Ihr Leitungswasser hinterlässt rot-braune, schwarze oder gelbe Rückstände?
In den meisten Fällen sind im Wasser gelöstes Eisen oder Mangan für die Verfärbungen verantwortlich.
Allerdings kommen auch Probleme in Ihren Wasserleitungen, Ihrer Warmwasserversorgung sowie dem öffentlichen Wassernetz in Frage.
Wie Sie das Problem der Verfärbungen ausfindig machen, ob es gefährlich ist, und wie Sie es vermeiden, erfahren Sie jetzt.
- Warum hinterlässt mein Wasser rot-braune Rückstände?
- Warum hinterlässt mein Wasser schwarze Rückstände?
- Warum hinterlässt das Wasser gelbe Flecken?
- Ist das Trinkwasser trotz farbiger Rückstände unbedenklich?
- Wie kann ich die farbigen Rückstände vermeiden?
- Wie lassen sich die Ablagerungen entfernen?
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Warum hinterlässt mein Wasser rot-braune Rückstände?
Die häufigste Ursache, warum Ihr Wasser rot-braune Ablagerungen hinterlässt, ist darin gelöstes Eisen.
Eisen zählt zu den häufigsten Elementen der Erdkruste, weshalb insbesondere unser Grundwasser teils recht hohe Konzentrationen an Eisen enthält (Oberflächenwasser meist weniger).
Allerdings können diese Eisenionen in sauerstofffreiem oder sauerstoffarmem Wasser in großen Mengen in gelöster und damit unsichtbarer Form vorliegen.
Erst bei Kontakt mit Sauerstoff oxidieren die Eisenionen zu Eisenhydroxid, welches ausfällt und rötlich-braune Ablagerungen bildet oder bereits das Wasser verfärbt (sogenannte Verockerung).
Aus diesem Grund kann eisenhaltiges Wasser durchaus zunächst klar sein.
Sobald das Wasser aber verdunstet – etwas im Waschbecken – reagieren die zurückbleibenden Eisenionen mit dem Sauerstoff der Luft und bilden den rot-braunen Eisenocker.
Insofern tritt dieses Problem besonders häufig bei Eigenwasserversorgern aus dem heimischen Brunnen auf, weil Brunnenwasser oft sehr eisenhaltig ist.
Neben den natürlich vorkommenden Eisenionen im Grundwasser kommen aber auch folgende mögliche Ursachen für rot-braune Ablagerungen in Frage:
- gelöste Partikel von korrodierten oder beschädigten Wasserleitungen
- lange stehendes Wasser
- Reparaturarbeiten oder ein Rohrbruch im öffentlichen Wassernetz
- plötzliche Zunahme der Durchflussgeschwindigkeit
- Eisenbakterien in Pumpen, Leitungen oder Filtern
Warum hinterlässt mein Wasser schwarze Rückstände?
Schwarze Ablagerungen durch Wasser werden in den meisten Fällen durch Mangan verursacht.
Mangan ist ebenso wie Eisen in praktisch allen Gesteinen und Böden der Erdkruste vorhanden und damit so gut wie immer auch im Grundwasser enthalten.
Die schwarzen Ablagerungen durch Mangan bilden sich ganz ähnlich zu dem weiter oben bereits beschriebenen Prozess der rot-braunen Eisenablagerungen:
Die im Wasser gelösten Mangan-Ionen reagieren bei Kontakt mit Sauerstoff zu festem, schwarz-braunen Manganoxid – der Prozess nennt sich ebenfalls Verockerung.
Da Manganoxid ein unlöslicher Feststoff ist, verfärbt es das Wasser schwarz oder bleibt nach Verdunstung als Ablagerung zurück.
Warum hinterlässt das Wasser gelbe Flecken?
Auch für gelbliche Ablagerungen und Rückstände ist in der Regel eisenhaltiges Wasser verantwortlich.
Zwar bildet Eisen während des weiter oben beschriebenen Prozesses der Oxidation meistens rot-braune Verfärbungen, aber auch gelbliche Farbtöne sind möglich.
Darüber hinaus kommen auch sogenannte Tannine für die gelbliche Verfärbung in Frage.
Tannine sind sogenannte Gerbstoffe und gehören zu den pflanzlichen Sekundärstoffen.
Im Leitungswasser kommen diese zwar praktisch nicht vor, allerdings kann es bei Eigenversorgung aus dem Brunnen durchaus zum Eintragen von Tanninen ins Brunnenwasser kommen, welche dann gelbliche Ablagerungen verursachen.
Als pflanzliche Stoffe kommen sie in vielen Pflanzenteilen, Sträuchern, Blättern oder Stauden vor.
Ist das Trinkwasser trotz farbiger Rückstände unbedenklich?
Wenn die Ursachen für die Rückstände und Ablagerungen Eisen oder Mangan sind, ist das aus gesundheitlicher Sicht in aller Regel absolut unbedenklich.
Sowohl Eisen- als auch Mangan sind sogar lebensnotwendige Mikronährstoffe für den Menschen, es existieren zudem laut Trinkwasserverordnung für beide Elemente Grenzwerte, die streng kontrolliert werden.
Im Falle der Eigenwasserversorgung müssen Sie die Wasserqualität prüfen lassen und regelmäßig überwachen, um die Grenzwerte einzuhalten.
Wegen der bestehenden Grenzwerte besteht also keine Gesundheitsgefahr, allerdings kann es dennoch zu den farbigen Ablagerungen kommen.
Diese Verfärbungen sind daher eher ein Problem für die wasserführenden Leitungen sowie Pumpen und Filter – denn die Verockerung (Ablagerung) kann den Wasserdurchfluss reduzieren oder komplett verstopfen.
Außerdem verursachen die Rückstände mehr Reinigungsaufwand der Sanitärkeramik und beeinträchtigen möglicherweise den Geschmack und das Aussehen des Trinkwassers.
Nicht zuletzt können die Eisen- oder Manganablagerungen auch unschöne Flecken auf der Wäsche hinterlassen.
Eine mögliche Hygiene- oder Gesundheitsgefahr besteht lediglich durch Biofilme, weil eisenhaltiges Wasser deren Bildung fördert.
Sogenannte Eisenbakterien oxidieren das im Wasser gelöste Eisen und können so Ablagerungen erzeugen.
Dabei bilden sie Biofilme, eine oft schleimige Schicht in den Wasserleitungen, in denen sich möglicherweise auch andere Bakterien und Keime ansiedeln können.
Im Zweifel sollten Sie die Ergebnisse der Wasserqualitätstests beim Wasserversorger erfragen, dieser muss Ihnen darüber Auskunft geben.
Zusätzlich kann es sich anbieten, die Wasserqualität direkt an Ihrem Wasserhahn testen zu lassen – denn auf dem Weg vom Wasserwerk zu Ihrem Wasserhahn durchfließt das Wasser noch einige Kilometer durch Rohre unbekannten Zustands.
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Laboren, welche solche Tests schnell, einfach und günstig anbieten – oft können Sie die Probe selbst entnehmen und per Post versenden.
Wie kann ich die farbigen Rückstände vermeiden?
Als erstes gilt es festzustellen, was genau die Ursache für die farbigen Ablagerungen ist.
Sollte Ihr Leitungswasser plötzlich sichtbar verfärbt sein, lassen Sie zunächst das Kaltwasser einige Minuten laufen und fragen Sie Ihre Nachbarschaft, ob dort dasselbe Problem vorliegt.
In diesem Fall liegt die Ursache sehr wahrscheinlich im öffentlichen Leitungsnetz – vermutlich ein Rohrbruch oder Arbeiten am Versorgungsnetz.
Fragen Sie gezielt bei Ihrem Wasserversorger nach und weisen Sie auf das Problem hin – er ist schließlich für die Lieferung einwandfreien Trinkwassers verantwortlich.
Sollte ausschließlich Ihr Heißwasser verfärbt sein oder Ablagerungen verursachen, spricht das hingegen für ein Problem mit Ihrem Durchlauferhitzer oder Boiler.
Falls beide Fälle nicht zutreffen, haben Sie vermutlich schlichtweg eisen- oder manganhaltiges Leitungswasser (oder Brunnenwasser).
In diesem Fall bieten sich Hauswasserfilter am Hauptwasseranschluss oder wahlweise Aktivkohlefilter an der Zapfstelle an.
Auch andere Filtersysteme, beispielsweise Umkehrosmosefilter, reduzieren effektiv die Metallionen und andere Fremdstoffe aus dem Wasser.
Welche Lösung für Ihren Fall sinnvoll ist und welche Filter was leisten, erfahren Sie im Detail hier.
Wie lassen sich die Ablagerungen entfernen?
Glücklicherweise lassen sich die Ablagerungen (Verockerungen) im Waschbecken oder anderer Sanitärkeramik relativ einfach entfernen.
Im Gegensatz zu Kalk sind die Mangan und Eisenoxide nämlich nicht sehr hartnäckig und lassen sich mühelos wegwischen.
Ein Lappen und einfache, haushaltsübliche Reinigungsmittel – eventuell etwas Essig oder Zitronensäure – so werden Sie die farbigen Ablagerungen schnell wieder los.
Die nachhaltigste Lösung ist aber natürlich, den Eisen- und Mangangehalt durch passende Wasserfilter zu reduzieren und somit die Ablagerungen von vornherein zu vermeiden.
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