Warum springt der Kühlschrank so oft an? 11 Ursachen (& Lösungen)

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Warum springt der Kühlschrank so oft an

Ein ständig anspringender oder laufender Kühlschrank macht nicht nur Lärm, sondern verbraucht auch viel Energie.

Die Gründe für einen oft anspringenden Kühlschrank sind vielfältig, vom verstaubten Kondensator zur falschen Aufstellung und vielem mehr – glücklicherweise können Sie das Problem meistens selbst lösen.

Was zum ständig anspringenden Kühlschrank führt, und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie jetzt.

Wie oft darf ein Kühlschrank normalerweise anspringen?

Es gibt interessanterweise keine allgemeingültige Grenze, wie oft der Kompressor eines Kühlschranks anspringen oder wie lange er laufen darf.

Die Faktoren, welche die Kompressorlaufzeit beeinflussen, sind dafür schlichtweg zu vielfältig und unterscheiden sich zudem von Haushalt zu Haushalt.

So bestätigt etwa AEG, dass selbst 45 Minuten Laufzeit pro Stunde normal sind und zu der Häufigkeit des Anspringens keine pauschale Aussage getroffen werden kann.

Wichtig zu wissen ist zudem, dass moderne Kühlschränke oft elektronisch gesteuerte Kompressoren haben, die dauerhaft laufen und lediglich ihre Drehzahl an den benötigten Kühlbedarf anpassen.

Allerdings gibt es durchaus eine Reihe von Gründen, die zu einem häufigeren Anspringen des Kühlschranks oder längeren Laufzeiten führen – diese sehen wir uns jetzt im Folgenden an.

11 Gründe, warum Ihr Kühlschrank oft anspringt

1. Temperatur zu niedrig eingestellt

Die empfohlene Betriebstemperatur von Kühlschränken liegt zischen 4-7°C und von Gefrierfächern bei -18 oder -19°C.

Selbst wenn Sie die Temperatur nur geringfügig kälter stellen, erhöht sich damit der Energieverbrauch spürbar – und der Kompressor muss entsprechend häufiger starten oder länger laufen.

Es gibt keinen Grund, die empfohlenen Temperaturen zu unterschreiten – viel hilft auch hier nicht viel.

Indem Sie Ihren Kühlschrank auf den optimalen Temperaturbereich stellen, reduzieren Sie die erforderliche Arbeit für den Kompressor auf das Nötige.

2. Thermostat defekt

Eng verbunden mit der optimalen Temperatur ist das Thermostat im Inneren des Kühlschranks.

Letztendlich misst das Thermostat die im Kühlschrank herrschende Temperatur und sendet an den Kompressor das Signal, wann er anspringen bzw. wie lange und wie stark er laufen muss.

Falls jedoch ein technisches Problem mit dem Thermostat vorliegt oder es defekt ist, werden unter Umständen keine oder falsche Temperaturen gemessen.

Das kann dazu führen, dass der Kompressor ständig anspringt oder besonders lange läuft, weil er die Information bekommt, dass es im Kühlschrank zu warm sei.

Das Problem können Sie erfreulicherweise jedoch relativ einfach ausfindig machen:

Messen Sie mit einem manuellen Kühlschrankthermometer die Temperatur sowohl im Kühl- als auch Gefrierfach.

Falls Sie dabei feststellen, dass die angestrebte Temperatur bereits erreicht oder sogar unterschritten ist, und der Kompressor dennoch weiter arbeitet, deutet das stark auf ein Problem mit dem Thermostat hin.

In der Regel führt ein solches Problem zu viel zu niedrigen Temperaturen im Kühl- und Gefrierfach.

Glücklicherweise ist die Reparatur oder der Ersatz des Thermostats relativ einfach und kostengünstig gemacht – wenden Sie sich im Zweifel an den Herstellerservice oder einen Fachmann.

3. Vereisung des Gefrierfachs

Mit der Zeit ist eine Vereisung des Gefrierfaches unausweichlich, weil Luftfeuchtigkeit im Inneren an den kältesten Stellen des Faches kondensiert und dabei gefriert.

Das Problem dabei: je dicker die Eisschicht wird, desto mehr Energie wird benötigt, um den Innenraum auf die gewünschte Temperatur herunter zu kühlen.

Da die meisten Kühl-Gefrierschränke nur einen Kühlkreislauf sowohl für den Kühlschrank als auch das Gefrierfach haben, beeinflusst die Vereisung das gesamte Gerät.

Deshalb führt ein stark vereister Gefrierschrank zu häufigerem Anspringen oder längerem Laufen des Kühlschrankkompressors.

Lösung: Öffnen Sie das Gefrierfach so selten und kurz wie möglich. Tauen Sie es außerdem regelmäßig ab, sobald sich eine deutliche Eisschicht gebildet hat.

4. Kühlschrank ist falsch aufgestellt

Ein häufiger Fehler ist, dass der Kühlschrank zu dicht an der Wand steht, untergebaut wird, oder von allen Seiten mit anderen Möbeln umschlossen ist.

Denn dadurch findet nur ungenügend oder gar kein Luftaustausch an der Rückseite des Kühlschranks statt, wodurch die Wärme der Kondensatorleitungen nicht abgeführt werden kann.

Aufgrund dieser verringerten Effizienz muss der Kühlschrank dann deutlich öfter oder länger laufen, um halbwegs die gewünschte Temperatur erreichen zu können.

Achten Sie deshalb stets darauf, dass zwischen Geräterückseite und Wand mindestens 10 cm, besser 15 cm Abstand vorliegen.

Samsung empfiehlt für seine Kühlschränke etwa, dass auch zur Decke und Seitenwänden 30 cm Platz sein sollte, damit ausreichend Luft an die Kühlschleifen gelangen kann.

5. Kondensator ist verschmutzt

Eine häufig übersehene Ursache für häufiges Anspringen des Kühlschranks ist ein verstaubter und verdreckter Kondensator an der Rückseite.

Auch bei gründlicher Hygiene Ihrer Küche lagert sich am Gitter und zwischen den zahlreichen Kühlschleifen des Kondensators mit der Zeit viel Staub ab.

Das schränkt den Wärmeaustausch des Kondensators zunehmend ein und erhöht somit die Belastung für den Kondensator, der dann öfter oder länger laufen muss.

Lösung: rücken Sie gelegentlich Ihren Kühlschrank von der Wand weg, damit Sie den Kondensator mit einer weichen Bürste vorsichtig reinigen können.

Manche Hersteller bieten sogar spezielle Bürsten dafür an, diese sind allerdings nicht notwendig – solange Sie sehr vorsichtig sind, den Kondensator nicht zu beschädigen.

Hinweis: ziehen Sie vorher den Stecker und kippen Sie den Kühlschrank möglichst nicht an – andernfalls müssen Sie anschließend unbedingt ausreichend lange warten, bevor Sie ihn wieder anstellen dürfen (mehr dazu hier).

6. Kühlschranktür schließt nicht richtig

Eine nicht vollständig geschlossene Kühlschranktür lässt konstant Wärme eindringen und erhöht drastisch die Anforderungen an den Kompressor, die Temperatur zu halten – häufiges Anspringen ist die Folge.

Zwar lassen die meisten modernen Kühlschränke ein Warnsignal ertönen, wenn die Tür längere Zeit nicht geschlossen wird.

Allerdings werden Beschädigungen an der Dichtung davon nicht erfasst – überprüfen Sie also, ob die Türdichtungen unbeschädigt sind und nahtlos schließen.

7. Kühlschrank zu oft & zu lange geöffnet

Eine der Hauptgründe für öfter und stärker laufende Kompressoren ist das zu häufige und zu lange Öffnen der Kühlschranktür.

Weil die Umgebungstemperatur wesentlich höher ist als das Innere des Kühlschranks, findet ein erheblicher Wärmeaustausch bei jedem Öffnen der Tür statt.

Im ungünstigsten Fall gleicht sich das Innere dann fast an die Raumtemperatur an und der Kühlschrank muss mit dem Kühlen nahezu von vorne anfangen.

Natürlich hängt das in erster Linie davon ab, wie viele Personen den Kühlschrank nutzen – je mehr, desto häufiger wird er in der Regel auch geöffnet.

Dennoch können Sie und alle Haushaltsangehörigen dazu beitragen, das Problem einzugrenzen:

Überlegen Sie bereits vor dem Öffnen, was Sie brauchen – eine gute Ordnung im Kühlschrank hilft zudem dabei, unnötiges Suchen zu vermeiden.

Wenn Sie den Kühlschrank nach dem Einkaufen auffüllen oder mehrere Dinge entnehmen, schließen Sie die Tür zwischendurch, anstatt sie minutenlang offen zu lassen.

8. Zu hohe Umgebungstemperatur

Je höher die Umgebungstemperatur, desto häufiger springt der Kompressor an oder – bei elektronisch gesteuerten – desto stärker und länger läuft er.

Vermeiden Sie deshalb, den Kühlschrank in zu warmen Umgebungen aufzustellen und dort nur so viel zu heizen, wie unbedingt nötig.

Wichtig ist auch die Klimaklasse Ihres Kühlschranks zu beachten, die Ihnen sagt, für welche Temperaturbereiche er ausgelegt ist – diese finden Sie am Typenschild und auch in der Gebrauchsanleitung.

9. Warme Lebensmittel im Kühlschrank

Vermeiden Sie es, noch warme Lebensmittel direkt in den Kühlschrank oder das Gefrierfach zu stellen.

Das erhöht die Temperatur im Geräteinneren deutlich und erwärmt damit nicht nur die anderen Lebensmittel, sondern stellt auch erhöhte Anforderungen an den Kompressor.

Dieser muss dann besonders hart und lange arbeiten, um die Temperatur im Inneren wieder abzusenken.

Lösung: lassen Sie warme Speisen oder Getränke deshalb stets erst auf Raumtemperatur abkühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen.

10. Kühlmittelkreislauf ist defekt

Grundsätzlich kommt auch als Ursache in Frage, dass der Kühlmittelkreislauf des Kühlschranks defekt ist und Kühlmittel verliert.

Normalerweise ist das ein geschlossener Kreislauf, insbesondere beim Transport kann es aber in erster Linie an der Geräterückseite schnell zu Beschädigungen am Kondensator oder Kompressor kommen.

Zu wenig Kühlmittel kann entweder zum Totalausfall des Gerätes aber auch zu ungenügender Kühlleistung führen, welche der Kompressor mit besonders starkem Laufen oder häufigem Anspringen zu kompensieren versucht.

11. Gebläse des Verdampfers

Praktisch alle Kühlschränke haben ein oder mehrere Gebläseräder, welche Luft über die kalte Verdampfereinheit blasen, um den Innenraum zu kühlen.

Sollte dieses Gebläse schwergängig oder komplett ausgefallen sein, wird der Innenraum aufgrund der fehlenden Luftzirkulation nicht ausreichend gekühlt.

Dadurch meldet das Thermostat ständig, dass es zu warm ist, wodurch der Kompressor erneut anspringen oder stärker laufen muss.

Eventuell können Sie das Gebläserad bei gezogenem Stecker erreichen und prüfen, ob es sich leichtgängig drehen lässt. Ansonsten ist meistens ein Austausch durch einen Fachmann notwendig.

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