Fußbodenheizung unter der Dusche: ja oder nein? (4 Vorteile)

faktengeprüft

Fußbodenheizung unter der Dusche

Nicht nur für den Komfort – auch um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu reduzieren – ist eine Heizung im Bad unumgänglich.

Dafür kommen neben klassischen Heizkörpern immer häufiger Fußbodenheizungen zum Einsatz.

Doch lassen sich diese auch unter der Dusche verlegen?

Die kurze Antwort: Ja, das geht. Idealerweise bauen Sie eine Fußbodenheizung bereits ein, bevor Bad und Dusche fertiggestellt sind.

So können Sie sicherstellen, dass Bodendicke und Dämmung ausreichen.

Doch auch eine nachträgliche Installation ist möglich, denn Hersteller bieten spezielle Heizmatten für Nassbereiche an, die sich mit relativ geringem Aufwand verlegen lassen.

Was Sie über Fußbodenheizungen unter der Dusche wissen müssen, erfahren Sie jetzt.

4 Vorteile einer Fußbodenheizung unter der Dusche

Eine Fußbodenheizung im Duschbereich bietet eine Reihe von Vorteilen:

1. Platzersparnis

Da eine Fußbodenheizung den Einsatz sperriger Heizkörper überflüssig macht, sparen Badbesitzer Platz, der sich anderweitig nutzen lässt.

2. Verbesserte Hygiene

Fällt der Heizkörper weg, kann sich kein Staub dahinter ansammeln.

Das verringert den Reinigungsaufwand und freut vor allem Allergiker.

3. Sparsamer Verbrauch

Da Fußbodenheizungen eine geringere Vorlauftemperatur benötigen als klassische Radiatoren, wird die Energieeffizienz verbessert und der Verbrauch gesenkt.

Voraussetzung ist allerdings, dass eine möglichst große Fläche beheizt wird – und das spricht wiederum dafür, die Fußbodenheizung auch unter dem Duschbereich zu verlegen.

4. Erwärmen der Fliesen

Wer eine Fußbodenheizung unter der Dusche einbaut, muss sich beim Betreten derselben nie wieder über kalte Füße ärgern.

Doch warme Fliesen haben noch einen weiteren Vorteil: Sie trocknen durch die Heizung schneller, was Schimmelbildung vorbeugt.

Nachteile einer Fußbodenheizung unter der Dusche

Trotz aller Vorteile gibt es auch Gründe, die gegen eine Fußbodenheizung unter der Dusche sprechen:

Fußbodenheizungen erfordern eine bestimmte Bodendicke.

Das kann zum Problem werden, wenn in der Dusche ein Gefälle zur Wand verläuft.

Und auch in Altbauten ist der Boden nicht immer hoch genug, um die Heizung zu installieren.

Apropos Altbauten: Damit die Fußbodenheizung ihre Wirkung entfalten kann, muss der Boden ausreichend gedämmt sein.

Ist dies nicht der Fall, relativiert sich der oben genannte Energiespar-Faktor.

Je nach Bauart können Abwasserrohre unter der Dusche den verfügbaren Platz reduzieren, wodurch die Rohre der Fußbodenheizung weniger dicht verlegt werden können. Das beeinträchtig die Heizleistung.

Kann man eine Fußbodenheizung nachträglich einbauen?

Generell steht dem nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung unter der Dusche nichts im Wege.

Bei Modellen, die klassisch an die zentrale Heizanlage angeschlossen werden, ist dies jedoch mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden.

Eine einfachere Lösung sind elektrische Heizmatten, die sich direkt unter den Fliesen verlegen lassen.

Das Aufstemmen des Estrichs entfällt hierbei, und dank Aussparungen können die Matten um die Wasserrohre der Dusche herum gebaut werden.

Theoretisch benötigen Sie keine fachkundige Hilfe, um eine solche Heizmatte zu verlegen. Auch das Zuschneiden stellt kein Problem dar.

Allerdings müssen Sie auf Mindestabstände zur Wand und zwischen den Heizleitern achten.

Knifflig wird es, wenn die Elektrik der Matte ins Spiel kommt. So müssen Leitungen verlegt und der elektrische Widerstand gemessen werden, was Laien vor Schwierigkeiten stellt.

Hilfe durch einen Elektriker ist unverzichtbar.

Zu beachten ist auch, dass die Fußbodenheizung ihre Wirkung nur entfalten kann, wenn die Bodenoberfläche unbedeckt ist.

Das Verlegen kommt daher nur unter bodengleichen Duschen infrage – nicht unter Modellen mit Duschwanne.

Ein weiterer Nachteil: Elektrische Heizmatten sind wahre Stromfresser.

Im Vergleich zur klassischen Fußbodenheizung fällt das Argument der Energieersparnis also weg.

Dafür wärmen sie sich schneller auf und können daher direkt vor dem Duschen eingeschaltet werden.

Ist eine Fußbodenheizung unter der Dusche dicht?

Da im Badezimmer eine hohe Feuchtigkeit herrscht, haben viele Hausbesitzer Bedenken, dort eine elektrische Fußbodenheizung einzubauen.

Allerdings können wir aus zwei Gründen Entwarnung geben:

Zum einen ist die Heizung durchgängig mit Fliesen bedeckt, die wasserdicht verlegt werden.

Und auch, wenn Wasser durchsickern sollte, besteht kein Grund zur Sorge:

Fußbodenheizungen für Nassbereiche sind mit der Schutzklasse IPX8 zertifiziert.

Diese bescheinigt, dass Flüssigkeit nicht ins Innere der elektrischen Heizanlage eindringen kann.

Lässt sich eine Fußbodenheizung unter der Dusche reparieren?

Die Reparatur einer Fußbodenheizung unter der Dusche ist möglich, jedoch mit folgenden Herausforderungen verbunden:

Bei klassischen Heizanlagen, die mit Warmwasser funktionieren, sind häufig Leckagen das Problem.

In diesem Fall muss ein Installateur den Boden aufstemmen und das defekte Rohr ersetzen.

Da ist es natürlich ärgerlich, wenn sich dieses genau unter der Dusche befindet. Im ungünstigsten Fall muss die Duschkabine abmontiert werden.

Etwas anders stellt sich die Situation bei elektrischen Heizmatten dar.

Zwar lassen sich auch diese reparieren – etwa, indem defekte Leitungen ausgetauscht werden.

Allerdings werden die Leitungen häufig in den Fliesenkleber eingebettet und daher beim Entfernen der Fliesen unweigerlich beschädigt.

Dennoch sollten Sie im Fall eines Defekts den Hersteller kontaktieren:

Manche Firmen, darunter Danfoss, bieten eine umfangreiche Garantie. Sofern Produktionsfehler für den Defekt verantwortlich sind, kostet Sie der Austausch sowie notwendige Arbeiten am Bodenbelag nichts.

Lässt sich eine Fußbodenheizung unter der Dusche wieder entfernen?

Auch hier spielen die oben genannten Punkte eine Rolle:

Relativ einfach stellt sich die Demontage von elektrischen Heizmatten dar.

Dafür genügt es, Fliesen und Fliesenkleber zu entfernen, bevor die Matte vom Boden abgezogen wird.

Aufwändiger ist das Entfernen einer wasserführenden Fußbodenheizung, da diese für gewöhnlich unter dem Estrich verlegt wird.

Dieser muss aufgestemmt werden – eine schweißtreibende Arbeit, für die ein spezieller Bohrer sowie Schutzkleidung nötig ist.

Außerdem müssen Sie sich um die Entsorgung des alten Estrichs kümmern.

Kostet eine Fußbodenheizung unter der Dusche mehr?

Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, wann die Fußbodenheizung eingebaut wird.

Wer einen Neubau des Badezimmers von Beginn an mit Fußbodenheizung plant, muss kaum mit höheren Kosten als bei klassischen Heizkörpern rechnen.

Teurer wird es dagegen, wenn Sie eine Fußbodenheizung nachträglich einbauen lassen möchten.

Auch hier gibt es Unterschiede:

Für die Installation einer Fußbodenheizung mit Wasserrohren sollten Sie mit Kosten von 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Demgegenüber stehen etwas geringere Kosten von 20 bis 40 Euro für Elektro-Fußbodenheizungen, die einfacher verlegt werden können.

Natürlich sind Arbeiten wie die Demontage der Dusche, das Entfernen der Fliesen und das erneute Anbringen des Bodenbelags noch nicht einkalkuliert.

Darum bleibt es dabei: Wer seine Fußbodenheizung bereits zu Beginn einbauen lässt, kann bares Geld sparen.

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