Sind Bettwanzen nur im Schlafzimmer? Was Sie wissen sollten

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Sind Bettwanzen nur im Schlafzimmer

Bettwanzen sind wohl so ziemlich das Letzte, was wir in den eigenen vier Wänden haben wollen.

Doch besteht das Risiko wirklich nur im Schlafzimmer?

Leider nein, denn Bettwanzen begrenzen sich keineswegs nur auf das Schlafzimmer.

Wie Bettwanzen in andere Räume gelangen, wie Sie das feststellen und die ungebetenen Mitbewohner auch wieder los werden können, erfahren Sie jetzt.

Wie finde ich heraus, ob ich Bettwanzen habe?

Das offensichtlichste Zeichen für einen Bettwanzenbefall ist, wenn Sie nachts oder am nächsten Tag die Einstichstellen auf Ihrer Haut feststellen:

Diese sind stark juckende Stellen – oftmals in Form der typischen „Wanzenstich-Straße“, bei der viele direkt hintereinander liegen.

Das grenzt sie übrigens deutlich von Mücken- oder Flohstichen ab, die oft vereinzelt, unregelmäßig und nicht gehäuft oder in einer Linie auftreten.

Neben den Stichwunden können Sie den Befall aber auch anders erkennen: Untersuchen Sie sorgsam – am besten mit einer Taschenlampe – Ihre Bettwäsche und Matratze gründlich.

Achten Sie auf Blutflecken, Kotspuren (kleine braune oder schwarze Flecken), Eier oder Häutungs-Rückstände (weiße bis gelbliche Wanzen-Hüllen).

Sehen Sie insbesondere auch am Rand der Matratze nach, wo der weiche Teil in den Saum bzw. die härte Naht übergeht – bei großem Befall werden Sie die Wanzen direkt dort finden.

Wo verstecken sich Bettwanzen?

Natürlich ist das häufigste Versteck von Bettwanzen die Matratze – dort haben sie es schließlich nicht weit zum nächtlichen Blutsaugen.

Gleichzeitig gibt es dort genügend Möglichkeiten, sich tagsüber im Dunklen zu verbergen.

Aber Bettwanzen verstecken sich nicht nur auf Matratzen, sondern praktisch überall im Schlafzimmer, weil sie dort immer noch nahe genug am Bett sind für ihre nächtliche Mahlzeit.

Deshalb kommen auch Polstermöbel, Teppiche, Kommoden, Bilderrahmen, Kleiderschränke sowie Steckdosen und Lichtschalterabdeckungen in Frage.

Auch herumliegende Wäsche, offenstehende Taschen oder Rucksäcke sowie der Nachttisch oder das Bettgestell nutzen die Wanzen als Versteck und Brutstätte.

Übrigens: In das Innere moderner, unbeschädigter Matratzen können Bettwanzen übrigens nicht eindringen, weil die Textiloberfläche zu engmaschig ist und die Wanzen diese nicht durchbeißen können.

Können Bettwanzen auch in anderen Räumen sein?

Ja, denn der Name Bettwanze ist in Wirklichkeit nicht komplett zutreffend – Bettwanzen sind nämlich keineswegs nur im Bett oder Schlafzimmer anzutreffen.

In oder um unsere Betten herum halten sie sich zwar oftmals besonders gerne auf, weil wir dort während der Nacht stundenlang ruhig liegen und sie deshalb in Ruhe unser Blut saugen können.

Tatsächlich geht es den Bettwanzen aber vor allem darum, dass sie ihre Nahrungsquelle in der Nähe haben – das Blut von Warmblütern.

Beispielsweise kommen grundsätzlich auch das Sofa im Wohnzimmer oder etwa der Fernsehsessel als geeigneter Unterschlupf in Frage – denn auch dort sitzen oder liegen wir recht lange ruhig und bieten ihnen so die Möglichkeit, eine Mahlzeit zu finden.

Zudem sind in unseren modernen Behausungen zwar vor allem wir Menschen ihre bevorzugte Nahrungsquelle, aber auch unsere Haustiere kommen grundsätzlich als Wirt in Frage.

Deshalb kommen auch immer diejenigen Räume besonders in Frage, in denen sich ihre Haustiere länger aufhalten oder schlafen.

In freier Natur beispielsweise fühlen sich Bettwanzen nämlich in warmen Nestern von Vögeln oder Unterschlüpfen von Säugetieren äußerst wohl.

Wie kommen Bettwanzen in andere Räume?

Weil Bettwanzen nicht fliegen können, besteht eine Möglichkeit stets darin, dass sie einfach aus eigener Kraft in andere Räume krabbeln.

Obwohl sie mit nur wenigen Millimetern zwar winzig sind, können sie dennoch selbst größere Distanzen erstaunlich schnell zurücklegen.

Bezogen auf ihre Körpergröße entspricht die Fortbewegungsgeschwindigkeit von Bettwanzen nämlich der menschlichen Sprintens – ca. 1 Meter können die kleinen Tiere pro Minuten hinter sich lassen.

Weil sie so klein und zudem extrem flach sind (daher ihr Familienname Plattwanze), stellen selbst die engsten Spalten hinter Steckdosen, Leitungen, Bodenbelägen oder Wänden und Decken keine Hindernisse dar.

Wenn sie also in anderen Räumen ebenfalls eine Nahrungsquelle riechen, können sie sich dorthin begeben und einen zweiten Unterschlupf gründen.

Die andere, wohl noch häufigere Weise, wie Bettwanzen in andere Räume kommen ist, dass wir sie unwissentlich dorthin transportieren.

Bettwanzen werden bekanntlich sehr oft in Koffern, Rucksäcken oder Kleidungen nach Reisen mit nach Hause gebracht.

Und wenn sie erst einmal Zuhause angekommen sind, verstecken sie sich auch dort oft in unserer Bekleidung oder Einrichtungsgegenständen – bleiben aber oftmals unbemerkt, wenn diese in andere Räume befördert werden.

Wie finde ich heraus, ob Bettwanzen in anderen Zimmern sind?

Die typischen Signale eines Bettwanzenbefalls sind auch bei Befall in anderen Zimmern dieselben wie im Schlafzimmer.

Der einzige Unterschied ist, dass sich in anderen Räumen meistens kein Bett befindet.

Häufig merken Sie den Bettwanzenbefall in anderen Zimmern dadurch, dass Sie etwa auf der Couch oder dem Sessel gestochen werden.

Möglicherweise stellen Sie auch die Kotflecken oder Blutspuren auf Möbeln in den anderen Räumen fest.

Zudem können Ihnen auch Ihre Haustiere Hinweise auf den Befall an anderen Orten geben:

Wenn sich etwa Ihre Vierbeiner mehr kratzen als üblich, kommen neben Flöhen auch Bettwanzen in Betracht – ein Tierarzt wird die Stiche eindeutig zuordnen können.

In diesem Fall können Sie davon ausgehen, dass zumindest der Schlafplatz von Hund oder Katze ein Versteck für die Wanzen darstellt, wahrscheinlich aber die ganze nähere Umgebung – inklusive Spielzeug.

Wie werde ich Bettwanzen los?

Sollten Sie definitiv Bettwanzenstiche haben, auch nur eine Bettwanze oder ihre Hinterlassenschaften finden, dann sollten Sie zügig handeln.

Denn dann können Sie davon ausgehen, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und die Bettwanzen sich schnell vermehren werden.

Theoretisch lassen sich Bettwanzen zwar mit einem Waschgang bei über 60°C genauso abtöten wie bei Frost – etwa mit Textilien für mehrere Stunden in der Tiefkühltruhe.

Aufgrund der Vielzahl ihrer möglichen Verstecke – und weil sie nachtaktiv und zudem so klein sind – ist es aber praktisch unmöglich, sie alle ausfindig zu machen.

Und da sie sich rasend schnell vermehren nützt es nichts, wenn auch nur ein oder zwei übersehen werden – dann ist der Befall in Kürze zurück.

Deshalb sollten Sie sich immer an professionelle Schädlingsbekämpfer wenden, um das Problem zu beheben.

Anders als Milben lassen sich Bettwanzen nämlich erfreulicherweise bei richtiger Durchführung vollständig entfernen.

Zudem gibt es mittlerweile nicht nur chemische, sondern auch natürliche Bekämpfungsmethoden, beispielsweise mit Hitze oder Kälte.

Sprechen Sie über diese Optionen mit dem Kammerjäger Ihrer Wahl, welche Methoden Ihnen lieb wären und in Frage kommen.

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