Boiler stellen eine beliebte Möglichkeit dar, das Badezimmer auch ohne entsprechenden Anschluss mit Warmwasser zu versorgen.
Dabei ist der Einbau meist unkompliziert und in jedem Bad möglich.
Welche Vor- und Nachteile Boiler mit sich bringen und wie sie im Vergleich zu anderen Methoden der Wassererwärmung abschneiden, erfahren Sie jetzt.
- Wie funktioniert ein Boiler im Bad?
- Wann brauche ich einen Boiler im Bad?
- 5 Vorteile eines Boilers im Badezimmer
- 5 Nachteile eines Boilers im Bad
- Boiler oder Durchlauferhitzer im Bad: Was ist besser?
- Sind Boiler noch zeitgemäß?
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Wie funktioniert ein Boiler im Bad?
Die wichtigsten Bestandteile eines Boilers sind der Wassertank und eine Heizung im Inneren, die das Wasser erwärmt.
Diese funktioniert elektrisch, sodass ein Stromanschluss nötig ist.
Natürlich ist das Wasser nach dem Erhitzen mit knapp 60° C noch zu heiß zum Gebrauch.
Darum wird kaltes Wasser zugemischt, wenn der Wasserhahn geöffnet wird.
Zu guter Letzt verfügen Boiler über einen Thermostat, der die Wassertemperatur im Speicher misst. Fällt diese unter einen bestimmten Wert, heizt der Boiler nach.
Boiler sind als Über- oder Untertisch-Geräte und in verschiedenen Größen verfügbar – je nachdem, wie viel Warmwasser gespeichert werden soll.
Außerdem lassen sich die Geräte an Waschbecken, Duschen und Badewannen anschließen.
Wann brauche ich einen Boiler im Bad?
Boiler fallen unter die dezentralen Anlagen zur Wassererwärmung.
Diese werden immer dann benötigt, wenn eine zentrale Wassererwärmung nicht möglich oder nicht erwünscht ist.
Beispielsweise finden sich Boiler häufig in unsanierten Altbauten, Gäste-Badezimmern und kleinen Mietwohnungen für Singles oder Studenten.
5 Vorteile eines Boilers im Badezimmer
Wer sich für einen Boiler im Bad entscheidet, profitiert von folgenden Vorteilen:
- Das teure und aufwendige Legen einer Warmwasserleitung ist nicht nötig.
- Kleine Boiler werden einfach in die Steckdose gesteckt -das macht die Installation auch für Laien problemlos möglich.
- Da das Wasser kurz vor der Entnahmestelle erhitzt wird, werden Keime effektiv abgetötet.
- Schwankende Wassertemperaturen durch Druckabfall in der Leitung stellen mit Boilern kein Problem dar.
- Boiler lassen sich mit alternativen Energiequellen wie Solarstrom koppeln. So wird mehr eigener Strom verbraucht, was Kosten spart.
5 Nachteile eines Boilers im Bad
So praktisch ein Boiler im Badezimmer auch ist – Sie sollten vor dem Kauf die folgenden Nachteile bedenken:
1. Energieverbrauch
Boiler müssen immer wieder nachheizen, um die Wassertemperatur zu halten – auch aufgrund von Wärmeverlusten.
Das führt zu einem Dilemma: Entweder nehmen Sie eine gewisse Wartezeit in Kauf, bis das Wasser erhitzt wurde.
Oder Sie lassen den Boiler dauerhaft angeschaltet, müssen so jedoch mit höheren Stromkosten rechnen.
2. Begrenzte Menge an Warmwasser
Die Leistung eines Boilers muss zur Nutzung und der Anzahl der Personen passen, damit ausreichend Warmwasser zur Verfügung steht.
Das ist vor allem bei Duschboilern wichtig. Werden diese zu klein dimensioniert, kann es sein, dass das Warmwasser mitten im Duschen ausgeht.
3. Spezielle Armatur erforderlich
Die meisten Boiler sind nur für drucklose Armaturen geeignet und dürfen keinesfalls mit herkömmlichen Wasserhähnen kombiniert werden.
Ansonsten könnte der Boiler durch den Druck beschädigt werden oder im schlimmsten Fall sogar platzen.
Niederdruck-Armaturen sind im Schnitt etwas teurer als ihre klassischen Pendants.
4. Tropfende Wasserhähne
Niederdruckarmaturen tropfen bauartbedingt immer ein wenig nach, wenn sie zugedreht werden.
Die Kosten durch diesen „Verlust“ sind zu verschmerzen.
Wenn sich die Armatur im Wohnbereich befindet, kann das Tropfgeräusch jedoch als störend empfunden werden.
5. Starkstrom für große Boiler
Zwar lassen sich kleine Elektroboiler unkompliziert anschließen.
Wird jedoch ein leistungsstarker Boiler für mehrere Armaturen – etwa Waschbecken und Dusche – benötigt, sieht die Sache schon anders aus.
In diesem Fall muss häufig ein Starkstrom-Anschluss gelegt werden, was einen Elektriker erfordert.
Boiler oder Durchlauferhitzer im Bad: Was ist besser?
Durchlauferhitzer dienen ebenfalls der dezentralen Wasserversorgung, funktionieren jedoch anders als Boiler:
Anstatt Wasser zu speichern, erhitzen sie es – wie der Name schon verrät – beim Durchlaufen.
Die Geräte bieten gegenüber Boilern eine Reihe von Vorteilen:
- Wird gerade kein Wasser benötigt, verbrauchen Durchlauferhitzer keinen Strom. Das macht sie generell sparsamer.
- Auch das Problem des begrenzten Warmwasser-Vorrats haben Sie bei Durchlauferhitzern nicht zu befürchten.
- Durch das Wegfallen eines Tanks nehmen Durchlauferhitzer weniger Platz im Badezimmer ein als Boiler.
Natürlich haben Durchlauferhitzer auch Nachteile:
- Sie sind im Schnitt etwas teurer in der Anschaffung als Boiler.
- Auch Durchlauferhitzer benötigen einige Zeit, bis das Wasser auf Betriebstemperatur gebracht wird – je nach der verwendeten Leistung.
- Bei gleicher Größe liefern Durchlauferhitzer geringere Wassertemperaturen als Boiler. Meist betragen diese 35 bis 45° C.
- Hydraulisch geregelte Durchlauferhitzer reagieren empfindlich auf Druckschwankungen im Leitungsnetz – und liefern in diesem Fall keine konstante Wassertemperatur mehr.
Abhilfe schaffen elektronisch geregelte Durchlauferhitzer, die jedoch teurer sind. - Viele leistungsstarke Durchlauferhitzer funktionieren mit Starkstrom. Das heißt, sie müssen von einem Elektriker installiert werden.
Sind Boiler noch zeitgemäß?
Wie anfangs bereits erwähnt, finden sich Boiler vor allem in Häusern, die nicht über eine zentrale Warmwasserversorgung verfügen – doch diese werden immer seltener.
Die meisten Hausbesitzer entscheiden sich für einen zentralen Heizkessel.
Dieser versorgt alle Armaturen mit warmem Wasser, sodass keine Vorlaufzeit nötig ist.
Neben Strom, der immer teurer wird, lässt sich so auch Platz in den Badezimmern sparen.
Trotzdem gibt es Szenarien, in denen ein Boiler von Vorteil sein kann:
1. Lange Leitungswege
Wenn der Weg zwischen Heizkessel und Badezimmer sehr lang ist, kann es eine Zeit dauern, bis das Warmwasser dort ankommt.
Außerdem sind Wärmeverluste in langen Leitungen unvermeidbar, was die Energiekosten erhöht.
Hier kann ein Boiler als dezentrale Warmwasserlösung direkt am Ort der Entnahme Abhilfe schaffen.
2. Abtöten von Keimen
Wenn die Leitungswege zu groß und/oder die Ausgangstemperaturen zu niedrig sind, können sich schädliche Keime wie Legionellen bilden.
Dieses Problem haben Sie bei dezentralen Geräten nicht zu befürchten, da das Wasser gleich vor dem Austritt erhitzt wird.
3. Niedrigere Kosten
Natürlich sollten Sie auch den Kostenfaktor nicht unterschätzen:
Besonders in Gästebadezimmern, die nur selten benutzt werden, lohnt es sich evtl. nicht, eine Warmwasserleitung legen zu lassen.
Boiler stellen dann die günstigere Alternative dar.
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