Ein in Brand geratener Kühlschrank ist ein wahres Horror-Szenario und schnell lebensgefährlich.
Doch wie kann es überhaupt zum Kühlschrankbrand kommen?
Und wie wahrscheinlich ist das?
Fakt ist: Kühlschränke sind praktisch nie dauerhaft feuerbeständig. Brände entstehen in erster Linie durch Kurzschlüsse in oder am Gerät – oder durch externe Hitzequellen.
Was Sie über brennende Kühlschränke wissen müssen – und wie Sie diese Gefahr reduzieren können – erfahren Sie jetzt.
- Ist ein Kühlschrank entflammbar?
- Wie hoch ist die statistische Brandgefahr eines Kühlschranks?
- Kann sich ein Kühlschrank selbst entzünden?
- Wie kann ein Kühlschrank in Brand geraten?
- So vermeiden Sie einen Kühlschrankbrand
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Ist ein Kühlschrank entflammbar?
Ja, grundsätzlich sind so gut wie alle Kühlschränke brennbar, wenn sie lange genug einer offenen Flamme oder ausreichend hohen Temperaturen ausgesetzt sind.
Warme Umgebungstemperaturen oder sogar direkte Sonneneinstrahlung reichen dazu aber glücklicherweise nicht aus.
Die Brennbarkeit von Kühlschränken ist in erster Linie ihrer Isolierung im Inneren geschuldet, sowie diversen Kunststoffkomponenten.
So testete etwa die britische Verbraucherschutzorganisation „Which“ im April 2018 insgesamt 80 Kühl- und Gefrierschränke auf ihre Feuerfestigkeit.
Dabei setzten die Tester die Rückwände der Kühlschränke 30 Sekunden lang einer offenen Flamme aus. Bestanden galt der Test, falls das Gerät dabei kein Feuer fing.
Das Ergebnis: etwa die Hälfte der getesteten Modelle fingen Feuer, woraufhin „Which“ seinen Lesern bei rund 250 Kühlschränken vom Kauf abriet.
Kühlschränke mit einer metallbeschichteten Rückwand erwiesen sich im Test fast immer feuerfest, wohingegen Plastikrückwände fast immer in Flammen aufgingen.
Positives Resultat dieses Tests: seitdem hat nicht nur die britische Regierung, sondern auch die EU reagiert.
So wurde ein neuer EU-Sicherheitsstandard beschlossen, der die Hersteller seit April 2020 verpflichtet, neue Kühlschränke mit einer feuerhemmenden Rückwand zu versehen.
Wie hoch ist die statistische Brandgefahr eines Kühlschranks?
Laut Recherchen der Stiftung Warentest werden hierzulande etwa ein Drittel aller Wohnungsbrände durch Elektrizität verursacht, wovon aber nur ein Teil auf Haushaltsgeräte zurückgeht.
Und von diesem Anteil ist es wiederum auch nur ein Bruchteil, der auf Kühlschränke entfällt.
Die britische Partnerorganisation der deutschen Stiftung Warentest namens „Which“ veröffentlichte dazu konkrete Zahlen für Großbritannien: dort sind Kühlschränke für etwa 8% der Brände verantwortlich.
Für Deutschland konnten wir zwar keine solchen Statistiken über Kühlschrankbrände finden.
Allerdings ist das Risiko aufgrund mindestens ebenso strenger EU-Sicherheitsvorschriften für Elektrogeräte genauso gering wie in Großbritannien (oder sogar noch niedriger).
Kann sich ein Kühlschrank selbst entzünden?
Dass ein Kühlschrank von alleine Feuer fängt, ist zwar extrem unwahrscheinlich – aber nicht unmöglich.
Ein tragisches Beispiel für einen tödlichen Brand, der durch einen defekten Kühlschrank verursacht wurde und bei dem 79 Menschen starben, ist das Feuer im Londoner Grenfell Tower.
Und auch in Deutschland gab es bereits durch Kühlschränke ausgelöste Brände, wie beispielsweise in Kempen oder Schwelm.
Auch wenn jeder einzelne dieser Fälle erschreckend und – falls Menschen zu Schaden oder sogar umkommen – tragisch ist: Angst vor Kühlschrankbränden wäre dennoch unangebracht.
Denn angesichts von zig-Millionen Kühlschränken, die in Deutschland Tag und Nacht laufen, sind die Brandfälle verschwindend gering und zudem extrem unwahrscheinlich.
Wie kann ein Kühlschrank in Brand geraten?
Anders als oft behauptet ist eine Selbstentzündung eines Kühlschranks durch Überhitzung nahezu unmöglich.
Sie brauchen also keine Sorge haben, dass Ihr Kühlschrank in Flammen aufgeht, wenn er im Sommer stärker arbeiten muss oder Sie gerade den Wocheneinkauf eingelagert haben, der heruntergekühlt werden muss.
Der Grund dafür ist technisch bedingt: am stärksten erwärmen sich der Kompressor sowie die Röhren des Wärmetauschers an der Rückseite.
Beide Komponenten erreichen jedoch selbst bei starker Belastung nicht annähernd die Temperaturen, die für eine Entzündung notwendig wären – tatsächlich können sie praktisch immer noch mit der Hand berührt werden.
Zumal die betroffenen Komponenten aus nicht brennbarem Metall bestehen und reichlich Abstand zu anderen Materialien haben.
Statt angeblicher „Überhitzung“ ist die wirkliche Ursache von Kühlschrankbränden praktisch immer in der Elektrik zu finden:
Kurzschlüsse in den elektrischen Komponenten, Kabeln, Relais oder der Kühlschrankbeleuchtung können schnell sehr heiße Funken erzeugen.
Zudem sind die elektrischen Bauteile fast immer direkt mit Kunststoff in Kontakt, welcher bei anhaltender Hitzeeinwirkung Feuer fangen kann.
Und letztlich kann natürlich auch eine externe Hitze- oder Feuerquelle den Kühlschrank von außen in Brand setzen.
Allerdings ist dann natürlich nicht der Kühlschrank selbst die Brandursache, auch wenn er das Feuer dadurch nährt.
So vermeiden Sie einen Kühlschrankbrand
Um die Feuergefahr Ihres Kühlschranks so weit wie möglich zu senken, gibt es einige Dinge, die Sie tun können:
1. Separater Stromanschluss
Betreiben Sie Ihren Kühlschrank stets über eine separate Steckdose in der Wand – nicht über ein Verlängerungskabel oder Multi-Verteiler.
Bei letzteren beiden Optionen besteht stets die Gefahr des Kabelbrandes – insbesondere dann, wenn noch andere, stromhungrige Verbraucher angeschlossen sind.
2. Ausreichend Luftzirkulation
Achten Sie darauf, dass genügend Abstand zwischen der Wand und dem Wärmetauscher an der Rückseite des Kühlschranks vorhanden ist.
So verhindern Sie einen Wärmestau und ermöglichen, dass kühle Luft an die Rückseite des Gerätes kommt.
Wie bereits gesagt, ist die Feuergefahr durch einen derartigen Wärmestau zwar realistisch gesehen vernachlässigbar.
Allerdings sorgen Sie so dafür, dass Ihr Kühlschrank effizienter arbeitet, weniger Strom verbraucht und letztlich der Kompressor weniger belastet wird.
Und ein ständig am Limit arbeitender Kompressor verschleißt über die Jahre eher, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Fehlfunktion steigt.
3. Reparaturen vom Fachmann
Früher oder später werden wahrscheinlich Reparaturen an Ihrem Kühlschrank notwendig werden.
Sei es ein defekter Temperatursensor, die No-Frost-Abtautechnik oder die Innenbeleuchtung, die den Geist aufgegeben haben.
Falls Sie nicht ein Experte für solche Arbeiten sind, sollten Sie das dem Fachmann überlassen.
Denn Kurzschlüsse aufgrund fehlerhafter Elektrokomponenten sind das wohl größte Risiko, wie ein Kühlschrank Feuer fangen kann.
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