.
Aber auch unverpackte Lebensmittel ohne diesen Hinweis – wie etwa Nüsse oder Samen – sollten generell dunkel, kühl und trocken gelagert werden, um Schimmel zu vermeiden und die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren vor Oxidation und Ranzigwerden zu schützen.
Bei Nahrungsergänzungsmitteln, Medikamenten und Arzneimittel ist die richtige Lagerung selbstverständlich sehr wichtig, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit aufrecht zu erhalten.
Ist ein Kühlschrank trocken?
Ja, grundsätzlich herrscht in einem Kühlschrank eine geringe relative Luftfeuchtigkeit, weshalb er als ein eher trockener Lagerort angesehen werden kann.
Insbesondere moderne Kühlschränke mit „Total-No-Frost“ Technologie, deren Funktionsweise auf besonders trockener Luft beruht, weisen eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit auf.
In jedem Fall enthält die Luft in allen Kühlschränken wesentlich weniger Feuchtigkeit als die Umgebungsluft des Raumes, in dem das Gerät steht (warum das so ist, erfahren Sie im Detail hier).
Irrtümlicherweise werden Kühlschränke von vielen als feuchte Orte angesehen, was aber nur in seltenen Fällen stimmt.
Vermutlich kommt diese weit verbreitete falsche Einschätzung daher, weil wir an der Rückwand im Inneren des Kühlschranks oft Kondenswassertropfen sehen können – und deshalb fälschlicherweise von einer feuchten Umgebung ausgehen.
In Wirklichkeit wird dieses Kondenswasser nämlich konstant über das Ablaufloch aus dem Kühlschrank abgeführt.
Grundsätzlich gilt: je länger ein Kühlschrank geschlossen bleibt, desto trockener wird die Luft in ihm, weil ständig mehr Kondenswasser – und damit Feuchtigkeit – aus dem Gerät entweicht.
Deswegen trocknet übrigens beispielsweise offen gelagerter Käse im Kühlschrank aus, und auch Karotten oder anderes Gemüse verliert in der trockenen Kühlschrankluft schnell Feuchtigkeit – und damit seine Knackigkeit.
Es gibt jedoch zwei Ausnahmen, bei denen im Kühlschrank tatsächlich hohe Feuchtigkeit herrschen kann:
Erstens: wann immer die Kühlschranktür geöffnet wird oder warme Speisen eingelagert werden, steigt die Luftfeuchtigkeit zumindest kurzzeitig wieder relativ stark an.
Das liegt einfach daran, weil die warme Umgebungsluft deutlich mehr absolute Feuchtigkeit enthält und deren relative Luftfeuchtigkeit beim Abkühlen ansteigt.
Weil kalte Luft aber nur sehr wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann, führt das zu verstärkter Kondenswasserbildung, welches nach außen abläuft – wodurch mit der Zeit die Luftfeuchtigkeit wieder sinkt.
Zweite Ausnahme: In Gemüsefächern mit geschlossenem Lüftungsregler – oder bei einfachen Frischhaltefächern ohne Regler – herrscht bei Befüllung mit Obst oder Gemüse teils sehr hohe Luftfeuchtigkeit.
Das ist nämlich genau Sinn und Zweck von Gemüsefächern, um das Gemüse vor dem Austrocknen zu bewahren (mehr dazu erfahren Sie hier).
Sind Kühlschränke zu kalt für „kühl & trocken“?
Wenn Produkte spezifisch im Kühlschrank gelagert werden sollen, steht das entweder wortwörtlich so auf der Verpackung, oder etwas kryptischer als „gekühlt lagern„.
Wie wir aus der eingangs beschriebenen Definition von „kühl und trocken“ hingegen gesehen haben, ist damit in aller Regel eine Lagerung von höchstens 15°C bzw. max. 18°C gemeint.
Doch das ist nur ein Höchstwert – wie steht es aber um die untere Temperaturgrenze?
Fakt ist nämlich, dass sich eine Lagerung bei höchstens 15°C außerhalb des Kühlschranks in den meisten Haushalten relativ schwierig gestaltet – insbesondere in den warmen Jahreszeiten.
Tatsächlich stellt deshalb der Kühlschrank für Produkte, die „kühl und trocken“ gelagert werden sollen, eine sehr gute Wahl dar.
Am besten lagern Sie diese Produkte an den wärmeren Stellen im Kühlschrank, wo 8-10°C herrschen: das sind zum einen die Türfächer sowie die mittleren und oberen Ablageflächen (aber weit genug von der kalten Rückwand entfernt).
Ab 8°C liegen Sie dann sogar in der anfangs genannten Definition der Pharmaindustrie für den Begriff „kühl“.
Sie müssen also bei solchen Produkten so gut wie nie mit Beschädigung, Verderb oder sonstigen negativen Folgen rechnen, wenn Sie sie im Kühlschrank lagern.
Praktisch kein Produkt oder Lebensmittel, was sich bei 10-15°C ideal hält, nimmt plötzlich bei 5-10°C Schaden.
Bei einigen flüssigen Produkten, die beispielsweise Öl oder andere Fettsäuren enthalten, kann es möglicherweise zu Ausflockungen kommen, was aber keinen Qualitätsverlust darstellt.
Lediglich dann, wenn auf dem Produkt explizit „nicht im Kühlschrank lagern“ steht, sollten Sie vorsichtig sein und eventuell Rücksprache mit dem Hersteller halten.
Zudem sieht bei Temperaturen unter oder nahe dem Gefrierpunkt die Sache eventuell anders aus – deswegen sollten Sie Produkte keinesfalls einfrieren, wenn sie „kühl und trocken“ gelagert werden sollen.
Fazit: eignen sich Kühlschränke für „kühl & trocken“?
Solange auf Ihrem Produkt nicht explizit „nicht im Kühlschrank lagern“ steht, ist der Kühlschrank für kühle und trockene Lagerung in aller Regel problemlos geeignet.
Zum einen werden Sie ohne den Kühlschrank wohl ohnehin kaum geeignete Lagerbedingungen finden, und zum anderen schadet die Lagerung im Kühlschrank solchen Produkten praktisch nie.
Lediglich dann, wenn Sie einen sehr kalten und trockenen Keller haben, können Sie die Produkte möglicherweise auch dort lagern.
Allerdings weisen solch kalten Keller meistens eine deutlich höhere Luftfeuchtigkeit als Kühlschränke auf – messen Sie im Zweifel mit einem Hygrometer.
Legen Sie die zu lagernden Produkte zudem am besten in die Kühlschranktür oder auf das mittlere oder obere Ablagefach, aber weit genug von der kalten Rückwand entfernt – dadurch vermeiden sie allzu niedrige Temperaturen.
Das Gemüsefach ist zwar ebenfalls nicht sehr kalt, allerdings herrscht dort schnell sehr hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb es weniger geeignet ist.
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