Duschkabine einbauen: Wie lange dauert es? (& 6 Faktoren)

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Duschkabine einbauen Wie lange dauert es

Bei der Renovierung des Badezimmers gehört der Einbau einer neuen Duschkabine zum Standard – vor allem, wenn das alte Modell bereits abgenutzt und verkalkt ist.

Generell sollten Sie für diese Arbeit mit einem Zeitaufwand von 4-5 Stunden rechnen

Doch natürlich ist das nur ein Näherungswert, der von vielen Faktoren beeinflusst wird. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Außerdem verraten wir Ihnen, wann Sie die neue Dusche frühestens benutzen können, und welche Kosten auf Sie zukommen, wenn Sie einen Fachmann mit dem Einbau betrauen.

Kann ich die Duschkabine selbst einbauen?

Duschkabinen können auch von Laien eingebaut werden. Wer sich das Ausmessen, Anzeichnen, Bohren, Schrauben und Abdichten zutraut, muss vor dieser Aufgabe nicht zurückschrecken.

Auch das Zusammenbauen der Kabinen stellt meist kein Problem dar, da Hersteller eine Anleitung beilegen – genau wie die passenden Schrauben, Dübel, Beschläge und sonstiges Zubehör.

Folgende Werkzeuge und Hilfsmittel benötigen Sie für den Einbau einer Dusche:

  • Wasserwaage und Zollstock zum Ausmessen
  • Kugelschreibermine, die durch dünne Bohrlöcher passt
  • Gummihammer
  • Schlagbohrmaschine mit passendem Aufsatz (je nach Fliesenart)
  • Schraubenzieher oder Akkuschrauber
  • Dichtsilikon, Silikonpistole und Fugenglätter.

Dauert der Austausch einer vorhandenen Duschkabine länger als ein Neueinbau?

Um diese Frage zu beantworten, betrachten wir am besten die notwendigen Arbeitsschritte:

Alte Duschkabine vorhanden

Wenn noch eine alte Duschkabine im Badezimmer steht, muss diese natürlich entfernt werden.

Dafür müssen Sie alle Schrauben lösen, bevor Sie den Rahmen und die Glaswände von der Wand nehmen.

Anschließend gilt es, die alten Silikondichtungen zu entfernen: Das funktioniert am besten mit einem speziellen Silikonentferner – etwa von Pattex.

Ist die Fuge eingeweicht, können Sie sie mit einem scharfen Messer oder Fugenkratzer entfernen.  

Vor dem Auftragen neuer Fugen muss die Oberfläche mit Wasser und Spül- oder Bleichmittel gereinigt werden.

Je gründlicher Sie dabei vorgehen, desto besser haftet das frische Silikon.

Nachdem Sie die alte Duschkabine entfernt haben, sollten Sie den Zustand der Fliesen überprüfen.

Dafür machen Sie vorsichtig den Test mit einem Gummihammer. Klingen die Fliesen bereits hohl oder haben Risse, sollten sie ersetzt werden.

Sonst droht die Halterung der Duschkabine später instabil zu werden.

Je nach Verschleiß kann es sich lohnen, die ganze Wand neu verfliesen zu lassen – was natürlich Zeit in Anspruch nimmt.

Keine alte Duschkabine vorhanden

Wird am Standort zum ersten Mal eine Duschkabine installiert, entfallen die oben genannten Arbeiten natürlich.

Darum geht der Einbau in diesem Fall meist schneller vonstatten. Das heißt jedoch nicht, dass Sie sofort loslegen können.

Stattdessen sollten Sie erst mit einer Wasserwaage überprüfen, ob die Wände lotrecht sind.

Bereits geringe Abweichungen können nämlich dafür sorgen, dass sich die Duschtür später nicht passgenau schließen lässt.

Achten Sie auch auf Kabel, die hinter der Wand verlegt wurden.

Um böse Überraschungen beim Bohren zu vermeiden, sollten Sie den Installationsplan prüfen.

Alternativ lassen sich Leitungen mit einem speziellen Ortungsgerät aufspüren.

6 Faktoren, welche die Einbaudauer beeinflussen

1. Anzahl der Helfer

„Viele Köche verderben den Brei“ – diese Regel gilt beim Einbau einer Duschkabine nur bedingt.

Zwar können Sie die Arbeit auch allein verrichten, doch ein Helfer ist in jedem Fall praktisch:

Während eine Person die Schienen der Duschkabine an die Wand hält, kann die andere Person beispielsweise mit der Wasserwaage nachprüfen, ob die Schiene auch senkrecht steht.

Natürlich sind zwei zusätzliche Hände auch beim Zusammenbauen der Duschkabine hilfreich.

Anschließend lässt sie sich mit vereinten Kräften auf die Duschwanne heben. So sehen Sie auf einen Blick, ob die Maße passen.

2. Art der Duschkabine

Generell gilt: Je mehr Einzelteile eine Duschkabine besitzt, desto zeitaufwändiger ist die Installation.

Rahmenduschen bestehen beispielsweise nicht nur aus Glasscheiben, sondern auch aus Profilen, mit denen diese an der Wand befestigt werden – plus Leisten über und unter den Scheiben.

Diese müssen angeschraubt und mit Dichtband abgedichtet werden, was natürlich Zeit in Anspruch nimmt.

Bei sog. teilgerahmten Duschen entfallen die Profile über und unter den Scheiben, wodurch Sie sich einige Handgriffe sparen können.

Noch minimalistischer präsentieren sich rahmenlose Duschen. Hier werden die Glaswände lediglich mit Beschlägen an der Wand befestigt.

Der Nachteil: Da sich Unebenheiten nicht durch die Profile ausgleichen lassen, müssen die Wände 100 % lotrecht sein.

Ist dies nicht der Fall, bleibt Ihnen nur, die Gläser von einem Fachmann zuschneiden zu lassen. Das erhöht die Kosten und den Zeitaufwand beträchtlich.

Übrigens gilt das oben genannte Kriterium auch für die Türen einer Dusche:

So lassen sich zweiteilige Schiebetüren aufgrund der geringeren Anzahl an Einzelteilen schneller montieren als dreiteilige Varianten.

Und welche Duschkabine lässt sich nun am schnellsten einbauen?

Dieser Titel geht an sog. Nischenduschen, die von drei gefliesten Wänden umgeben sind.

Sie müssen lediglich eine Glastür montieren und abdichten, damit kein Wasser aus der Dusche spritzt.

Mehr über die Vor- und Nachteile verschiedener Duschkabinen erfahren Sie übrigens hier.

3. Bohrungen in den Metallprofilen

Um die Halterungs-Profile einer Duschkabine anzubringen, müssen diese in die Wand geschraubt werden. Dafür sind Bohrlöcher nötig.

Manche Hersteller nehmen ihren Kunden Arbeit ab und bohren das Metall vor – andere nicht. Dann erhöht sich natürlich der Zeitaufwand.

Das Gleiche gilt, wenn Sie neue Bohrlöcher auf den Schienen anbringen möchten.

In diesem Fall müssen Sie genau nachmessen, um den vom Hersteller verlangten Abstand zwischen den Bohrlöchern einzuhalten.

Eine Zeitersparnis bieten hingegen Profile mit flexibel verstellbaren Bohrungen.

Diese machen es möglich, bereits vorhandene Löcher in der Wand zu nutzen.

4. Bohrlöcher in den Fliesen

Natürlich muss eine Duschkabine sicher an der Wand befestigt werden.

Insofern keine passenden Löcher vorhanden sind, bleibt also nichts anderes, als neue Löcher zu bohren.

Wie lange das dauert, hängt nicht nur von der benötigten Anzahl an Bohrlöchern ab.

Auch das Material der Fliesen ist entscheidend – zumindest, wenn ein Bohren in die Zwischenfugen nicht infrage kommt.

Die meisten Keramik-Fliesen bestehen aus Steingut, das sich relativ einfach bohren lässt. Härter und anspruchsvoller präsentieren sich Fliesen aus Steinzeug.

Noch härter sind die Materialien Feinsteinzeug und Naturstein. Zum Bohren dieser Fliesen benötigen Sie viel Geduld und einen leistungsfähigen Diamantbohrer.

Fliesen mit Glasur stellen eine Herausforderung dar, da Bohrer auf der glatten Oberfläche leicht abrutschen können. Um Schäden zu vermeiden, müssen die Bohrlöcher besonders sorgfältig vorgekörnt werden.

Natürlich bestimmen nicht nur die Fliesen, sondern auch die Qualität des Bohrers den Zeitaufwand.

Dass brandneue Bohrköpfe aufgrund ihrer Schärfe die Nase vorn haben, versteht sich von selbst.  

5. Festschrauben der Duschkabine

Die einzelnen Teile der Duschkabine müssen zusammengeschraubt und an der Wand befestigt werden.

Das geht entweder manuell per Schraubenzieher oder mit einem Akkuschrauber.

Die erste Variante ist zwar zeitaufwändiger. Sie wird jedoch von Experten empfohlen, denn so ist die Gefahr, das Material zu beschädigen, geringer.

6. Silikonfugen

Damit kein Wasser aus der Dusche spritzen kann, müssen ihre Ränder mit Silikon abgedichtet werden.

Wie lang das dauert, hängt zum einen von der Bauart der Duschkabine ab.

So erfordern manche Modelle Silikonfugen außerhalb und innerhalb der Dusche, während andere Kabinen mit Fugen auf einer Seite auskommen.

Auch das handwerkliche Geschick beeinflusst die Dauer:

Für Anfänger empfiehlt es sich, den Umgang mit der Silikonpistole vorher auf einem Holzbrett oder Stück Pappe zu üben.

Das mag zeitaufwändig sein. Noch aufwändiger wäre es jedoch, eine ungleichmäßige Silikonfuge nachträglich zu entfernen.

Kann ich die Duschkabine direkt nach Einbau benutzen?

Sobald die Duschkabine befestigt und abgedichtet ist, scheint sie bereit für die erste Benutzung zu sein. Doch nicht so schnell!

Silikon muss erst trocknen, damit das Material wirklich dicht hält. Dieser Prozess nimmt generell 24 Stunden in Anspruch.

Wer nicht so lang warten möchte, kann das Trocknen durch eine Erhöhung der Temperatur beschleunigen.

Das funktioniert beispielsweise mit einem Fön oder – noch effektiver – mit Wasserdampf.

Allerdings sollten Sie beachten: Wenn Silikon zu warm wird, kann es sein, dass die Masse ungleichmäßig aushärtet.

Im ungünstigsten Fall ist die äußere Schicht bereits fest, während das Silikon im Inneren noch flüssig ist. Das kann die gesamte Fuge unbrauchbar machen.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die vom Hersteller empfohlene Temperatur und Luftfeuchtigkeit einhalten.

Erstere lässt sich mit der Heizung regeln, während Sie die Luftfeuchtigkeit mit einer Schüssel kochendem Wasser im Badezimmer erhöhen können.

Weitere Tipps zum schnellen Trocknen von Silikon erhalten Sie hier.

Was kostet der Einbau einer Duschkabine?

Wer sich den Einbau einer Duschkabine nicht zutraut, kann natürlich auf professionelle Hilfe zurückgreifen.

Zusätzlich zu den Kosten für das Material muss die Arbeitszeit kalkuliert werden.

Gehen wir von einem Aufwand von 4–5 Stunden und einem Stundenlohn von 50 Euro aus, sollten Sie mit 200–250 Euro für den Einbau einer Duschkabine rechnen – plus Fahrtkosten.

Das ist natürlich nur ein Näherungswert – schon allein, weil Handwerker-Löhne je nach Bundesland um bis zu 5 Euro pro Stunde schwanken.

Außerdem können die Kosten für den Einbau der Dusche steigen, wenn Wände neu gefliest, Leitungen verlegt und Armaturen angebracht werden müssen.

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