Warum riecht es im Bad? 6 häufige Ursachen (& Lösungen)

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Warum riecht es im Bad

Wenn das Badezimmer nach Kanalisation, Moder, Urin oder gar Knoblauch riecht, ist es mit der Wohlfühloase schnell vorbei.

Zwar genügt in vielen Fällen eine gründliche Reinigung. Doch nicht immer lässt sich das Problem so einfach beheben.

Wir zeigen Ihnen, welche Ursachen für Gerüche im Bad infrage kommen und wie Sie diese beseitigen können.

1. Warum riecht es im Bad nach Kanal?

Idealerweise verhindert der Geruchsverschluss oder Siphon, dass Kanalgerüche ins Badezimmer aufsteigen.

Das U-förmige Rohr an Waschbecken, Dusche und WC ist ständig mit Wasser gefüllt und erzeugt so eine Barriere gegen Gase aus dem Untergrund.

Leider können Siphons auch kaputtgehen oder leergesaugt werden, sodass der Geruchsverschluss nicht mehr funktioniert. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • falscher Einbau oder Defekt ab Werk
  • schief sitzende Dichtungsringe
  • Haare, die in den Siphon hängen
  • Unterdruck in der Rohrleitung: z. B. durch eine verstopfte Dachbelüftung
  • Witterungsbedingungen und Wetterumschwung

Wie Sie das Problem bei Dusch-Siphons beheben können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Das Vorgehen ist bei Waschbecken nahezu identisch – nur, dass sich deren Siphons einfacher ausbauen lassen.

2. Warum riecht es im Bad nach Knoblauch?

Stinkt es im Bad nach Knoblauch oder Zwiebeln, kann das ein Anzeichen für organischen Schmutz in den Rohrleitungen sein.

Gelangen beispielsweise Fremdkörper wie Haare, Seifen- oder Essensreste in den Siphon, bilden sich dort Bakterien, die für den Geruch verantwortlich sind.

Ein gründliches Schrubben mit heißem Wasser und Badreiniger bringt oft Erfolg.

Waschbecken-Überlauf

Auch der Überlauf des Waschbeckens kommt als Übeltäter infrage.

Diese Öffnung wird beim Putzen meistens übersehen und bildet somit einen Nährboden für Bakterien.

Am besten machen Sie den Test: Kleben Sie den Überlauf gut zu und lüften Sie das Badezimmer.

Wenn der Geruch danach verschwunden ist, haben Sie die Ursache gefunden.

Austretendes Gas

Verläuft hinter dem Badezimmer eine Erdgasleitung?

Dann kann der Geruch auch von Tetrahydrothiophen (THT) verursacht werden.

Dieser schwefelig riechende Stoff wird dem Gas absichtlich beigemischt – und zwar, damit sich Lecks schnell erkennen lassen.

Wenn Sie es riechen, sollten Sie schnell bei Ihrem Energieversorger anrufen, damit dieser den Defekt beseitigen kann, denn: THT reizt die Augen und ist brennbar.

Das Leck muss so schnell wie möglich verortet und geschlossen werden.

3. Warum riecht es im Bad nach Urin?

Dieses Problem lässt sich – so unangenehm es ist – leicht eingrenzen und beheben:

Meistens reicht es aus, die Toilette einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.

Dabei sollte auch der Bereich unter dem Rand des WCs nicht ausgespart werden. Eine gebogene Bürste hilft, diesen einfacher zu erreichen.

Apropos Bürste: An der Klobürste sammeln sich mit der Zeit unweigerlich Gerüche. Dann ist es besser, für Ersatz zu sorgen.

Besonders bei „Stehpinklern“ sind Spritzer auf den Fliesen unvermeidbar – Grund genug also, diese regelmäßig zu schrubben.

Lässt sich der Uringeruch per Reinigung nicht vertreiben, kommt auch ein defekter Siphon als Übeltäter infrage (siehe oben).

Im schlimmsten Fall hat das Abwasserrohr hinter dem WC ein Leck, durch das Wasser und Fäkalien austreten können. 

Sie sollten das Rohr daher auf Dichtigkeit überprüfen lassen.  

4. Warum riecht es im Bad nach Chlor?

Chlor ist ein Bleichmittel, das in vielen Badreinigern vorhanden ist.

Darum überrascht es nicht, dass der Geruch noch eine Weile nach der Reinigung im Badezimmer hängen bleibt. Gründliches Lüften sollte das Problem beheben.

Selten kommt es auch vor, dass das Leitungswasser nach Chlor schmeckt und riecht.

Manche Versorger speisen die Chemikalie vor dem Übergang ins Leitungsnetz ein, um Keime abzutöten.

Das Chlor hat sich im Regelfall abgebaut, bis es die Haushalte erreicht.

Kommt es in den Leitungen jedoch zu großen Temperaturschwankungen, fällt die sog. „Chlorzehrung“ weg und das Wasser im Bad kann nach Chlor riechen.

Gefährlich ist das nicht, da für die Konzentration von Chlor in den Leitungen strenge Grenzwerte vorgeschrieben sind.

5. Warum riecht es im Bad muffig?

Modrig-muffiger Geruch kann ein Anzeichen für Schimmel sein.

Dieser sammelt sich im Bad an, wenn auf Dauer eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und nicht ausreichend gelüftet wird.

Schwarze, poröse Silikonfugen sind ein recht sicheres Indiz dafür. Sie sollten bei Schimmelbefall gründlich gereinigt und – wenn das nicht hilft – erneuert werden.

Daneben kann der Bereich hinter den Fliesen oder gar die Wand selbst schimmeln – etwa, wenn eine Rohrleitung beschädigt ist und Feuchtigkeit austritt.

Auch undichte Silikonfugen können beim Duschen Wasser durchlassen, das in die Wand eindringt.

Werden diese Schäden nicht behoben, besteht eine mögliche Gesundheitsgefährdung durch Schimmelsporen.

Mehr dazu, ob und wann Schimmel wirklich gefährlich ist, erfahren Sie in unserem Artikel hier.

Sie sollten daher einen Experten beauftragen, der die Wände überprüft und den Schimmel mit professionellen Mitteln beseitigt. 

6. Warum stinkt es aus der Badewanne?

Wenn ein unangenehmer Geruch aus der Badewanne strömt, kommen die folgenden Ursachen infrage:

Evtl. wurde der Siphon der Badewanne leergesaugt und kann aufsteigende Kanalgerüche nicht mehr abhalten.

Oder das Wasser stagniert und fängt an zu stinken. Das ist besonders bei selten genutzten Badewannen wahrscheinlich.

Seifenreste und Haare setzen sich mit der Zeit im Ablauf fest – ein Nährboden für organische Stoffe, die Gerüche verbreiten.

Im Überlauf der Badewanne herrscht ein feuchtes Milieu.

Gleichzeitig wird dieser schwer zugängliche Bereich beim Putzen oft vergessen, sodass dort geruchsintensive Bakterien gedeihen können.

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