Das Badezimmer stinkt nach Kanalisation? 4 Ursachen (& Lösungen)

faktengeprüft

Das Badezimmer stinkt nach Kanalisation

Wenn es im Badezimmer nach Kanalisation stinkt, dann kann das verschiedene Ursachen haben.

Nicht immer ist der üble Geruch ein Zeichen für mangelnde Sauberkeit, und manchmal lässt sich dieser Missstand durch eine gründliche Reinigung allein auch nicht beheben.

In jedem Fall sollten und müssen Sie sich aber nicht mit diesem unangenehmen Zustand abfinden.

Oft genügt es, einfach regelmäßig und gründlich mit frischem Wasser die Rohre zu spülen.

Nur wenn sich anhaltend keine Besserung zeigt, sollten Sie einen Installateur zurate ziehen.

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4 Ursachen, warum Ihr Bad nach Kanalisation stinkt

Es gibt verschiedene Ursachen, warum Ihr Bad nach Kanalisation stinkt.

Manche davon können Sie selbst angehen, für andere benötigen Sie die Hilfe eines Fachmannes.

1. Der Siphon ist defekt oder leer

Ihr Bad ist an die öffentliche Kanalisation angeschlossen, in der eine Menge schmutziges Wasser fließt.

Es ist kein Geheimnis, dass es in der Kanalisation sehr schlecht riecht, aber normalerweise bekommen Sie von diesem Gestank nichts mit, weil die Konstruktion Ihres Abflusses Sie davor schützt.

Der Siphon, das gebogene Rohrstück zwischen Bad und Kanalisation, behält genügend Wasser zurück, um damit eine natürliche Barriere aufrechtzuerhalten.

Manchmal funktioniert dieser an sich kluge Mechanismus aber nicht richtig – zum Beispiel, wenn der Siphon beschädigt ist.

Dann haben die üblen Gerüche aus der Kanalisation freie Bahn und dringen in Ihr Bad.

Der Siphon muss nicht immer im eigentlichen Sinn defekt sein:

Wenn bei längerer Nichtnutzung das Restwasser im Siphon verdunstet ist, kann es ebenfalls zu einer Geruchsbelästigung kommen.

Deshalb sind zum Beispiel Ferienwohnungen besonders anfällig für diese Problematik.

2. Abfluss stinkt bei Wetterumschwung

Bestimmt haben Sie schon von wetterfühligen Menschen gehört, aber wussten Sie, dass ein Wetterumschwung auch für üblen Geruch in Ihrem Bad sorgen kann?

Nach heftigen Regenfällen kann die Geruchsbelästigung besonders intensiv ausfallen, was ganz einfach daran liegt, dass durch den Regen viel organisches Material in die Kanalisation gespült wird.

Die Blätter und Gräser verrotten in der Kanalisation und entwickeln dabei einen üblen Geruch, der über die Rohre in Ihr Badezimmer steigt.

Wenn Sie diesen Geruch immer wieder und intensiv wahrnehmen, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass Ihr Siphon defekt ist – wir haben diesen Punkt weiter oben schon angeführt.

3. Der Abfluss ist verstopft

Eine der häufigsten Ursachen für einen üblen Geruch im Bad ist banal: ein verstopfter Abfluss.

Die Küche ist davon häufiger betroffen als das Bad, weil hier gerne Essensreste weggespült werden, die sich dann im Rohr festsetzen.

Aber auch im Bad können sich Haare, Seifenreste und Hautschuppen sammeln und den ordnungsgemäßen Abfluss des Wassers verhindern.

Dann läuft das Wasser nicht nur schlecht oder im Extremfall gar nicht ab, sondern es kommt auch zu einer unangenehmen Geruchsbelästigung.

4. Falsch montierte Rohre

Falls Sie nach der Installation eines Sanitärsystems frühzeitig und dauerhaft mit einem üblen Geruch im Bad zu kämpfen haben, könnte auch falsch montiertes Abflusssystem schuld sein.

Wenn Rohre nicht ordnungsgemäß verlegt und montiert werden, kann es gut sein, dass die Blockierung von Gerüchen nicht richtig funktioniert oder Wasser nicht vernünftig abfließen kann.

So lösen Sie das Problem

Ein übler Geruch im Bad ist kein Grund zum Verzweifeln – Sie haben ein paar Möglichkeiten, die Sache effektiv anzugehen.

Bevor Sie entsprechende Maßnahmen einleiten, sollten Sie möglichst genau prüfen, woher die üblen Gerüche kommen: Waschbecken, Badewanne, Duschtasse oder Toilette?

Mit frischem Wasser durchspülen

Die einfachste Methode, die Sie unbedingt zuerst versuchen sollten, ist es, die Leitungen mit frischem Wasser ordentlich durchzuspülen.

Um einem üblen Geruch im Bad grundsätzlich vorzubeugen, benötigen Sie einerseits natürlich einen voll funktionstüchtigen Siphon – und andererseits eine regelmäßige Nutzung.

So wichtig das Wassersparen und ein schonender Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser ist:

Wenn Sie zu sparsam Wasser durch die Rohre laufen lassen, dann kann das am Ende teurer werden als ein vernünftiger Einsatz von Wasser beim Spülen und Waschen.

Pömpel und Rohrreinigungsspirale

Zuerst können Sie den berühmten Pömpel benutzen, mit dem Sie viele Verstopfungen auf mechanische und völlig ungefährliche Weise lösen können.

Das macht zwar ein wenig Lärm, weshalb Sie nicht gerade nachts damit hantieren sollten, ist in vielen Fällen aber recht effektiv und belastet die Rohre nicht mit Chemikalien.

Reicht der Pömpel nicht aus, können Sie es auch mit dem Einsatz einer Rohrreinigungsspirale versuchen – diese wird in der Regel jeder Art von Verstopfung gut Herr.

Haushaltsmittel als natürliche Lösung

Handelt es sich bei der Ursache für die üblen Gerüche im Bad nur um eine leichte Verstopfung des Abflusses, kann oft schon mit einfachen Haushaltsmitteln Abhilfe geschaffen werden.

Versuchen Sie es ruhig mit einer Mischung aus Backpulver und Essig und spülen Sie im Anschluss mit heißem Wasser nach.

Am besten geben Sie für die Reinigung Backpulver bzw. Natron in den Abfluss und gießen Essig zu etwa gleichen Teilen hinterher.

Das Backpulver wird durch den Essig zum Sprudeln gebracht und die Ablagerungen gelöst.

Bevor Sie mit dem heißen Wasser nachspülen, sollten Sie Ihre selbstgemachte Mischung für rund zwanzig Minuten einwirken lassen.

Alternativ können Sie auch ein Tab für den Geschirrspüler verwenden.

Chemische Reinigungsmittel

Die „chemische Keule“ ist nicht sehr beliebt, kann aber manchmal nötig sein, um Rückstände und Blockaden im Abfluss aufzulösen.

Die Chemikalien in diesen Reinigungsmitteln, für die sich in der Umgangssprache die Bezeichnung „rohrfrei“ eingebürgert hat, lösen nach einer Zeit des Einwirkens die blockierenden Stoffe auf und machen das Rohr tatsächlich wieder frei.

Damit das funktioniert, werden relativ aggressive Chemikalien mit zersetzender Kraft benötigt, die auch auf die Umwelt und menschliche Gesundheit eine nachteilige Auswirkung haben können.

Achten Sie deshalb darauf, dass Sie Handschuhe tragen, das Bad gut durchlüften und dass keine Menschen – schon gar keine Kinder – mit den Chemikalien in Kontakt kommen.

Halten Sie sich auch unbedingt genau an die Anweisungen des Herstellers!

Wann immer möglich, sollten Sie auf den Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln verzichten.

Hilfe durch einen Fachmann

In manchen Fällen kommen Sie einfach nicht darum herum, einen Fachmann zur Lösung dieses Problems hinzuzuziehen.

Das ist vor allem dann der Fall, wenn es sich um ein falsch montiertes Rohrsystem handelt – hier können Sie in Eigenregie kaum vernünftig Abhilfe schaffen.

Vorbeugen durch regelmäßige Reinigung

Wie bereits erwähnt, können Sie einer üblen Geruchsbildung im Bad durch ein regelmäßiges Spülen aller Abflüsse – auch und vor allem der selten genutzten – vorbeugen.

Neben dem Ausspülen sollten Sie auch alle Abflüsse regelmäßig und gründlich reinigen.

Haarreste können (und sollten) Sie mit einer Fonduegabel, einer Rouladen-Nadel oder einem ähnlichen Instrument aus dem Abfluss „wickeln“.

Wenn Sie häufiger Probleme mit einem üblen Geruch im Bad haben, dann kann auch ein monatlicher Einsatz der vorgestellten Haushaltsmittel oder eines chemischen Reinigers sinnvoll sein.

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