Warum sind Lichtschalter fürs Badezimmer außen? Wichtige Infos

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Warum sind Lichtschalter fürs Badezimmer außen

Lichtschalter befinden sich üblicherweise in dem Raum, in dem sie für Erleuchtung sorgen sollen.

Große Ausnahme in vielen Haushalten ist das Bad: Hier befindet sich der Lichtschalter oft außen.

Das hat Gründe, die in technischen Beschränkungen früherer Zeiten zu suchen sind – heute können Lichtschalter in vielen Fällen auch innerhalb des Bades angebracht werden.

Sind Lichtschalter wirklich immer außerhalb des Bades?

Lichtschalter sind tatsächlich besonders häufig außerhalb des Bades zu finden, aber keineswegs immer.

Besonders bei älteren Gebäuden und Wohnungen ist es üblich, dass der Lichtschalter für das Bad außen installiert wird.

Das ist aber keine allgemeingültige Regel, die immer Bestand hat und von Ihnen zwingend befolgt werden muss.

Gibt es Vorschriften zum Anbringen von Lichtschaltern im Bad?

Lichtschalter sind im Bad vor allem deshalb eine heikle Angelegenheit, weil sie in unmittelbarer Verbindung mit Elektrizität stehen.

Elektrizität ist in vielerlei Hinsicht ein Segen der Moderne, kann aber im Zusammenspiel mit Feuchtigkeit auch eine große Gefahr darstellen.

Deshalb gibt es für die Installation von elektrischen Leitungen bestimmte Vorschriften – sie müssen immer in dafür vorgesehenen Installationszonen verlegt werden.

Diese Vorschriften gelten grundsätzlich für die ganze Wohnung und werden in Bezug auf das Bad noch einmal verschärft.

Im Bad fließt Wasser, es existiert eine hohe Luftfeuchtigkeit und Menschen sind hier besonders häufig barfuß unterwegs.

Alle diese Faktoren tragen zu einem besonders hohen Risiko für elektrische Schläge bei.

Deshalb gelten im Bad besondere Vorschriften, genauer gesagt: Es müssen drei Schutzbereiche eingehalten werden.

Grundsätzlich ist es immer zu empfehlen, die Installation von Lichtschaltern und anderen elektrischen Komponenten von einem dafür eigens ausgebildeten Fachmann vornehmen zu lassen.

Schutzbereich 0

Der Bereich 0 umfasst den Innenraum von Bade- und/oder Duschwanne.

Hier dürfen nur Leuchten bis 12 Volt Schutzkleinspannung montiert werden.

Die Leuchten müssen außerdem als »im inneren Wannenbereich einsetzbar« gekennzeichnet sein.

Die IP-Schutzart der Leuchten muss IPX7 entsprechen – der IP-Code gibt über die Eignung elektrischer Geräte für eine bestimmte Umgebung Aufschluss sowie über den Schutz des Menschen gegenüber Gefahren.

Schutzbereich 1

Der Bereich 1 umfasst den Raum über der Dusche bzw. Wanne in einem Radius von 120 Zentimetern rund um den Duschkopf.

Betroffen ist eine Höhe von 2,25 Metern vom Fußboden aus gemessen – auch in diesem Bereich dürfen Sie nur Leuchten mit 12 Volt Schutzkleinspannung installieren.

Auch diese Leuchten müssen mit IPX7 gekennzeichnet sein.

Schutzbereich 2

Der Bereich 2 umfasst den gesamten Bereich 1 sowie eine Erweiterung um 60 Zentimeter.

In diesem Bereich dürfen nur Leuchten der Schutzart IPX4 installiert werden.

Für alle drei vorgestellten Schutzbereiche gilt die Regel, dass innerhalb ihrer Grenzen keine Schalter und Steckdosen installiert werden dürfen.

Ausgenommen sind lediglich Schalter, die in Leuchten integriert sind und damit ebenfalls die entsprechende Schutzart (IPX7 oder IPX4) aufweisen.

Grundsätzlich sollten Sie bei der Installation von Leuchten unbedingt darauf achten, dass es sich um speziell spritzwassergeschützte Leuchten mit entsprechender Kennzeichnung handelt.

Gründe, warum Lichtschalter oft außerhalb des Bades sind

Der wichtigste und häufigste Grund, weshalb sich ein Lichtschalter so oft außerhalb des Bades befindet, sind die technischen Sicherheitsvorschriften.

Obwohl diese heute nicht mehr in dem Umfang zu Einschränkungen führen, wie das früher der Fall gewesen ist, wird aus Gründen der Tradition und Gewohnheit noch immer häufig der Lichtschalter außen angebracht.

In früheren Zeiten gab es zum Beispiel noch keinen Fehlerstrom-Schutzschalter, was das Risiko auf einen Stromschlag drastisch erhöhte.

Heute sind derartige Schutzschaltungen Standard, weshalb es im Prinzip fast immer möglich ist, den Lichtschalter auch innen zu befestigen (in der Schweiz ist diese Variante weit verbreitet).

Der Fehlerstrom-Schutzschalter im Badezimmer ist keine Empfehlung, sondern Pflicht – gegebenenfalls können Sie einen solchen auch nachrüsten.

In kleineren Badezimmern kann es allerdings heute noch nötig sein, den Lichtschalter außen anzubringen, um die vorgeschriebenen Sicherheitszonen einzuhalten.

Ein weiterer praktischer Grund für eine äußere Anbringung des Lichtschalters ist die leichtere Auffindbarkeit: In manchen Badezimmern gibt es kein Fenster und es ist dunkel, was das Finden des Lichtschalters erschwert.

Welche Nachteile haben äußere Lichtschalter?

Der wichtigste Nachteil eines äußeren Lichtschalters liegt auf der Hand: Es ist nicht möglich, die Badebeleuchtung von innerhalb des Bades zu steuern.

Das ist besonders ärgerlich, wenn das Bad – wie häufig üblich – über zwei Beleuchtungen verfügt: über ein Deckenlicht und ein Spiegellicht.

In diesem Fall kann das Spiegellicht nicht nachträglich ein- oder ausgeschaltet werden und Sie müssen immer im Vorfeld wissen, welche Leuchten Sie benötigen.

Sind Kinder im Haus, kann das manchmal zu Streit und Streichen führen, weil es natürlich ein Heidenspaß ist, badenden Geschwistern oder Eltern das Licht abzustellen.

Von diesen Punkten abgesehen gibt es aber keine ernst zu nehmenden Nachteile bei einer äußeren Anbringung des Lichtschalters.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, ist die äußere Anbringung immer noch sinnvoll und schließt mögliche Konflikte mit den Sicherheitszonen im Bad aus.

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