Duschkabine ist undicht? 5 häufige Ursachen (& Lösungen)

faktengeprüft

Duschkabine ist undicht

Innen nass, außen trocken – so sollte die ideale Dusche sein.

Leider ist die Realität in vielen Haushalten weit davon entfernt, sodass regelmäßig Wasser austritt.

Das kann mehrere Gründe haben: von abgenutzten oder beschädigten Silikonfugen bis zu falsch installierten Kabinen.

Zum Glück lässt sich eine Dusche nachträglich abdichten.

Wir zeigen Ihnen, wie das geht, und beleuchten außerdem die Kostenfrage:

Wer zahlt für die Reparatur undichter Duschen in Mietwohnungen, und regulieren Versicherungen Schäden, die durch Wasser aus der Dusche entstehen?

5 Gründe, warum die Duschkabine undicht ist

Wenn übermäßig viel Wasser aus der Dusche austritt, kommen vor allem folgende Ursachen infrage:

1.     Die Silikonfugen wurden nicht richtig gezogen. Zu dünne oder ungleichmäßige Fugen halten das Wasser nur unzureichend ab. Auch muss die Position der Fugen (innen oder außen) auf das Duschkabinen-Modell abgestimmt sein.

2.     Durch Feuchtigkeit, Schimmel oder aggressive Putzmittel sind die Silikonfugen porös geworden. Dieser Verschleiß entsteht bei den meisten Fugen mit der Zeit – vor allem, wenn es sich um minderwertiges Silikon handelt.

3.     Auch Türdichtungen aus Gummi sind anfällig für Abnutzung.

4.     Besitzt die Dusche statt Silikonfugen Dichtungsleisten, wurden diese evtl. nicht richtig eingebaut; oder die Bauteile wurden bei der Produktion beschädigt.

5.     Natürlich spielt auch Ihr Duschverhalten eine Rolle. Wenn der Strahl der Brause nicht mittig, sondern an den Wänden auftrifft, lassen sich Spritzer kaum vermeiden.

Wie dicht müssen Duschkabinen sein?

Eine alte Weisheit besagt: Wasser findet immer einen Weg.

Dementsprechend lassen sich kleine Undichtigkeiten in der Dusche nicht vermeiden.

Diese trocknen schnell, wenn Sie das Badezimmer nach dem Duschen stoßlüften.

Entstehen jedoch regelmäßig handfeste Pfützen außerhalb der Dusche, wird es Zeit zum Handeln.

Dasselbe gilt, wenn Wasser zwischen Duschwanne und Wand herunterläuft. Sonst können mit der Zeit Feuchtigkeitsschäden auftreten.

Übrigens stehen rahmenlose Duschen im Verdacht, undichter zu sein als ihre herkömmlichen Pendants.

Das ist nicht verwunderlich – schließlich fehlt die Barriere in Form eines Profilrahmens.

Spritzwasser muss eine hochwertige Ganzglasdusche trotzdem abhalten.

Nur, wenn der Wasserstrahl direkt auf den unteren Türbereich trifft, sind Pfützen außerhalb der Dusche vorprogrammiert.

Was tun, wenn die Dusche undicht ist?

Betrachten wir zuerst den häufigsten Fall in deutschen Badezimmern: undichte Silikonfugen.

Dieses Problem können Sie folgendermaßen beheben:

Silikonfugen imprägnieren

Poröse, undichte Fugen müssen nicht zwingend entfernt werden.

Manchmal gelingt es auch, sie per Imprägnierung wieder dicht zu bekommen.

Dafür benötigen Sie ein Imprägniermittel, das die Poren verschließt und Wassereinlagerungen verhindert:

  • Als erstes wird die Fuge mit Anlauger und einem Anti-Schimmel-Mittel wie Chlor gereinigt.
  • Anschließend tragen Sie das Imprägniermittel nach Herstellerangaben mit einem Pinsel auf.
  • Lassen Sie es 10 Minuten einwirken, bevor Sie die überschüssige Masse mit einem feuchten Tuch abwischen.
  • Die Fuge muss nun 12 Stunden trocknen.

Bitte beachten Sie: Die Imprägnierung ist keine Dauerlösung und hält meist nur 6–8 Monate.

Auch hängt der Erfolg davon ab, wie angegriffen die Silikondichtung bereits ist.

Darum raten viele Sanitärexperten vom Imprägnieren ab und empfehlen eine komplette Erneuerung der Fugen.

Silikonfugen erneuern

Wenn die Silikonfugen bereits deutlich angegriffen sind, wird es Zeit für einen Austausch.

Dieser ist auch für Laien mit etwas Geschick und Übung machbar, wie wir in diesem Artikel beschrieben haben.

Abdichtungen ohne Silikon

Silikonfugen sind zwar günstig und leicht anzubringen, haben jedoch einen Nachteil: Sie sind anfällig für Verschleiß durch eindringende Feuchtigkeit.

Außerdem kann sich Schimmel bilden, der für hässliche Flecken sorgt und dem Material weiter zusetzt.

Wer anfangs ein wenig mehr Geld investiert, erhält langlebigere Lösungen aus PVC – einem Material, auf dem Schimmelpilze so gut wie keine Lebensgrundlage finden.

Mehr über die Vor- und Nachteile dieser Abschlussleisten erfahren Sie hier.

Dichtung der Duschtür erneuern

Nicht nur die Duschkabine, auch die Dichtungen der Tür werden mit der Zeit stark beansprucht.

Seifenreste, Reiniger und Schimmel setzen dem Material zu, sodass es irgendwann Zeit für einen Austausch wird.

Zum Glück lässt sich dieser relativ einfach durchführen:

  1. Nachdem Sie die alte Dichtung entfernt haben, sollten Sie das Glas reinigen und entfetten.
  2. Evtl. muss die neue Dichtung zugeschnitten werden. Das geht am besten mit einem scharfen Teppichmesser.
  3. Danach werden die passend geschnittenen Dichtungen über die Kanten der Glastür gestülpt.
  4. Die Dichtprofile sollten der Länge nach vollständig an der Kante anliegen. Dies können Sie erreichen, indem Sie sie vorsichtig festklopfen.

Bedenken Sie: Die Abdichtung muss zur Form Ihrer Dusche passen.

Besitzen Sie beispielsweise eine Runddusche, kommt nur eine vorgebogene Dichtung infrage.

Außerdem spielt die Glasstärke eine Rolle, damit die Dichtung auch darauf passt und nicht übermäßig auf Spannung steht.

An welchen Stellen werden Duschkabinen undicht?

Wasser kann generell überall dort austreten, wo die Duschkabine nicht sauber abgedichtet ist – beispielsweise:

  • zwischen vertikalem Duschprofil und Wand
  • am oberen Rand der Duschwanne
  • unter der Tür oder an den Scharnieren

Warum ist die neue Duschkabine undicht?

Wenn eine neue Duschkabine undicht wird, können Faktoren wie Materialermüdung, Kalk, Schimmel oder Schäden durch Reinigungsmittel so gut wie ausgeschlossen werden.

Stattdessen liegt der Verdacht nahe, dass die Duschkabine falsch eingebaut wurde.

Das verwundert nicht: Je mehr bewegliche Teile vorhanden sind, desto herausfordernder ist der Einbau.

Dasselbe gilt für rahmenlose Duschen, die exakt befestigt werden müssen, damit die Spaltmaße passen und nicht zu viel Wasser austritt.  

Ist eine Mietminderung wegen einer undichten Duschkabine zulässig?

Nach §535 BGB hat der Vermieter die vertragsgemäße Nutzung der Mietsache zu gewährleisten.

Das heißt beispielsweise: War die Dusche zu Mietbeginn dicht, muss dieser Zustand auch gewahrt werden – notfalls mit einer Reparatur oder einem Austausch der Kabine.

Die Kosten dafür trägt der Vermieter.

Treten erhebliche Mengen Wasser aus der Duschkabine aus, müssen Sie dem Vermieter eine Mängelanzeige zuschicken.

Darin sollte der Mangel detailliert geschildert werden. Außerdem müssen Sie dem Vermieter eine angemessene Frist zur Reparatur setzen – beispielsweise 2 Wochen.

Reagiert der Vermieter auch nach dieser Frist nicht, rechtfertigt der Mangel eine Mietminderung von 10 % der Bruttomiete.

Weitere 5 % können gemindert werden, wenn aufgrund des Nichthandelns Schäden am Putz entstehen.

So entschied beispielsweise das Amtsgericht Stuttgart.

Allerdings sollten Sie bei selbstständigen Mietminderungen immer äußerst vorsichtig sein – was dabei schief gehen kann, erfahren Sie hier.

Greifen Versicherungen bei undichten Duschkabinen?

Als unbewegliches Inventar fallen Duschen unter die Wohngebäudeversicherung. Diese ist zuständig, wenn es zu einem Wasserschaden kommt.

Zum Leidwesen vieler Geschädigter verweigern Versicherungen die Zahlung häufig aus folgenden Gründen:

Versichert sind standardmäßig nur Schäden, die durch „bestimmungswidrig ausgetretenes Leitungswasser“ entstehen: beispielsweise durch einen Wasserrohrbruch.

Das ist beim Duschen erst einmal nicht der Fall – schließlich fließt das Wasser ordnungsgemäß aus der Leitung in die Dusche und verursacht erst später Folgeschäden.

Weiterhin argumentieren Versicherungen gern damit, dass es sich bei Duschen nicht um Einrichtungen handelt, die mit der Wasserversorgung verbunden sind.

Sie fallen nach dieser Definition also nicht unter versicherte Gebäudeteile.

Die Rechtslage ist leider alles andere als eindeutig – und diese Unklarheit kann von Versicherungen ausgenutzt werden.

Manche Versicherungen zeigen sich kulant und regulieren Wasserschäden durch undichte Duschen – andere weigern sich.

In diesem Fall sollten Sie gegebenenfalls mithilfe eines Rechtsbeistands begründen, dass Sie Anspruch auf Versicherungsschutz haben.

Ihr Anwalt kann Sie auch unterstützen, falls Sie die Regulierung des Schadens vor Gericht einklagen möchten.

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