Was bedeutet Knitterschutz beim Trockner? (Wissenswerte Infos)

faktengeprüft

Was bedeutet Knitterschutz beim Trockner

Die meisten modernen Wäschetrockner haben heutzutage standardmäßig eine Knitterschutz-Funktion.

Doch was genau macht die eigentlich? Und ist sie wirklich sinnvoll?

Knitterschutz kann in bestimmten Situationen helfen, die Bildung von Knittern in der Wäsche zu reduzieren – Wunder sollten Sie davon aber nicht erwarten.

Was Sie über Knitterschutz wissen sollten, erfahren Sie jetzt.

Was genau ist „Knitterschutz“ beim Trockner?

Knitterschutz ist eine Funktion, die mittlerweile praktisch alle Wäschetrockner haben.

Und tatsächlich ist Knitterschutz überhaupt keine komplizierte Angelegenheit:

Nachdem das eigentliche Trockenprogramm beendet ist, kommt die Anti-Knitter-Funktion zum Zug.

Im Knitterschutz-Programm dreht sich die Trommel alle paar Minuten für einige Sekunden – je nach Hersteller unterscheidet sich das leicht – meist sind es aber 5-10 Sekunden Umdrehung ca. alle 10 Minuten.

Zusätzlich wird kalte Luft über und durch die Wäsche geblasen, um sie abzukühlen.

Übrigens: viele Geräte haben bei einigen Programmen standardmäßig bereits ein Knitterschutzprogramm integriert.

Das bedeutet, dass der Trockner automatisch in den Knitterschutz-Modus schaltet, wenn die Wäsche nach Programmende nicht direkt entnommen wird.

Wozu dann aber die extra wählbare Funktion für Knitterschutz?

Ganz einfach: wenn Sie zusätzlich Knitterschutz aktivieren, verlängern Sie diese Funktion nach Programmende deutlich – bei vielen Geräten bis zu 2 Stunden.

Hilft Knitterschutz wirklich gegen Knitter?

In gewissem Maße verhindert oder reduziert das regelmäßige Auflockern der Wäsche während des Knitterschutzes durchaus die Entstehung von allzu vielen Falten und Knittern.

Außerdem wird die Wäsche mittels ungeheizter Luft abgekühlt, was ebenfalls zur Reduzierung von Knittern beiträgt.

Denn insbesondere bei heiß getrockneter Wäsche würden die Falten regelrecht „eingebrannt“ werden, wenn sie so heiß aufeinander liegen bleiben und in diesem Zustand abkühlen würde.

Wunder sollten Sie von der integrierten oder extra aktivierten Knitterschutzfunktion Ihres Trockners jedoch nicht erwarten.

Selbst die Hersteller von Trocknern geben zu, dass der Knitterschutz seine Grenzen hat und unter Umständen dennoch gebügelt werden muss – wenn auch eventuell weniger und schneller.

Wenn trotz aktivierten Knitterschutzes Ihre Wäsche knitterig aus dem Trockner kommt, sind vor allem folgende Dinge die Ursache:

  • zu hohe Schleuderzahl der Waschmaschine
  • überladener Trockner
  • knitteranfällige Textilien
  • falsches Trocknerprogramm
  • Wäsche wird nach Programmende nicht entnommen
  • Textilien, die nicht für den Trockner geeignet sind

Wirkt Knitterschutz bei allen Textilien?

Jein. Auf der einen Seite führt das Knitterschutzprogramm zumindest nicht zu mehr Knittern, sondern verhindert deren Entstehung in gewissem Maße.

Auf der anderen Seite ist es aber eine Tatsache, dass bestimmte Materialien wesentlich schneller und stärker knittern als andere.

Eines der knitteranfälligsten Textilien ist beispielsweise Leinen – trotz seiner vielen positiven Eigenschaften lassen sich Knitter praktisch nicht vermeiden – mit oder ohne Knitterschutzprogramm.

Ohnehin sollten Sie Leinen aber entweder gar nicht in den Trockner geben oder nur unter Beachtung wichtiger Hinweise – mehr dazu hier.

Baumwolle ist in der Regel unempfindlich gegen den den Wäschetrockner – kann aber teilweise ebenfalls zu Knittern neigen – hier lohnt sich das Knitterschutzprogramm dann durchaus, um die Falten in Grenzen zu halten.

Es gibt jedoch auch behandelte Baumwolle, die wesentlich weniger knittert und somit in Kombination mit Knitterschutz eventuell gar nicht gebügelt werden muss.

Generell gar nicht oder nur sehr wenig knittern Kunstfasern wie Polyester, Polyamid oder Polyacryl – das Knitterschutzprogramm schadet da natürlich nicht, ist aber eventuell gar nicht nötig.

Mehr zur Trocknereignung von Polyester erfahren Sie hier.

Daneben sind Textilfasern aus Seide, Wolle und Cellulose-Fasern wie Lyocell oder Viskose zwar grundsätzlich knitterarm oder sogar knitterfrei – dürfen aber praktisch ohnehin nie in den Trockner.

Wie lange läuft das Knitterschutz-Programm?

Wie weiter oben angesprochen haben einige Hersteller bereits einen Knitterschutz standardmäßig in einige ihrer Programme integriert.

Allerdings ist dieses meist nur dafür vorgesehen, falls Sie nicht direkt nach Programmende den Signalton hören und die Wäsche für kurze Zeit im Trockner verbleibt.

Wenn Sie dann zusätzlich die Funktion Knitterschutz aktivieren, verlängert sich die Zeit, während der die Knitterschutzfunktion nach dem eigentlichen Programmende aktiv bleibt.

Je nach Hersteller können Sie die Dauer des Knitterschutzes oftmals einstellen und die Funktion so auf 30 Minuten bis zu 2 Stunden verlängern.

Ist Knitterschutz sinnvoll?

Ja, grundsätzlich ist Knitterschutz in vielen Fällen tatsächlich eine mehr oder weniger sinnvolle Funktion, die nicht zuletzt auch deshalb mittlerweile bei vielen modernen Geräten zum Standard gehört.

Wie Sie weiter oben bereits erfahren haben, ist die Knitterschutzfunktion keineswegs ein Wundermittel, welche Ihnen plötzlich alles Bügeln erspart.

Aber insbesondere dann, wenn Sie den Trockner nicht überladen und von Natur aus wenig knitteranfällige Textilien trocknen, kann der Knitterschutz den Bügelaufwand verringern oder sogar entfallen lassen.

Letztlich schadet Knitterschutz der Wäsche zumindest nicht und kann deshalb meistens auch gar nicht explizit ausgeschaltet werden.

Lediglich der verlängerte Knitterschutz ist optional – wenn Sie beispielsweise wissen, dass Sie erst 1-2 Stunden nach dem Programmende Zuhause sein werden, kann diese Funktion sehr sinnvoll sein.

Kunstfasern wie Polyester profitieren wohl am wenigsten vom Knitterschutz, da sie ohnehin nicht knittern.

Und ganz allgemein ist es stets am besten, wenn Sie sich nicht auf den Knitterschutz verlassen, sondern die Wäsche direkt nach Programmende entnehmen und aufhängen, bügeln oder zusammenlegen.

Haben alle Trockner eine Knitterschutz-Funktion?

Bei den meisten Geräten wechselt der Trockner automatisch in den Knitterschutz-Modus, nachdem das Hauptprogramm zu Ende ist, falls Sie die Wäsche nicht sofort aus dem Trockner nehmen.

Für diese integrierte Knitterschutzfunktion müssen Sie also nicht extra den Knitterschutz aktivieren.

Ausgenommen davon ist jedoch bei den meisten Herstellern das Woll-Programm, was oftmals keinen Knitterschutz beinhaltet.

Neue Geräte der bekanntesten Hersteller wie Siemens, Bosch, AEG, Miele, Samsung etc. bieten neben dieser Knitterschutz-Automatik praktisch alle auch die Option, den Knitterschutz auf bis zu 2 Stunden nach Programmende zu verlängern.

Warum blinkt die LED für Knitterschutz?

Wenn die LED oder das Symbol für Knitterschutz leuchtet oder blinkt, der Trockner aber normal funktioniert, signalisiert das normalerweise lediglich, dass er sich gerade im Knitterschutzmodus befindet.

Bei den meisten Geräten können müssen Sie dann übrigens nicht warten, bis der Knitterschutzmodus beendet ist oder die Leuchte erlischt, sondern Sie können die Wäsche einfach entnehmen.

Falls das Zeichen oder die LED für Knitterschutz jedoch blinkt oder leuchtet und der Trockner nicht normal funktioniert, kann dies eine Fehlermeldung sein.

Sehen Sie dann zunächst in der Bedienungsanleitung nach, wo oft genau erklärt ist, was das Blinken aussagt.

Falls Sie die Bedienungsanleitung nicht mehr zu Hand haben, können Sie diese fast immer auch online als PDF vom Hersteller finden.

Verbraucht Knitterschutz mehr Energie?

Der Knitterschutz von modernen Trocknern verbraucht im Vergleich zum eigentlichen Trockenprogramm nur unwesentlich Energie.

Grund dafür ist, dass der überwiegende Teil des Stromverbrauchs eines Trockners durch die Heizstäbe oder Wärmepumpe verbraucht wird.

Im Knitterschutzprogramm wird die Luft jedoch nicht erhitzt und der Kondensator nicht genutzt.

Lediglich die Trommel wird kurzzeitig gedreht und das Gebläse lässt unerhitzte Luft zirkulieren.

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