Wie lange braucht ein Kühlschrank bis er kalt ist? 6 wichtige Fakten

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Wie lange braucht ein Kühlschrank bis er kalt ist

Ob nach einem Stromausfall, Umzug oder beim Neukauf eines Kühlschranks: in all diesen Fällen muss das Gerät von Umgebungstemperatur auf die gewünschte Betriebstemperatur herunterkühlen.

Wie lange dieser Kühlprozess dauert, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, die wir uns in diesem Artikel genauer ansehen.

Ganz allgemein gilt: in den meisten Fällen dauert es durchschnittlich 8 bis 12 Stunden, bis ein haushaltsüblicher, halbwegs moderner Kühlschrank auf Betriebstemperatur heruntergekühlt ist.

Allerdings gibt es durchaus einiges, was Sie tun können, um die Kühlzeit zu verkürzen.

1. Wie lange brauchen Kühlschränke, bis sie kalt sind?

Wie lange Ihr Kühlschrank braucht, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, hängt insbesondere von folgenden Faktoren ab:

  1. Größe des Kühlschranks (Volumen)
  2. Alter des Kühlschranks
  3. Ausgangstemperatur
  4. Umgebungstemperatur
  5. Energieeffizienz des Gerätes
  6. Art des Kühlschranks (Kompressor oder Absorber)
  7. Befüllungsgrad des Kühlschranks
  8. Temperatur der eingelagerten Lebensmittel
  9. Hersteller des Gerätes

Obwohl die benötigte Kühlzeit stark von den eben genannten Faktoren abhängt, lassen sich folgende Durchschnittswerte festhalten:

Standard-Kühlschränke der meisten Hersteller benötigen ca 8-12 Stunden, bis sie die durchschnittliche Betriebstemperatur von 4-7°C erreicht haben.

Außerdem brauchen besonders große Kühlschränke in der Regel länger als kleine Geräte (obwohl das keine in Stein gemeißelte Regel ist).

Dazu zählen beispielsweise große amerikanische side-by-side Kühlschränke oder French-Door Geräte, die oftmals 12-24 Stunden brauchen, um ihre Betriebstemperatur zu erreichen.

Kleine Mini-Kühlschränke hingegen können schon nach 2-4 Stunden heruntergekühlt sein.

Zudem gilt, dass der Tiefkühlbereich von Kühlschränken oftmals am längsten braucht, um die erforderlichen -18°C zu erreichen. 

Außerdem haben auch die anderen eingangs genannten Faktoren einen großen Einfluss auf die Kühldauer.

Beispiel: wenn Sie einen neuen, leeren Kühlschrank einschalten und die Umgebungstemperatur des Aufstellortes ca. 20°C beträgt, dann befindet sich der Kühlschrank in sehr guten Bedingungen, um in möglichst kurzer Zeit herunterzukühlen.

Doch falls Sie den Kühlschrank direkt mit warmen Lebensmitteln befüllen, verlängert sich die Dauer gleich um mehrere Stunden, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. 

Gleiches gilt, wenn die Umgebungstemperatur des Aufstellortes besonders hoch oder sehr niedrig ist (mehr dazu erfahren Sie hier). 

2. Warum brauchen Kühlschränke so lange, um zu kühlen?

Kühlschränke brauchen deshalb relativ lange um ihren Innenraum herunterzukühlen, weil sie auf Energieeffizienz ausgelegt sind.

Rein technisch wäre es zwar möglich, einen Kühlschrank zu bauen, der in möglichst kurzer Zeit die Innentemperatur absenken kann.

Allerdings würde dieses Gerät unnötig überdimensioniert und deshalb wesentlich weniger energieeffizient sein.

Zudem ist der Sinn und Zweck von Kühlschränken nicht, ihren Innenraum in möglichst kurzer Zeit herunterzukühlen, sondern langfristig die eingestellte Temperatur bei möglichst wenig Energieverbrauch konstant zu halten.

Kühlschränke sind sozusagen Marathonläufer, keine Sprinter. 

Letztlich sind Kühlschränke nämlich im Dauereinsatz und die Priorität liegt deshalb nicht im maximalen Verkürzen der initialen Kühlzeit, sondern der Schwerpunkt ist die langfristige Energieeffizienz.

Dass ein Kühlschrank von Umgebungstemperatur auf Betriebstemperatur herunterkühlen muss, kommt über seine Lebenszeit gesehen ohnehin nur äußerst selten vor.

Kühlschränke arbeiten vereinfacht gesagt wie (umgekehrte) Wärmepumpen. Diese heizen bekanntlich zwar wesentlich weniger pro Zeiteinheit als beispielsweise elektrische oder Gasheizungen.

Dafür sind sie aber über die Zeit gesehen wesentlich energiesparender. Das gleiche Prinzip gilt somit auch für Kühlschränke.

3. Gibt es Kühlschränke, die schneller kühlen?

Ja, es gibt durchaus erhebliche Unterschiede in der Kühlzeit zwischen verschiedenen Geräten.

Diese variieren sowohl von Hersteller zu Hersteller, als auch zwischen den Geräten desselben Herstellers.

Wie eingangs erwähnt, kühlen in den meisten Fällen kleinere und modernere Geräte schneller als ältere und großvolumige Kühlschränke.

Darüber hinaus spielt auch die technische Art Ihres Kühlschranks eine Rolle bei der Kühlzeit.

So kühlen Kompressorkühlschränke (welche in Küchen zum Einsatz kommen) wesentlich schneller als sogenannte Absorberkühlschränke, die oftmals in Wohnwagen und im Camping-Bereich eingesetzt werden.

Wie lange Ihr Gerät konkret braucht, um herunterzukühlen, verrät Ihnen die Gebrauchsanleitung des Herstellers.

Behalten Sie jedoch im Hinterkopf, dass auch diese Angaben stets nur grobe Richtwerte sind, die von den eingangs erwähnten vielzähligen Faktoren beeinflusst werden.

4. Lässt sich die benötigte Kühlzeit verkürzen?

In gewissem Umfang können Sie tatsächlich beeinflussen, wie lange Ihr Kühlschrank braucht, um herunterzukühlen.

Natürlich ist das nur in begrenztem Maße möglich, weil Sie selbstverständlich nicht das Volumen oder die technische Bauart Ihres Kühlschranks ändern können.

Wenn Sie sich die anfangs genannten Punkte ansehen, werden Sie allerdings feststellen, dass Sie auf einige Faktoren sehr wohl Einfluss nehmen können.

Beispielsweise macht es einen großen Unterschied, ob Sie Ihren Kühlschrank mit ungekühlten Lebensmitteln befüllen, während er herunterkühlt – dadurch verlängert sich die Zeit nämlich erheblich.

Außerdem sollten Sie während der Kühlzeit die Türen des Kühlschranks möglichst geschlossen halten.

Achten Sie weiterhin darauf, dass die Umgebungstemperatur nicht unnötig hoch ist und das Gerät weder in direktem Sonnenlicht noch neben Wärmequellen steht (mehr dazu erfahren Sie hier).

Aktiv helfen können Sie Ihrem Kühlschrank beim Herunterkühlen übrigens, falls Sie Eiswürfel oder Kühlakkus zur Hand haben.

Stellen oder legen Sie diese einfach für ein paar Stunden in den Innenraum, um die benötigte Zeit zum Herunterkühlen zu verkürzen.

5. Brauchen leere oder volle Kühlschränke länger zum Kühlen?

Mit Lebensmitteln oder Getränken gefüllte Kühlschränke brauchen deutlich länger, um auf die gewünschte Temperatur herunterzukühlen, als das bei leeren Kühlschränken der Fall ist.

Der Grund dafür liegt in den thermodynamischen Gesetzen der Physik:

Weil in den Lebensmitteln mehr Wärmeenergie vorhanden ist als in gleichem Luftvolumen, dauert es länger (und benötigt mehr Energie), um ihnen diese Wärmeenergie zu entziehen.

Dabei spielt insbesondere die sogeannte spezifische Wärmekapazität der Lebensmittel eine Rolle:

Weil Wasser eine sehr hohe spez. Wärmekapazität hat, dauert es deutlich länger, Flüssigkeiten oder sehr wasserhaltige Lebensmittel herunterzukühlen als feste oder eher trockene Lebensmittel.

Das gilt zumindest für Lebensmittel, deren Temperatur über der aktuellen Innenraumtemperatur des Kühlschranks liegt.

Je wärmer die Lebensmittel, die Sie in Ihren Kühlschrank stellen, desto länger dauert es, bis sie herunter gekühlt sind.

Umgekehrt helfen bereits vorgekühlte Lebensmittel dabei, einen neuen (warmen) Kühlschrank schneller herunterzukühlen. 

Sobald der gesamte Kühlschrankinhalt allerdings komplett gekühlt ist, halten gut befüllte Kühlschränke ihre Innenraumtemperatur nach dem Öffnen oder Ausschalten besser und länger als leere Kühlschränke.

6. Wie lassen sich Getränke und Lebensmittel schneller kühlen?

Falls Sie nicht so lange warten wollen oder können, bis Ihr neuer Kühlschrank heruntergekühlt ist, können Sie die meisten verpackten Lebensmittel und Getränke auch auf anderem Wege herunterkühlen oder kalt halten.

Eine wenig bekannte Methode, um Lebensmittel oder Getränke zu kühlen, ist folgende Vorgehensweise:

Wickeln Sie die Verpackungen, Dosen oder Flaschen in ein nasses Handtuch (jegliche Art nasser, saugfähiger Textilien erfüllt dabei den Zweck).

Wenn Wasser verdunstet, benötigt es nämlich Energie und entzieht diese den Lebensmitteln oder Getränken in Form von Wärmeenergie und kühlt sie dadurch ab.

Das ist der gleiche Effekt, warum wir abkühlen, wenn wir nass sind und uns nicht abtrocknen.

Falls Sie Kühlakkus oder Eiswürfel haben, ist das ein weiterer einfacher und effizienter Weg.

Legen Sie die zu kühlenden Lebensmittel einfach zusammen mit den Eiswürfeln oder Kühlakkus in einen Behälter (idealerweise in eine Kühltruhe).

Je nach Umgebungstemperatur kann auch ein einfaches Wasserbad für angenehme Kühlung sorgen.

Stellen Sie die zu kühlenden Lebensmittel also einfach in kaltes Leitungswasser oder alternativ (im Freien) in einen Fluss oder See.

Insbesondere Leitungswasser kann gerade im Sommer für erhebliche und angenehme Kühlung sorgen.

Zu guter Letzt können Sie Ihre zu kühlenden Getränke auch im Boden oder Sand vergraben, falls Sie sich im Freien befinden.

Bereits wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche sind die Temperaturen deutlich niedriger als die Lufttemperatur.

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