Wasserhahn ist heiß? Ursachen & 4 Lösungen

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Wasserhahn ist heiß

Wohl jeder von uns ist schon einmal aus Versehen beim Duschen an die heiße Armatur gekommen – und dann erschrocken zurückgewichen.

Das Erhitzen einer Armatur wird vom durchlaufenden Warmwasser verursacht und stellt nicht nur ein Sicherheitsrisiko dar.

Auch Mikroorganismen wie Legionellen können sich durch die erhöhten Temperaturen leichter verbreiten.

Zum Glück gibt es mittlerweile Lösungen in Form von Unterputzarmaturen, thermisch entkoppelten Varianten und Heißwasser-Sperren für den Wasserhahn.

Diese stellen wir im folgenden Artikel vor.

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Warum erwärmt sich ein Armaturkörper?

Der Grund, warum Armaturen heiß werden, ist denkbar einfach:

Um der Bildung von Mikroorganismen vorzubeugen, müssen im Warmwasser-System Temperaturen von 55° C oder mehr herrschen.

Mit dieser Temperatur – abzüglich Wärmeverluste durch die Leitung – kommt das Wasser bei der Armatur an, bevor es im Inneren auf eine erträgliche Temperatur gemischt wird.

Die Hitze des Wassers überträgt sich von der Rohrleitung auf den Korpus der Armatur.

Da dieser aus Metall besteht, leitet er Wärme besonders gut.

Kann das Problem bei allen Armaturtypen auftreten?

Nicht nur Aufputzarmaturen in der Dusche heizen sich durch die Warmwasserzufuhr auf.

Hier ist das Problem lediglich prominenter, da diese Armaturen recht groß ausfallen und Benutzer beim Duschen leicht anstoßen.

Auch der Korpus von Einhebelmischern und Zweigriffarmaturen am Wasch- oder Spülbecken wird heiß, weshalb Sie ihn beim Zapfen nicht mit bloßen Händen anfassen sollten.

Wie lässt sich das Problem lösen?

Um Verbrennungen beim Duschen zu vermeiden, stehen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl:

1. Unterputzarmaturen

Bei einer Unterputzarmatur wird der Armaturkörper hinter der Wand versteckt, was nicht nur edel aussieht und den Reinigungsaufwand senkt.

Da nur noch die Griffe angefasst werden können, ist auch die Gefahr von Verbrennungen ausgeschlossen.

2. Thermische Entkopplung

Thermische Entkopplung bedeutet, dass sich die Temperatur der Heißwasserleitung nicht auf die Armatur überträgt.

Entsprechende Technologien kommen z. B. in Krankenhäusern oder Altersheimen zum Einsatz, sind jedoch auch für Privatpersonen verfügbar:

Bei Duscharmaturen mit dem Label Grohe Cool Touch wird das Heißwasser im Inneren von einem Kühlkern ummantelt.

Dieser bildet eine Barriere, sodass der Armaturkörper selbst nicht wärmer als 38° C wird.

Manche Grohe-Modelle schützen selbst die Wandanschlüsse durch eine Schutzschicht vor übermäßiger Erwärmung.

Auf die gleiche Weise funktioniert die Cool Body-Technologie des Herstellers Ideal Standard.

Sie kommt für Armaturen der Serie CeraTherm zum Einsatz.

Bei Hansa ist diese Technologie unter dem Namen Thermo Cool bekannt und findet sich unter anderem in HANSAUNITA-Duschsystemen.

3. Heißwasser-Begrenzer

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Temperatur des Warmwassers in der Armatur zu begrenzen.

Diesen Weg beschreitet beispielsweise der Hersteller Duravit mit seinen Armaturen der Serien B.1 und B.2.

Diese verfügen über eine Sicherung, die eine maximale Wassertemperatur von 38° C zulässt.

Nur mit Werkzeugen kann diese Sperre umgangen werden, sodass diese Lösung auch für Familien mit Kindern geeignet ist.

4. Thermostatische Regelventile

Noch effektiver ist ein Abkühlen des Warmwassers, bevor es in der Armatur ankommt.

Dies lässt sich mit thermostatischen Regelventilen, etwa von der Firma Schell, erzielen.

Sie werden einfach auf das Warmwasser-Eckventil gesetzt und mit den Anschlussschläuchen verbunden.

Sollten Temperaturen über 38° C erforderlich sein, lässt sich die Heißwasser-Sperre mit einem Schraubenschlüssel aushebeln.

Ein ähnliches Produkt bietet der Hersteller Grohe mit dem Untertischthermostat Micro an.

Ein Nachteil: Diese thermostatischen Ventile können nur für Wasch- und Spülbecken-Armaturen eingesetzt werden.

Wie warm darf ein Armaturkörper höchstens werden?

In Deutschland regelt die Norm DIN 1988-200, welche Temperatur in einer Warm- bzw. Kaltwasserleitung herrschen muss, um der Legionellenbildung vorzubeugen.

Demnach muss Warmwasser nach maximal 30 Sekunden mit einer Temperatur von mindestens 55° C aus dem Hahn strömen.

Da dies schon einen potenziell gefährlichen Wert darstellt, begrenzt der Gesetzgeber in bestimmten Fällen die Auslauftemperatur.

So fordert DIN EN 806-2, die Temperatur in öffentlichen Gebäuden auf 45° C, in Einrichtungen für Kinder und Senioren auf 43° C zu reduzieren.

Für die Temperatur des Armatur-Korpus gibt es hingegen keine genaue Regelung.

Einzige Orientierung bietet ein Passus in DIN EN 806-2: Nach diesem sollte die Oberfläche einer Armatur die gleiche Temperatur aufweisen wie das Kaltwasser aus der Leitung.

Warum ist meine Armatur auch geschlossen heiß?

Nachdem Sie das Wasser abgedreht haben, ist es normal, dass die Armatur noch eine Weile warm ist. Schließlich speichert das Metall die Hitze besonders gut.

Sollte die Armatur jedoch dauerhaft heiß sein, liegt das Problem woanders.

Z. B. könnte es sein, dass eine andere Person heißes Wasser zapft. Durch das gut leitende Kupferrohr kann sich die Wärme dann bis zur Armatur übertragen.

In Mietwohnungen kommen auch die Nachbarn infrage.

Diese müssten jedoch permanent das Warmwasser laufen lassen, damit Ihre geschlossene Armatur sich merklich erhitzt.

Ist es normal, wenn auch die Kaltwasserseite der Armatur heiß ist?

Wenn sich die linke Seite Ihrer Duscharmatur erhitzt, überträgt sich diese Wärme natürlich auch auf die rechte Seite vor dem Kaltwasseranschluss.

Deren Temperatur steigt beim Duschen merklich an – auch weil die Zirkulationsleitung für das heiße Wasser üblicherweise dicht hinter der Armatur verbaut wird.

Obwohl dies in deutschen Haushalten „normal“ ist, bringt es ein Problem mit sich:

Durch erhöhte Temperaturen in der Kaltwasserleitung wird das Wachstum von Legionellen begünstigt.

Diese Mikroorganismen fühlen sich im Bereich von 25 bis 50° C besonders wohl und können schwere Atemwegserkrankungen auslösen.

Eine Lösung stellt die Teceflex Hygienebox dar:

Diese erzeugt per Stichleitung eine thermische Entkopplung von Armatur und zirkulierender Heißwasser-Leitung.

Tests mit Wärmekameras zeigen, dass sich damit die hygienischen Anforderungen erfüllen lassen.

Bereits eine Stunde nach dem Zapfen kühlen beide Armaturseiten auf Zimmertemperatur ab und Legionellen finden keine günstigen Bedingungen vor.

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