Kann man eine Dusche versetzen? 5 Dinge, die Sie beachten sollten

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Kann man eine Dusche versetzen

Duschen gehören zu den langlebigsten Installationen im Haushalt.

Da sie neben Platz auch einen geeigneten Untergrund sowie Anschlüsse für Trink- und Abwasser benötigen, bleiben sie meist lange an Ort und Stelle.

Doch natürlich gibt es Gründe, eine Dusche zu versetzen – etwa, wenn sie Platz für ein neues Modell machen soll.

Dabei gibt es einiges zu beachten. Die Vorgehensweise hängt beispielsweise davon ab, ob es sich um eine Variante mit oder ohne Wanne handelt.

Und auch der neue Standort spielt eine entscheidende Rolle.

Wir zeigen Ihnen, welche Dusche sich mit welchem Aufwand versetzen lässt und was Sie dabei beachten sollten.

Außerdem klären wir die Fragen: Lässt sich jede Dusche versetzen, und gibt es Arbeiten, die Sie lieber dem Profi überlassen sollten.

4 Gründe, eine Dusche zu versetzen

Folgende Umstände können es nötig machen, eine Dusche zu versetzen:

  1. Sie behalten die Dusche im Badezimmer, möchten sie jedoch an anderer Stelle platzieren – etwa, weil Sie das Bad komplett umgestalten.
  2. Das Badezimmer wird von Senioren genutzt, für die eine bodengleiche Dusche komfortabler ist.
    Die alte Dusche mit Wanne wird dann in einem anderen Badezimmer installiert.
  3. Auch optische Gesichtspunkte spielen eine Rolle: Bodengleiche Duschen sehen moderner aus und lassen das Badezimmer größer erscheinen.
    Wenn die alte Dusche ausgebaut ist, kann sie beispielsweise im Gästebad verwendet werden.
  4. Natürlich ist es auch möglich, die alte Dusche in eine neue Wohnung mitzunehmen, in der bisher weder eine Dusche noch Anschlüsse verfügbar sind.

In diesem Fall lohnt es sich jedoch, die Dusche in die gesamte Bad-Neuplanung einzubeziehen.

Lässt sich jede Dusche versetzen?

Um diese Frage zu beantworten, halten wir uns vor Augen, dass eine Dusche aus mehreren Teilen besteht:

  • Duschkabine bzw. -Wände
  • Armaturen
  • Duschwanne (nicht bei bodengleichen Duschen).

All diese Teile können Sie je nach Bauart mehr oder weniger einfach versetzen.

Kabinen lassen sich abschrauben und an neuer Stelle befestigen. Dafür müssen Sie lediglich Löcher in die Fliesen bohren.  

Das Gleiche gilt für Armaturen, die genormt sind, und daher mit jedem haushaltsüblichen Anschluss kombiniert werden können.

Die Duschwanne stellt schon eine größere Herausforderung dar: Schließlich muss am neuen Standort genug Platz sein, um sie aufzustellen.

Meistens scheitert das Versetzen nicht an der Dusche bzw. ihren Einzelteilen, sondern an den vorhandenen Anschlüssen für Trink- und Abwasser.

Hier ist sorgfältige Planung nötig, mit der wir uns weiter unten befassen.

5 Dinge, auf die Sie achten müssen

Wie einfach sich eine Dusche versetzen lässt, hängt vor allem von zwei Faktoren ab:

  1. Bauart der Dusche
  2. Beschaffenheit des neuen Standorts.

Im Folgenden gehen wir die häufigsten Szenarien durch:

1. Dusche mit Wanne austauschen

Beginnen wir mit dem einfachsten Fall: Sie möchten ihre Dusche mit Wanne durch ein baugleiches Modell ersetzen – beispielsweise, weil die Keramik schon Risse bekommt oder Ihnen die alte Dusche zu klein ist.

Das funktioniert relativ problemlos, wenn bereits Anschlüsse für Trink- und Abwasser vorhanden sind.

Dennoch sollten Sie auf folgende Dinge achten:

Abdichtung

Damit kein Wasser hinter die Duschwanne fließen kann, müssen Sie die neue Dusche gut abdichten.

Dafür kommt meist Silikon zum Einsatz.

Doch Achtung: Dieses Material ist anfällig für Schimmel.

Wer sich die häufige Reinigung sparen möchte, sollte Alternativen zur Silikonfuge ins Auge fassen.

Sicherer Stand

Die Wanne steht auf Wannenfüßen. Diese müssen möglichst weit auseinander stehen, um eine große Auflagefläche zu erzeugen.

Abfluss

Damit das Wasser abfließen kann, muss die Dusche mit dem Abwasser-Anschluss verbunden werden.

Je nach Bauart ist es nötig, den Siphon mit Rohrstücken zu verlängern.

Achten Sie jedoch darauf, dass die Rohre ein Gefälle von mindestens 2 % aufweisen. Sonst würde sich das Wasser in der Dusche stauen.

Bohrlöcher

Wer die Duschwanne an einer gefliesten Wand anbringen möchte, muss natürlich Löcher bohren.

Dies gestaltet sich bei Keramik schwieriger als bei anderen Baumaterialien.

Wie Sie trotzdem saubere Bohrlöcher hinbekommen, verraten wir in diesem Artikel.

2. Dusche im Badezimmer versetzen

Natürlich ist es auch möglich, eine Dusche im gleichen Badezimmer zu versetzen.

Allerdings sollten Sie folgende Einschränkungen beachten:

Beschaffenheit des Bodens

Der Boden unter Wannenduschen ist häufig nicht gefliest.

Wenn Sie das gute Stück abbauen, blickt Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit nackter Fußboden entgegen.

Sie müssen den Bereich also neu verfliesen (lassen).

Badewanne durch Dusche ersetzen

Damit sich die Duscharmatur in einer komfortablen Höhe installieren lässt, müssen Anschlüsse für Kalt- und Warmwasser vorhanden sein.

Das kann zum Problem werden, falls am gleichen Standort vorher eine Badewanne stand.

In diesem Fall sind die Anschlüsse zu niedrig und müssen höher gelegt werden.

Waschbecken/Toilette durch Dusche ersetzen

Noch aufwändiger gestaltet sich das Versetzen, wenn vorher ein Waschbecken oder eine Toilette vorhanden war.

Im ersten Fall ist der Abfluss zu hoch angebracht, im zweiten Fall fehlt der Anschluss für warmes und kaltes Wasser. 

Ein Fachmann muss also neue Anschlüsse legen.

3. Dusche mit Wanne durch bodengleiche Dusche ersetzen

Bodengleiche Duschen erfreuen sich mittlerweile großer Beliebtheit. 

Diese Modelle ohne Duschwanne erleichtern den Einstieg, sind also vor allem für ältere Menschen ideal geeignet.

Gleichzeitig lassen sie das Badezimmer dank nahtloser Optik größer erscheinen.

Badbesitzer haben einiges an Arbeit vor sich, bevor die bodengleiche Variante eingebaut werden kann.

Fußboden vorbereiten

Damit später die Rohre verlegt werden können, ist eine Vertiefung im Boden nötig.

Nicht jeder kann (und sollte) seinen Fußboden selbst aufstemmen.

Auch muss dieser für den Einbau einer bodengleichen Dusche geeignet sein. Hilfe durch einen Sanitärprofi ist für Laien unverzichtbar.

Rohre verlegen

Ist eine Vertiefung in der richtigen Größe geschaffen, müssen Rohre zum Abwasser-Anschluss verlegt werden.

Dass diese ohne Spannung aufeinander passen und gut gesteckt sein müssen, sollte sich von selbst verstehen. Sonst könnte Abwasser austreten.

Fußboden auffüllen

Sind alle Rohre verlegt, muss die Vertiefung mit Estrich aufgefüllt werden. Dieser sollte mindestens 5 cm dick sein.

Wer den Belag selbst anrührt, muss auf die richtige Konsistenz achten. Folgendes Video kann zur Orientierung dienen:

Ganz unten kann die Vertiefung auch mit Dämmplatten ausgekleidet werden.

Abtrennung installieren

Natürlich benötigt die bodengleiche Dusche eine Abtrennung.

Diese muss nach der Anleitung des Herstellers zusammengebaut und an die Wand geschraubt werden.

Achten Sie darauf, dass die beschichtete Seite – meistens versehen mit der Aufschrift „Coated Glass“ – nach innen zeigt.

4. Verbindung von bodengleicher Dusche mit Abwasser-Anschluss

Das Entfernen einer alten Dusche ist nicht schwer. Wenn sich danach jedoch zeigt, dass der Abwasseranschluss zu hoch ist, haben Sie ein Problem.

Wie der Name schon sagt, schließt eine bodengleiche Dusche plan mit dem Fußboden ab.

Da das Wasser zum Abfließen jedoch ein Gefälle benötigt, muss das Abflussrohr unterhalb der Dusche liegen.

Um die Schwerkraft zu überlisten, gibt es mittlerweile eine Möglichkeit: Pumpen, die das Wasser auf die Höhe des Abflussrohres bringen.

Doch Achtung: Eine solche Pumpe muss mehrmals im Jahr durch einen Fachmann gewartet und gesäubert werden.  

5. Wann kommt ein Versetzen nicht in Frage?

Wenn die bereits genannte Lösung nicht möglich oder zu teuer ist, muss der Abfluss unterhalb des Fußbodens verlegt werden.

Das ist im ersten Stock kein Problem, falls sich darunter ein Keller befindet.

Das Rohr kann dort einfach mit der Abwasserleitung verbunden werden, ohne dass es die Ästhetik der Wohnung stört.

Anders sieht es jedoch aus, wenn sich unter dem Badezimmer eine fremde Wohnung befindet.

In diesem Fall kann die bodengleiche Dusche nicht eingebaut werden.

Doch das ist kein Grund zum Verzagen: Viele Hersteller bieten als Kompromiss flache Wannen an, die die Dusche so gut wie barrierefrei machen.

Wem das immer noch zu hoch ist, der kann eine Stufe als Einstieg in die Dusche anbringen.

Dusche selbst versetzen oder durch Fachmann?

Wie wir gezeigt haben, ist das Versetzen einer Wannendusche kein Hexenwerk.

Wer Erfahrung im Messen, Bohren, Schrauben und Zuschneiden von Rohren hat, darf sich die Arbeit durchaus zutrauen.

Schwieriger ist es, die Wannendusche durch ein bodengleiches Modell zu ersetzen.

Hierfür muss der Boden aufgestemmt, Estrich aufgetragen und neue Fliesen verlegt werden.

Außerdem muss geprüft werden, ob der Fußboden für den Einbau geeignet ist. Bei all diesen Arbeiten stoßen Laien schnell an ihre Grenzen.

Egal, ob Wannendusche oder bodengleiche Variante – vorausgesetzt wird das Vorhandensein von Trink- und Abwasser-Anschlüssen.

Fehlen sie, ist eine Nachrüstung erforderlich. Das Verlegen von Rohren in der Wand sollten Sie unbedingt den Profis überlassen – nicht nur aus praktischen, sondern auch aus rechtlichen Gründen.

Laut deutschen Statuten muss jeder Eingriff in die Trinkwasserinstallation von einem Fachmann vorgenommen werden.

Ansonsten kann Ihre Versicherung im Fall eines Wasserschadens die Zahlung verweigern.

Wie viel kostet es, eine Dusche zu versetzen?

Bei Handwerkerleistungen sind zwei Dinge zu beachten: Das Material und die benötigte Zeit.

Ersteres können Sie selbst am besten abschätzen, wenn Sie die Dusche auswählen.

Eine Dusche nur einzubauen, nimmt etwa 3–4 Stunden in Anspruch. Das macht bei einem Stundenlohn von 50 Euro also 150–200 Euro plus Material- und Fahrtkosten.

Natürlich trifft dies nur für den Fall zu, dass die alte Dusche durch ein neues Modell der gleichen Bauart ersetzt wird.

Oft ist jedoch das Öffnen von Boden und Wänden, die Installation von Rohren und das Verlegen von Fliesen nötig. Auch muss die alte Dusche abgebaut werden.

Dadurch können die Kosten je nach Aufwand schnell auf 1.500 bis 3.000 Euro steigen.

Beim Einbau einer bodengleichen Dusche kann die Rechnung sogar 4.000 Euro betragen.

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