Der Geschirrspüler ist innen weiß? (Ursachen & Lösungen)

faktengeprüft

Der Geschirrspüler ist innen weiß

Wenn sich im Inneren des Geschirrspülers ein weißer Belag gebildet hat, liegt das meistens an Salz oder Kalk.

Doch nicht immer muss ein Defekt des Geräts vorliegen.

Auch falsche Bedienung, zu hartes Wasser oder ungeeignete oder falsch dosierte Reinigungsmittel können die Ursache sein.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie das Problem eingrenzen und beheben können.

Warum ist der Geschirrspüler innen weiß?

Für den weißen Belag im Inneren der Spülmaschine kommen vor allem zwei Gründe infrage: Salz und Kalk.

Salz

Um Kalkflecken am Geschirr zu vermeiden, arbeiten Spülmaschinen mit Spezialsalz.

Dieses kommt im Normalfall nicht mit dem Spülwasser in Kontakt, sondern gelangt in den sog. Ionentauscher.

Dort werden Magnesium- und Kalziumionen gegen Natriumionen ausgetauscht, die sich im Salz befinden. Das Wasser wird enthärtet.

Sollten sich dennoch Salzablagerungen im Inneren der Spülmaschine bilden, kann das folgende Gründe haben:

  • Der Salzbehälter ist kaputt oder wurde aus Versehen offen gelassen.
  • Das Salz ist für die Spülmaschine ungeeignet. Speisesalz etwa hat im Gerät nichts verloren.
  • Das Salz verklumpt im Behälter und verstopft so das Regenerierventil. Dieses Problem tritt häufig bei feinkörnigem Salz auf.
  • Das Regenerierventil ist defekt.

Kalk

Kalk besteht größtenteils aus den Mineralien Kalzium und Magnesium.

Diese sind in so gut wie jedem Wasser zu finden und nicht gesundheitsschädlich.

Allerdings kann Kalk für unschöne Flecken auf dem Geschirr und im Inneren der Spülmaschine sorgen, wenn die Wasserhärte einen Wert von 15° dH übersteigt.

In diesem Fall reicht das Salz in der Spülmaschine evtl. nicht aus, um das Wasser zu enthärten, also genug Magnesium- und Kalzium-Ionen durch Natriumionen zu ersetzen.

Doch es muss nicht unbedingt am Wasser liegen.

Evtl. ist auch der Ionentauscher beschädigt – etwa durch das schon erwähnte Verklumpen oder wenn ungeeignetes Salz verwendet wurde.

Direkter Kontakt mit Spülmittel zerstört den Ionentauscher auf kurz oder lang, und auch ein Defekt am Regenerierventil – dem Bauteil, welches das Salz in den Ionentauscher lässt – kann für Kalkflecken verantwortlich sein.

Wie kann ich die Ursache für den weißen Belag feststellen?

Um die Ursache zu finden, genügt im Normalfall ein einfacher Test:

Lassen sich die Verfärbungen einfach mit dem Finger abwischen, handelt es sich um Salz.

Sind die Flecken dagegen hartnäckiger und lassen sie sich nur mit Essig oder anderen Säuren entfernen, liegt höchstwahrscheinlich eine Verkalkung vor.

Wie kann ich das Problem lösen?

Je nach Ursache für die weißen Rückstände kommen unterschiedliche Lösungen infrage:

Salzbehälter überprüfen

Wenn sich Salz in der Spülmaschine abgesetzt hat, überprüfen Sie den Salzbehälter auf Beschädigungen und undichte Stellen.

Evtl. wurde der Deckel nicht fest genug aufgeschraubt oder die Dichtung ist verschlissen. Im zweiten Fall hilft nur der Austausch.

Zum Glück sind Deckel und Dichtungen schon für weniger als 30 Euro verfügbar.

Komplizierter wird es, wenn der komplette Salzbehälter ausgetauscht werden muss.

Nicht nur ist dieses Bauteil mit 80–150 Euro relativ teuer. Um an den Salzbehälter zu gelangen, müssen auch Wände und Elektronik der Spülmaschine aufwändig entfernt werden.

Salzbehälter richtig auffüllen

Befüllen Sie den Salzbehälter unbedingt so, wie vom Hersteller vorgegeben – etwa, was die Art und die Menge des Salzes betrifft.

Wenn Sie Salz verschüttet haben, ist das kein großes Problem.

Sie sollten dann jedoch ein kurzes Spülmaschinenprogramm bei 60° C starten, um diese Rückstände zu beseitigen.

Verklumpungen vermeiden

Vergewissern Sie sich nach dem Befüllen, dass der Salzbehälter geschlossen ist.

Sonst kann nicht nur das Salz verklumpen, sondern auch der Ionentauscher zerstört werden.

Wenn das Salz im Behälter verklumpt ist, können Sie es durch Rührbewegungen mit einem langen Gegenstand (z. B. Holzstäbchen) wieder lockern.

Kalk entfernen

Hat sich ein weißer Schleier gebildet, der mit bloßen Fingern nicht abgeht, wird es Zeit, die Spülmaschine zu entkalken.

Spezialreiniger

Für diese Aufgabe können Sie spezielle Reiniger verwenden, die auf Milchsäure basieren und das Gerät somit besonders schonend von Kalk befreien.

Entsprechende Produkte – etwa von Vepo oder Somat – werden im Innenraum verteilt, bevor ein Spülprogramm bei 60° C gestartet wird.

Sind anschließend noch Flecken zu sehen, rücken Sie diesen manuell mit einem Schwamm zu Leibe.

Gebissreiniger

Es muss nicht immer ein Spezialprodukt sein:

Gebissreiniger gelten schon lange als „Geheimwaffe“ in Küche und Bad, da sie Kalk wirkungsvoll entfernen.

Legen Sie zwei Gebissreiniger-Tabs in den Besteckkorb der Spülmaschine und aktivieren Sie einen normalen Spülgang – allerdings ohne Spülmaschinen-Tabs zu verwenden.

Hausmittel

Hausmittel wie Essig, Natron oder Zitronensäure entfernen Kalk ebenfalls.

Sie sollten jedoch folgende Hinweise beachten:

  • Reinigen Sie vor der Entkalkung die Sprüharme, Dichtungen und Siebeinsätze manuell mit einem sanften Spülmittel.
  • Zitronensäure sorgt in Verbindung mit heißem Wasser dafür, dass sich Kalkrückstände noch mehr verhärten. Darum sollte die Temperatur des Waschgangs 30° C nicht übersteigen.
  • Stellen Sie für die Reinigung mit Essig mindestens 60° C ein. Danach empfiehlt sich ein Spülgang mit klarem Wasser, um den säuerlichen Geruch zu entfernen.
  • Achten Sie darauf, den Vorspülgang auszuschalten, damit Essig bzw. Zitronensäure nicht sofort weggespült werden.
  • Natron (Backpulver) sollten Sie – anders als oft behauptet – nicht zusammen mit Säuren (wie z.B. Essig) verwenden, da sich die Base und die Säure gegenseitig neutralisieren und schlichtweg CO2 und Wasser bilden.
    Das ist zwar harmlos, aber gegen Kalk wirkungslos.

Kalk vorbeugen

Was ist besser als eine Spülmaschine von Kalk zu befreien? Richtig – es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

Zum Glück gibt es Möglichkeiten, mit denen Sie Verkalkungen vorbeugen können:

Spezialsalz richtig verwenden

Was wir zum Thema „Versalzung“ geschrieben haben, ist auch wichtig, um Kalk vorzubeugen:

Nur, wenn der Salzbehälter ordnungsgemäß – also mit passendem Spezialsalz in der richtigen Menge – befüllt wird, kann der Ionentauscher arbeiten.

Auch darf das Salz nicht verklumpen. Achten Sie also darauf, dass kein Spülmittel in den Salzbehälter gelangt.

Wasserhärte regulieren

Oft entstehen Kalkrückstände, weil das Wasser im Haushalt zu hart ist – und in Extremfällen zeigt sich Kalk sogar am Geschmack oder dem Aussehen des Wassers.

Wenn Sie sich unsicher über die Wasserhärte sind, können Sie bei Ihrem Entsorger nachfragen; oder Sie bestimmen die Wasserhärte mit Teststreifen, die im Set schon ab 5–10 Euro verfügbar sind.

Eine effektive Möglichkeit, Wasser zu entkalken, stellen sog. Enthärtungsanlagen dar. Diese werden direkt am Hauswasser-Anschluss installiert.

Mehr über die Vor- und Nachteile verschiedener Produkte erfahren Sie hier.

Regenerierventil austauschen

Wenn das Regenerierventil defekt ist, gelangt kein Salz mehr in den Ionentauscher.

Somit findet auch keine Enthärtung des Wassers statt und Kalkflecken sind die Folge.

Sie sollten sich an den Kundenservice des Herstellers wenden oder das Ventil selbst austauschen.

Die Kosten dafür liegen bei etwa 20–40 Euro.

Das richtige Reinigungsmittel verwenden

Spülmaschinen-Tabs sind äußerst praktisch, da sie alle Komponenten für die Reinigung – also Pulver, Klarspüler und Spezialsalz – bereits enthalten.

Der Nachteil: Diese Komponenten lassen sich mit Tabs nicht dosieren, und für gewöhnlich ist die Zusammensetzung für normale Wasserhärten ausgelegt.

Bei sehr hartem Wasser kann es also nötig sein, zusätzlich zu Spülmaschinen-Tabs mehr Salz und Klarspülmittel einzufüllen. Konsultieren Sie dafür die Anleitung des Herstellers.

Alternativ können Sie auch die klassische Variante wählen und statt Spülmaschinen-Tabs auf Pulver umsteigen.

Das ist natürlich zeitaufwändiger. Dafür lassen sich Pulver, Salz und Klarspüler flexibel an die Wasserhärte anpassen.

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